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Praxislabore in Z-MVZ unzulässig?

Der Bundesgesetzgeber hat mit dem GMG1 seit 2004 in der ambulanten medizinischen Versorgung die Grundlagen für sogenannte ‚Medizinische  Versorgungszentren‘ (MVZ) geschaffen. Ziel war es, dem Zusammenschluss von Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen in ländlichen Gebieten eine wirtschaftlich auskömmliche Form zu geben, um damit zugleich die medizinische Unterversorgung in diesen Gebieten zu beseitigen. Mit dem GKV-VSG2 konnten ab 2015 auch arztgruppengleiche MVZ gegründet werden, also medizinische Versorgungszentren mit Ärzten ausschließlich der gleichen Fachrichtung. Das war die Geburtsstunde der zahnärztlichen MVZ, der sog. Z-MVZ.

Mit dem GKV-SVG setzte eine exponentielle Gründungswelle von Z-MVZ ein, die insbesondere aufgrund des massiven Protests der zahnärztlichen Berufsstandvertretungen mit dem TSVG3 ab Mai 2019 durch Bindung an den Versorgungsgrad des jeweiligen Planungsbereiches gedämpft werden sollte. Die Berufsstandvertretung der Zahnärzte sieht durch die Z-MVZ die Freiberuflichkeit des Zahnarztberufes bedroht. Ob das Gesetz diesbezüglich seine dauerhafte Wirkung entfaltet, muss noch abgewartet werden.

Wesentlich ist aber auch, dass mit Inkrafttreten des GKV-VStG4 seit dem 01.01.2012 MVZ nicht von natürlichen Personen betrieben werden dürfen, sondern nur in den Rechtsformen einer Personengesellschaft, der eingetragenen Genossenschaft, der Gesellschaft mit beschränkter Haftung oder einer öffentlich-rechtlichen Rechtsform. Ganz im Vordergrund des tatsächlichen Geschehens steht die GmbH.

Die Z-MVZ fordern und beharren darauf, dass es ihnen gestattet sei, ein Praxislabor zu betreiben. Das heißt, sie fordern für die Betreibergesellschaften das gleiche Recht, wie zum Beispiel eine Einzelpersonenzahnarztpraxis mit Eigenlabor, nämlich die Herstellung zahntechnischer Leistungen in privilegierter freiberuflicher Form und ohne Geltung der Handwerksordnung. Das wäre ein gewaltiger Eingriff in den Nachfragemarkt. Obwohl das Zahntechniker-Handwerk das Praxislabor generell kritisch sieht, ging der VDZI mit den Zahnärzteorganisationen einen Schulterschluss ein. Der VDZI fordert die gesetzliche Untersagung des Praxislabors für Z-MVZ.

Es war wohl ein böses Erwachen für den VDZI, als dieser der Sachstandsmitteilung des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages (WD) „Zur Frage der Zulässigkeit von Praxislaboren in zahnmedizinischen Versorgungszentren“ vom 06.11.2019 gewahr wurde. Dort wurden die Pro- Argumente umfangreich herausgearbeitet, die Contra-Argumente sucht man indes eher vergebens. In einem daraufhin vom VDZI in Auftrag gegebenen Gutachten kommt die Verfasserin Rechtsanwältin Dr. Constanze Püschel zwar zu pragmatischen Überlegungen, die den Z-MVZ den Betrieb von Praxislaboren untersagen, schlägt dann aber – wie schon zuvor der VDZI – eine Klarstellung auf Gesetzesebene vor.

Dem Arbeitgeberverband Zahntechnik e.V. (AVZ), Berlin, mit seinen Kooperationspartnern, der Innung des Zahntechniker-Handwerks Nordbayern (NBZI), der Landesinnung Rheinland-Pfalz (ZTI-RLP) und DENTAGEN Wirtschaftsverbund eG, war es indes gelungen, die Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Steffen Detterbeck und Prof. Dr. Wolfgang Voit, Erstgenannter ist dem Zahntechniker-Handwerk durch seine profunde Abhandlung aus dem Jahre 2016 „Das zahnärztliche Praxislabor“ bestens bekannt, für die Verfassung eines Rechtsgutachtens „Zahntechnische Eigenlabore in zahnärztlichen medizinischen Versorgungszentren“ zu gewinnen.

Das Rechtsgutachten der beiden Wissenschaftler liegt seit 14.05.2020 vor. Im Ergebnis wird festgestellt, dass – auch ohne gesetzliche Klarstellung – ein Z-MVZ ein privilegiertes zahnärztliches Praxislabor nicht betrieben darf. Wenn auch die Z-MVZ nicht dem zahnärztlichen Berufsrecht unterliegen, so ist eine ZMVZ- Betreibergesellschaft, welche ein „Praxislabor“ betreibt, wettbewerbsrechtlich Anstifter oder Gehilfe zum Verstoß der im Z-MVZ tätigen Zahnärzte gegen das zahnärztliche Berufsrecht. Sowohl der einzelne Betrieb, die Innungen und insbesondere der VDZI kann daher jede Z-MVZ-Betreibergesellschaft mit „Praxislabor“ wettbewerbsrechtlich auf Unterlassung in Anspruch nehmen.

Man darf jetzt sehr gespannt sein, ob das organisierte Zahntechniker-Handwerk diesmal die Chance ergreift oder ob es auch beim Praxislabor des Z-MVZ beim Attentismus bleibt. Der AVZ und seine Kooperationspartner sind jedenfalls entschlossen das Praxislabor des Z-MVZ anzugreifen.

Man wird verfolgen, wie sich in der Folge die Rechtsprechung zum Praxislabor des Z-MVZ entwickeln wird.


 

Neuer Kooperationspartner


Unsere ehemalige Mitarbeiterin, Bettina Viergutz, war auch in diesem Jahr wieder in Rösrath, diesmal jedoch als unsere neue Kooperationspartnerin mit der Energietankstelle Ruhrgebiet und dem „OSFLOW“.

Der OSFLOW ist eine zentrierend wirkende Schwingungsplattform, die den Körper über den Spiralwirbeleffekt mit einer speziellen Art der Tiefenmassage in die natürliche Mitte bringt. Er ist ein optimales Hilfsmittel zur Eigenkorrektur und ermöglicht, in die bestmögliche biomechanische Ausrichtung der Knochen und in die Wohlspannung der Muskulatur zu gelangen.

Der OSFLOW unterscheidet sich in seiner Zielsetzung und Wirkung grundlegend von den auf dem Markt befindlichen Vibrationsgeräten. Anstatt einer gezielten Destabilisierung wirkt der OSFLOW stabilisierend und aufrichtend. Die Muskulatur entspannt und der komplette Körper kann sich ausrichten.

Wenn bei Ihren Kunden für eine Schienen-Therapie oder z. B. bei Zahnersatz der Kiefer mechanisch oder digital erfasst wird, basiert das Ergebnis in der Regel auf einem kranken Körpersystem. Wenn der Kunde jedoch vor der Bissabnahme den OSFLOW benutzt, ist das Ergebnis ein “biomechanisch korrigierter” Biss.

Wenn dieser korrigierte Biss z. B. für die Herstellung einer Aufbissschiene verwendet wird, trägt dies erheblich dazu bei, dass der Kiefer und der gesamte Körper wieder in seine Ursprungsposition gebracht werden kann.

Gerne informiert Bettina Viergutz Sie umfassend in einem persönlichen Gespräch unter Tel.: 02365 3836780. Sie freut sich auf Sie.


Übersichtlicher, frischer und noch informativer

Bereits 2015 wurde damit begonnen, den Außenauftritt von DENTAGEN zu überarbeiten. Beginnend mit der DENTAGEN INFO und einem überarbeiteten Logo wurde dieser Weg mit der Neugestaltung der Labor- und Praxis- Kataloge sowie der Einladung zum Partnertreff fortgesetzt. Auch die Imagebroschüre, die im vergangenen Jahr präsentiert wurde, orientiert sich optisch und inhaltlich am neuen Auftritt.

Nun steht der Relaunch der DENTAGEN-Internetseite im Mittelpunkt des Interesses. Es ist noch nicht alles fertig, aber bereits im Rahmen der DENTAGEN-Generalversamm­lung am 30. Juni 2017 in Rösrath konnte DENTAGEN-Vorstandsvorsitzende Karin Schulz den versammelten Mitgliedern mitteilen:

„Unsere Homepage erscheint nun wesentlich peppiger, aufgeräumter und strukturierter.“

Momentan befindet sich die „renovierte“ DENTAGEN-Internetpräsenz noch in der Betaphase. So ist z. B. der Relaunch des Mitgliederbereichs noch in Arbeit. Das gesamte DENTAGEN-Team hilft mit, um die einzelnen DENTAGEN-Arbeitsbereiche – Ihre Vorteile – strukturiert und verständlich im Internet widerzuspiegeln. So werden auch die DENTAGEN-Ansprechpartner in jedem Bereich mit Kontaktdaten benannt.

Quelle: DENTAGEN Info 2017/03

 

 

Ausbildung zur Labormanagerin erfolgreich abgeschlossen

Sie kennen die Situation im Alltag. Sie sind verantwortlich im Labor für alles und nichts – Mädchen für alles heißt es oft und Sie sollen das ganze Labor organisieren, mit Kunden richtig umgehen, nebenbei noch zeitnah Kostenvoranschläge und Rechnun­gen schreiben, Goldabrech­nung, Briefe, Tabellen … . Und das alles in der hektischen Atmosphäre eines Dentallabors.

In Kooperation mit GO-ZAKK (Uwe Koch) und Dentalcoach Vera Thenhaus wurde im Juli 2017 die Ausbildung zur Labormanagerin erfolgreich weitergeführt.

Die Labormanagerin: Dreh- und Angel­punkt im Labor

Die Erwartungshaltung der Laborleitung und das Stellenprofil sind klar definiert:

  • immerwährende Freundlichkeit
  • Loyalität gegenüber Kunden und Labor
  • rechte Hand und Terminbuch des Chefs
  • stressresistent
  • Marketingexperten
  • Neukundenakquise
  • top in der BEL- und BEB- Abrechnung
  • zeitnahe Erstellung von Kostenvoran­schlägen und Rechnungen
  • Organisationstalent
  • Materialbestellung usw.

All dies ist zu erledigen in der hektischen Atmosphäre des normalen Laboralltags, in dem in der Regel niemand morgens weiß, was ihn bis zum Mittag erwartet. DENTAGEN unterstützt diese einzigartigen, schlecht austauschbaren Dreh- und Angelpunkte des Labors. Die Teilnehmer haben begeistert die Woche genossen und den Kurs erfolgreich abgeschlossen. Zudem hat jeder Teilnehmer ein für sich schlüssiges Konzept in seinen Laboralltag mitnehmen können.

Der Kurs war sehr informativ, die Referentin war authentisch und ich bin froh, dass ich daran teilgenommen habe.
Feride Aydin

Der Lehrgang war praxisnah mit viel Inhalt, aber machbar. Ich kann ihn nur weiterempfehlen, es lohnt sich.
Nadine Koch

 

Eine Prüfung des Erlernten beendete jeden Unterrichtstag. Der Kopf war somit frei für den nächsten Tag. Der Bereich Word, Excel und Powerpoint wurde bereits vorab per E-Learning absolviert und war Bestandteil der Abschluss­­prüfung. Der Erfolg wird mit einem SGS-TÜV-Saar-Zertifikat belohnt.

Alle Kursteilnehmerinnen haben die Ab­schlussprüfung im Juli mit Erfolg bestanden:

  • Feride Aydin, Bonn
  • Jessica Dechow, Lichnau Zahntechnik, Hamburg
  • Susanne Eßer, Praxisberatung und -schulung, Schöffelding
  • Nicole Grychtol-Wiekenberg, Feldmann Zahntechnik GmbH, Bremen
  • Nadine Koch, Seeger-Halbach Dentallabor GmbH, Borna
  • Marlena Konow, Hannker Dental GmbH, Hüde
  • Daniela Meyer, Dental-Technik Detlef Reinhard, Nienburg
  • Helena Meyer, SM Zahntechnik, Wiesbaden

DENTAGEN und GO-ZAKK bieten weitere Kurse an. Bitte informieren Sie sich unter Fortbildungen.

GO-ZAKK
Uwe Koch
Siemensring 98
47877 Willich
www.go-zakk.de

Quelle: DENTAGEN INFO 2017/03

Interview: ZTM Phillip Eppers zur digitalen Zukunft der Branche „Ich leiste mir Optimismus für die Zukunft“

Die Entscheidung zur Investition in stets aktuelle Hard- und Software zur Herstellung prothetischer Komponenten ist für Labore zum einen natürlich eine monetäre. Gleich­zeitig geht es dabei aber auch darum, möglichst mit allen Mitarbeitern auf dem neuesten Stand der digitalen Entwicklung der Branche zu bleiben. Zentralfertigung kann diese Investitionen sinnvoll ergänzen. DENTAGEN INFO sprach darüber und über einen optimistischen Blick in die Zukunft mit DENTAGEN-Mitglied ZTM Phillip Eppers, Dentallabor Eppers in Hildesheim.

Mit welcher Hard- und Software arbeiten Sie zur Herstellung prothetischer Komponenten in Ihrem Labor? Seit wann arbeiten Sie so und wie kam es zu dieser Entscheidung?

Wir arbeiten mit zwei verschiedenen CAD-Systemen, mit 3shape und mit exocad, einfach weil beide Systeme ihre jeweiligen Vor- und Nachteile haben. Wenn es darum geht, individuelle Abutments, Emergenz­profile oder Stegkonstruktionen herzustellen, ist meiner Meinung nach der Dental­designer vom 3shape die bessere Wahl. Die Arbeit ist damit einfacher und selbster­klärender. Mit dem Kauf von 3shape zahlt man ja auch jährliche Gebühren für Updates. Es macht auch Sinn, diese Updates zu installieren, denn ständig gibt es Änderungen bei den jeweiligen Implantat­systemen der Her­steller, die in diesen Updates Berücksich­tigung finden. Bei exocad funktioniert das Kronen- und Brückendesign meiner Ansicht nach besser. Hier sind zahlungspflichtige Updates auch nicht zwangsläufig umzusetzen, denn an Kronen und Brücken ändert sich nicht viel. Die Wahl – das muss ich dazu sagen – hat sich jedoch erst im Laufe der Zeit ergeben, das war keine punktuelle Entscheidung.

Erinnern Sie sich, wie die Anbindung zur Zentralfertigung nach Markleeberg zustande kam?

Wir haben mit der Zentralfertigung vor ca. 4 Jahren angefangen, zuerst relativ wenig und über den Postweg: Wir haben die Modelle eingepackt, nach Markleeberg gesendet, dort wurden sie konstruiert und kamen zurück. Nach und nach wurde das dann immer mehr, hauptsächlich wegen der Straumann-Garantie. Unsere Kunden legen großen Wert darauf, ein Original-Abutment auf ein Straumann Implantat zu setzen, damit sie die Gewährleistung auch für das Implantat haben. Irgendwann haben wir uns entschieden, das Design digital einzureichen, einfach weil es schneller geht, etwas günstiger ist und mit einem Augenzwinkern gesagt: Als Zahntechniker will man halt immer irgendwo noch etwas selber machen.

Wie ist das Verhältnis Inhouse-Ferti­gung / Zentralfertigung von Abutments?

Grob geschätzt werden 40 % von uns hergestellt mit Hilfe von Klebebasen und 60 % sind individuelle Abutments, die meist aus Titan sind, ganz selten mal aus Zirkon und letzteres nur im Frontzahn­bereich.

Wie sind Ihre Erfahrungen die Zentralfertigung betreffend?

Super. Das ist – trivial gesagt – richtig, richtig geil geworden. Wir haben mittlerweile viele Behandler, die intraoral scannen. Ich erhalte dann deren Scan, bearbeite den Scan, schneide mir alles frei, was ich gut erkennen muss und konstruiere das Modell, gleichzeitig das Abutment und die Krone. Dann schicke ich das Modell zu Drewe, das Abutment zu Straumann und fräse selbst die Krone. Und habe alles nach maximal 5 bis 6 Tagen fertig zurück. Es passt wirklich alles zusammen und auch die Abutments von Straumann sind wirklich so, wie ich sie konstruiert habe. Zu Beginn musste ich selbstverständlich die Passungsparameter Krone-Abutment etwas einstellen. Mittlerweile funktioniert das aber sehr flüssig: Ich bekomme das Abutment und das Modell, setze die Krone nur noch auf das Abutment auf, schiebe beide mit dem repositionierbaren Modellanalog in das Modell ein und muss die Krone nur noch bemalen und kann alles versenden.

Welche konkreten Vorteile hat diese Lösung für Sie?

Zeit und Geld selbstverständlich. Wir haben hier zwei Fräsanlagen stehen, die auch den ganzen Tag durchlaufen. So eine Fräsanlage kostet natürlich auch etwas. Wir haben hier aber auch Mitarbeiter ausbilden lassen, die diese Fräsmaschinen reparieren und kalibrieren können. Ich glaube, in ein paar Jahren wird es kaum noch Zahn­techniker geben, die mit ihrem Wachsmesser am Arbeitsplatz sitzen und Gerüste auswachsen, sondern wahrscheinlich wird jeder hauptsächlich an einem Monitor Platz nehmen.

Welche Rolle spielt für Sie das Thema originale Implantat-Verbindung?

Eine große natürlich, ich habe es ja bereits erwähnt. Wir sind ja auch ein sogenanntes Botschafterlabor für Original­verbindungen und stehen dafür ein. Wenn wir die Abutments selbst herstellen, verwenden wir ausschließlich Klebebasen von Straumann – immer, ohne Ausnahme.

Die meisten Behandler hier in Hildesheim verwenden Straumann-Implantate bzw. haben sie mindestens im Regal liegen. Davon gibt es zwei Behandler, die immer auf einteilige individuelle Abutments bestehen.

Welche künftigen Herausforderungen sehen Sie für Ihre Arbeit und Ihr Labor?

Da sehe ich das Thema 3D-Druck: Jetzt schon kann ich Modelle oder Aufbiss­schienen drucken. Hier wird allerdings noch viel Neues kommen, insbesondere beim Material. Vielleicht kann man irgendwann mal PEEK drucken, dann könnte ich beispielsweise den gesamten Zahnersatz drucken.

Dem Thema Digitalisierung insgesamt stehen wir sehr aufgeschlossen gegenüber und wir sind hier im Labor – sowohl technisch als auch die Mitarbeiter betreffend – auf einem guten Stand. Daher meine ich, mir viel Optimismus für die Zukunft leisten zu können.

Vielen Dank für das Gespräch.

Zahntechnikermeister Phillip Eppers, Jahrgang 1985, absolvierte von 2000 bis 2004 die Ausbildung zum Zahntechniker, anschließend folgten Gesellenjahre. Von 2010 bis 2011 schloss er die Meisterausbildung an. Seit 2007 ist er ins väterliche Dentallabor Eppers in Hildesheim eingestiegen und zeichnet als Meister und Geschäftsführer insbesondere für die stete digitale Weiterentwicklung des Labors und der Mitarbeiter verantwortlich. Phillip Eppers ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Dentallabor Eppers
Lilly-Reich-Straße 10
31137 Hildesheim
info@dentallabor-eppers.de

 

Quelle: DENTAGEN Info 2017/03

 

Nachfolgefrage – Dentallabor von Wert

Sie erben teils Millionen: Erben von Unternehmern.

Vielleicht sind es keine Millionen; dass man mit dem eigenen Labor immer noch einen nicht zu unterschätzenden Wert besitzen kann, übersehen viele Zahntech­niker in ihrer Planung.

Rechtzeitig planen

Selbständige denken meist noch an ihre allgemeine Altersvorsorge. Die Rente soll zum Leben reichen; dafür haben sie schließlich über die Jahre vorgesorgt. Die Kredite für die eigene Immobilie sind hoffentlich zum Renteneintritt abbezahlt, die Kinder ausgebildet und versorgt. Doch an die Nachfolge für ihr Unternehmen denken die meisten Inhaber erst kurz vor Renteneintritt. Das ist viel zu spät.

Die Nachfolgeplanung beginnt bestenfalls zehn Jahre vor der geplanten Beendigung der Arbeitstätigkeit. Zu diesem Zeitpunkt ist noch genug Schwung vorhanden, in das eigene Unternehmen zu investieren, die nötigen Schritte zu planen und auch zu begehen. Später dürfen Sie die Planung nicht mehr auf die lange Bank schieben.

Die Liquidation des Unternehmens als Alternative ist meist die finanziell schlechteste Idee. Zunächst verlieren Sie damit den restlichen Unternehmenswert. Zum anderen kann dies, zu spät durchdacht, zusätzliche Kosten verursachen, vor allem bei einer verspäteten Kündigung bestehender Verträge.

Herausputzen

Putzen Sie Ihr Unternehmen heraus – das klappt beim Auto schließlich auch.

Der erste Eindruck zählt! Das gilt auch für potentielle Käufer. So kann es sich lohnen, neben medizintechnischen Geräten auch der Inneneinrichtung einen neuen Schliff zu verpassen. Betrachten Sie Ihr Unternehmen durch die Brille des Käufers: Würden Sie Ihr Labor kaufen – und warum? Alten Krempel wünscht sich kaum ein Gründer; da müssen Sie schon wesentliche innere Werte mit sich bringen, beispielsweise einen guten Ruf, Beziehungen, bewährte Mitarbei­ter und eine durchdachte Organisationsstruktur.

Wettbewerb analysieren

Hierzu lautet eine der wichtigsten Überle­gungen überhaupt: Wie steht mein Labor im Wettbewerb da? Mit wem konkurriere ich? Wer sind meine Zuweiser, für wen arbeite ich? Welche Möglichkeiten bestehen, den Umsatz zu steigern? Der Wert des Unter­nehmens und damit auch der zu erzielende Kaufpreis bestimmen sich nach den Zahlen der letzten drei Jahre vor dem Kaufzeitpunkt. Ein Branchenvergleich erleichtert die Ein­schätzung des realen Wertes.

Transparenz schaffen

Dazu sollten Sie Ihre Zahlen bereinigen. Transparenz in den Papieren sorgt für Freude bei sämtlichen Kaufinteressenten. Je übersichtlicher die Unternehmenskennzahlen, desto professioneller der Auftritt. Das erleichtert dem Erwerber darüber hinaus den Vergleich. Die Zahlen sollten Sie selbst kennen, Unklarheiten begründen können.

Verträge prüfen

Transparenz ist Pflicht für Ihre Ver­träge. Dazu zählen sämtliche Arbeitsverträge, auch der durch Elternzeit und Erkrankung abwesenden Mitarbeiter. Das rechtliche Verhält­nis zu etwaigen mitarbeitenden Familienmit­g­liedern ist kritisch zu hinterfragen.

Apropos Mitarbeiter: Wenn Ihre Mitarbeiter gleichzeitig mit Ihnen in Rente gehen, erweckt dies kaum Vertrauen in das Unter­nehmen. Der Nachfolger will schließlich mit Ihrem Unternehmen weiter arbeiten können – ohne Mitarbeiter ist das ein schweres Unterfangen.

Ähnliches gilt für die zuweisenden Zahn­ärzte. Sind diese in Ihrem Alter, sollten Sie deren Nachfolgepläne herausfinden oder akquirieren Sie gleich neue, junge Kunden. Der Käufer Ihres Labors wird es Ihnen danken.

Die Optionen des Mietvertrags sind zu prüfen und gegebenenfalls zu verlängern. Eine Nachfolgeklausel erleichtert einem poten­tiellen Erwerber die Fortsetzung des Miet­verhältnisses und erspart lästige (Preis-)Verhandlungen mit dem Vermieter. Leichter fällt es den Gesellschaftern einer GmbH. Deren Verträge werden bei einem Verkauf meist unproblematisch fortgesetzt.

Kaufvertrag: Fallen meiden

Bleibt letztlich der Kaufvertrag. Sparen Sie hier nicht am falschen Ende! Ein guter Kauf­vertrag kostet Geld für die begleitende Beratung. Hier sollten Sie einen im Unter­nehmenskauf erfahrenen Rechtsanwalt und Steuerberater zur Seite ziehen. Warum?

Um einige Beispiele zu nennen: Ein falsch gewähltes Übergabedatum führt schnell zu steuerlichen Nachteilen. Mängel im Kaufver­trag können ungewollte Ansprüche des Käufers auf Schadenersatz, Minderung oder gar Rücktritt vom Kaufvertrag auslösen; und Sie wollen bestimmt nicht das Labor zurück, nachdem der Käufer erst einmal Platz genommen hatte. Auch schon passiert: Der mitverkaufte PKW, der eigentlich im Privat­besitz verbleiben sollte. Ebenso unangenehm: Weiterbeschäftigung von Mitarbeitern aufgrund fehlerhafter Information zum Betriebsübergang oder Fortsetzung des Mietvertrags ohne Labor. Daher sind die begleitenden Verträge ebenso einer Prüfung zu unterziehen. Allein diese Erwägungen sind stets eine Beratung wert.

Die Beratung sollte frühzeitig einsetzen, um Gestaltungsmöglichkeiten auszuschöpfen. Befindet sich beispielsweise eine Immobilie im Betriebsvermögen, sind deren steuerliche Auswirkungen rechtzeitig abzuwägen – ohne den Verkauf kurzfristig zu gefährden.

Ein Kauf ist nicht immer Pflicht. Der Einstieg des Nachfolgers als weiterer Gesellschafter bietet einen alternativen Übergang. Dann ist über die Anpassung der Rechtsform nachzudenken; über Vergütungs­modelle lässt sich reden. Ein weiterer Vorteil: Mit dieser Über­gangslösung gewinnen Sie zugleich eine Absicherung für den Ausfall Ihrer Person.

Dr. Andreas Staufer
Fachanwalt für Medizinrecht

Staufer Kirsch GmbH
T +49 89 21530330

legal@stauferkirsch.dewww.stauferkirsch.de

Quelle: DENTAGEN Info 2017/03

HKP ÜBERSETZER ist online

Nach langer Zeit der Entwicklung ist das neue Informationsportal für Patienten www.hkp-uebersetzer.de online.

Mit dem HKP-Übersetzer besteht eine kompetente und seriöse Anlaufstelle für die Patienten, die im Internet nach Informatio­nen rund um das Thema Zahnersatz suchen. Gleichzeitig bildet diese Netzwerkplattform eine Schnittstelle zwischen DENTAGEN-Mitgliedslaboren und den Patienten.

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Der HKP-Übersetzer ist einfach zu nutzen und orientiert sich als Informationsportal an den Bedürfnissen der Patienten. Er stärkt deutschlandweit den Qualitätsanspruch an dentale Produkte und Materialien

Mit über 900 sehr guten DENTAGEN-Mit­gliedslaboren und den verständlich aufbereiteten Informationen der Technikwelt DENTA+ bietet der HKP-Übersetzer Expertise und valide, nutzbare Vorab-Infos, denen der Patient vertrauen kann, denn der HKP-Übersetzer

  • erklärt nach Eingabe individuell den HKP und übersetzt die Terminologie,
  • bietet über die Technikwelt DENTA+ aussagekräftige Informationen zu prothetischen Versorgungen und Implantaten, zu Materialien, Haltbarkeit und Pflege des Zahnersatzes und außerdem
  • dient eine integrierte PLZ-Suche, Land­karte sowie eine Hotline als Vermittlungs­plattform zu DENTAGEN-Dentallaboren.

Patienten bietet der HKP-Übersetzer weitere Vorteile:

  • Persönlicher Kontakt, einfache Kontakt­aufnahme
  • Nahbarkeit, Freundlichkeit
  • Experten bundesweit vor Ort und in der Nähe – gut für bestimmte Aufgaben wie Farbnahme, direkte Betreuung, Fehlerbehebung etc.
  • Experten – gut ausgebildet, erfahren
  • Übersichtlichkeit der Webseite und einfache Navigation

Der HKP-Übersetzer – das Portal für Patienten, die sich besser über Zahnersatz informieren wollen.

„Wer kooperiert – profitiert.“

Quelle: DENTAGEN Info 2017/03

 

Interview: Bernd-Thomas Hohmann

Er ist der personifizierte Generationswechsel an der Spitze der NWD Gruppe. Seit dem 1. Januar 2017 ist der gebürtige Norddeutsche, dessen familiäre Wurzeln tief in Ostpreußen liegen, Vorsitzender der Geschäfts­führung und Nachfolger der legendären Unternehmensführer Willi Wöll und des 2015 verstorbenen Volker Landes. Herr Wöll übernahm im Januar den Vorsitz des Beirats. Nach der Übernahme der Leitung der Firmengruppe hat Bernd-Thomas Hohmann die DNA von NWD schnell verinnerlicht: “Unser Handeln bestimmt, wer wir sind. Unsere Werte bestimmen unser Handeln.“ Über seinen differen­zierten Blick auf die Digitalisierung und die Feminisierung der Dentalwelt, über seinen persönlichen Führungsstil und warum er in den Keller geht, wenn es im Juli auf der Zugspitze schneit, sprach Medizinjournalist Bernd Overwien für „DENTAGEN INFO“ mit dem Unternehmensentwickler am NWD-Firmensitz in Münster (Westfalen).

Herr Hohmann, die Dentalwelt scheint nur noch digital zu ticken. Spätestens seit der IDS im Frühjahr haben viele Zahn­mediziner und Zahntechniker weiche Knie. Sie haben Angst den Zug der Zeit zu verpassen. Berechtigt?

Nein. Ich glaube, dass wir in der Zahnmedizin und auch in der Zahntechnik eher von einer Evolution als von einer Revo­lution ausgehen sollten. Wir haben in Deutschland rund 65.000 Zahnmediziner, die im niedergelassenen Bereich in etwa 45.000 Zahnarztpraxen zusammenarbeiten. Wir haben noch um die 6.500 gewerbliche Dentallabore, zuzüglich der Praxislabore. Evolution deshalb, weil der Zahnmediziner in seiner Ausbildungszeit ja bestimmte Prozeduren gelernt hat und diese in seiner Freiberuflichkeit dann auch ausübt. Sicher, viele haben sich fortgebildet. Aber ich merke immer wieder in Gesprächen mit Zahnmedizinern und auch Laborinhabern, wie sehr sich Routinen eingestellt und bewährt haben. Niemand in Praxis und Labor hat etwas gegen ein neues, innovatives Pro­dukt. Aber wenn die bisherigen Ergebnisse gut und die Patienten zufrieden sind – warum soll der Zahnarzt oder der Laborinhaber Knall auf Fall etwas ändern?

Ist die viel zitierte „Dentalfamilie“ also eine erzkonservative?

Das glaube ich wiederum nicht. Ich will noch nicht einmal sagen, dass das eine Verweigerung gegenüber neuen Entwicklungen ist. Sondern: Die gelernte Prozedur funktioniert gut, garantiert einen vermeintlich reibungslosen Ablauf. Digi­talisierung bedeutet aber nicht, dass ich das eine Gerät durch das andere ersetze, sondern dass ich damit maßgeblich die Arbeitsabläufe einer Praxis oder eines Labors optimiere, was auch die Zusammen­arbeit zwischen Zahnmedizinern und gewerblichem Labor verbessert. Aber das ist eben mit Investitionen verbunden, die macht keiner mal eben so. Auch wenn die Industrie beispielsweise ein viel höheres Potenzial an dreidimensionaler Röntgen­technologie anbietet. Nebenbei gesagt: Wenn alle auf dreidimensionales Röntgen umsteigen würden, dann würde sich unser Geschäft in diesem Bereich innerhalb von fünf Jahren verdoppeln. Ernsthaft ist damit nicht zu rechnen.

Aber ist nicht die Digitalisierung ein großer Treiber für Veränderung?

Ja. Das ist Fakt. Jeder Betrieb muss sich natürlich die Frage stellen, wie gehe ich damit um. Es gibt verschiedene Möglichkei­ten: Man geht mit und nutzt die neue Technik, was aber eben mit Investitionsbereitschaft und finanziellen Ressourcen zu tun hat. Nehmen wir die kleineren und mittleren Labore. DENTAGEN ist da ein Zukunftsmodell. Ja, wenn ich mir Gedanken mache, wie ich das hinkriege, dann muss es darum gehen, wie man das „poolen“ kann. Das kann eine Chance für die Mitglieder der Genossenschaft sein: Ich will mich der Entwicklung nicht entgegenstellen, kann es allein nicht stemmen, also tue ich mich mit anderen Genossen unter einem Dach zusammen. Das ist sowohl für den kleineren als auch den mittelständischen Betrieb eine Chance, dort im Wirtschafts­verbund Mitglied zu sein.

DENTAGEN würde sich sicherlich wünschen, dass mehr der rund 900 Mit­glieder zu 100 % über den Zentral­einkauf gehen. Täuscht der Eindruck, oder verstärkt die Industrie aktuell ihre individuelle Preisgestaltung im direkten Dialog mit Einzelbetrieben?

Nun, die zahnmedizinische Technik ist traditionell ein Kunde der Industrie. Das ergibt sich ja einfach aus dem Bezug von Edelmetallen, deshalb gibt es seit Jahrzehnten einen direkten Dialog in vielen Bereichen. Nicht in allen. Da gibt es einen Unterschied zum zahnmedizinischen Fach­handel und zum Arzt, der im Einrichtungs­bereich sicher zu 90 % beim Fachhandel einkauft und zu zwei Dritteln auch im Bereich der Verbrauchsmaterialien. Das Labor war immer im Gespräch mit der Industrie. Ich vermag nicht zu sagen, ob sich da groß was verschoben hat. Aber nach mehr als einem Jahrzehnt Zusammenarbeit mit der DENTAGEN kann ich unsererseits keine Verschiebungen erkennen.

Wie sehr ist das Thema „Femini­sierung“ der Zahnmedizin in Ihrem Unternehmen präsent?

Für mich als Unternehmensentwickler ist das Thema schon längst durch. Ich habe das Gefühl, es ist eine Thematik, an der sich eher noch die Medien abarbeiten. Jetzt sind es 45 %, in drei Jahren 50 % und aufgrund der Tatsache, dass 90 % der Erstsemester Frauen sind, kann man die Uhr danach stellen, wann zwei Drittel und mehr Zahnärztinnen in Deutschland tätig sind. Ein kompletter Wandel. Wenn ich heute um 15 Uhr das Büro verlasse, um mich zahnmedizinisch versorgen zu lassen, sage ich immer noch automatisch, ich gehe zum Zahnarzt. Bei dem Berufsbild denkt man ja eben an den Zahnarzt. Und nicht an die Zahnärztin. Das wird sich ändern.

Weiblich und jung. Bringt das frischen Wind in die Dentalwelt?

Das kann man wohl sagen. Das sehen wir doch heute schon. Wir kommen in die Praxis und die sieht auch schon anders aus. Andere Farben, hier und da spielt die Haptik eine Rolle, weil die Geräte seit Generationen auf die Männerhand ausgerichtet sind. Die Industrie bietet jetzt filigranere Instrumente an. Die Farben der Polster spielen eine Rolle, die Auflagen für Behandlungsstühle. Ein ganz anderes Bild. Aber wir haben uns ja lange darauf vorbereiten können. Ich habe noch von keinem Außendienstmitarbeiter gehört, dass er an seine verkäuferischen Grenzen kommt, wenn er mit Zahnärztinnen verhandelt.

Frauen und Technik. Bremst dieses Rollenklischee den technischen Wandel in der dentalen Arbeitswelt?

Das wäre ein ziemlicher Irrtum. Die Zahnmedizinerinnen der Generation Y sind auch mit Amazon, Ebay, Facebook, Google & Co. groß geworden. Das ist für sie „Daily Business“. Also wenn jetzt jemand eine Zahn­arztpraxis übernimmt oder sich neu niederlässt, dann werden die Abläufe dort digital sein. Ob Frau oder Mann. Davon gehen wir aus.

Wie würden Sie als Chef von Mitarbeitern Ihren persönlichen Führungsstil beschreiben?

Situativ. Ich bin kein Polterer. Die Mitarbeiter merken, wenn mir etwas wichtig ist. Und was dann zu tun ist.

Also, keiner springt zur Seite, wenn ich morgens komme (lacht). Wenn ich weiß, dass eine Mitarbeiterin im Empfang gerade einen Englischkurs macht, dann parliere ich Englisch mit ihr. Wissen Sie, was meine Philosophie ist? Motivierte Mitarbeiter kosten nicht mehr als demotivierte Mitar­beiter. Deshalb habe ich lieber motivierte Mitarbeiter. Wenn das gelingt, hat man die halbe Miete eingefahren. Alle wissen: NWD muss gut aufgestellt sein, immerhin feiern wir bald das 90-jährige. Mein Job ist es, immer über die nächste Entwicklungs­stufe nachzudenken. Da hilft zuweilen auch zuhören. Mitarbeiter, insbesondere im Verkauf wissen auch häufig schon vorher, was die Geschäftsführung demnächst entscheidet.

Freizeit. Müssen Sie das Wort buchstabieren, um sich daran zu erinnern?

In der Tat, bei NWD könnte man rund um die Uhr arbeiten. Und mein Beruf ist mein größtes Hobby. Das ist keine Floskel. Meine Lebenspartnerin, mit der ich jetzt in Münster wohne, erinnert mich aber regel­mäßig an den Wert von Freizeit. Und da bin ich ein leidenschaftlicher Skifahrer. Als es Ende Juli auf der Zugspitze geschneit hat, bin ich in den Keller gegangen und habe geschaut, ob mit den Brettern alles in Ordnung ist. Eine Woche im Schnee ist für mich so erholsam wie für andere drei Wochen am Strand.

Diese Frage darf nie fehlen. Sind Sie ein Fußballfan?

Kein ausgewiesener Fußballexperte. Ich war in meiner Jugendzeit Zehn­kämpfer. Aber natürlich gehe ich hin und wieder ins Stadion, genieße vor allem die Atmosphäre.

Präferenzen?

Natürlich Borussia Dortmund. Da geht was ab. Unglaubliche Fankultur. Wie auch beim FC St. Pauli. Da stehen die Fans auch bei Niederlagen voll hinter ihrem Klub. Das ist bei anderen Fußballkonzernen – Namen möchte ich mit Rücksicht auf anders orientierte Kollegen nicht nennen (lacht) – meist nicht so.

Herr Hohmann, herzlichen Dank für das Gespräch.

Quelle: DENTAGEN Info 2017/03

 

DENTAGEN gründet eine Laborgruppe …

Während der DENTAGEN-Generalversamm­lung Ende Juni in Rösrath hat Vorstandsvor­sitzende Karin Schulz die Erweiterung des bisherigen DENTAGEN-Geschäftsmodells um den Geschäftszweig „Laborgruppe“ bekannt gegeben. Warum wurde diese Entscheidung getroffen?

Zwei durchgreifende und eng miteinander verknüpfte Entwicklungen bzw. Veränderun­gen sowohl im Geschäftsfeld von DENTAGEN als auch in den Geschäftsfeldern der Dental­labore haben diese Entschei­dung geprägt und vorangetrieben.

Auf Seiten von DENTAGEN wurde in den letzten drei bis vier Jahren eine Stag­nation bei der Mitglie­derentwicklung verzeichnet. Es konnten zwar pro Jahr viele neue Mitglieds­betriebe gewonnen werden, durch einen Verlust von Mitglie­dern in ungefähr gleicher Höhe wurde jedoch kein Wachstum erzielt. Im Jahr 2015 lag die Anzahl der Austritte oberhalb der Bei­tritte – wenn auch nur um einen Austritt. Zum Jahresende 2016 lag dieser Saldo dann bereits bei minus fünf Mitgliedern.

Die Gründe für die Mitgliedsverluste liegen jedoch nicht etwa in einer Unzufriedenheit mit DENTAGEN begründet, sondern sind gekennzeichnet durch Betriebsschließungen aus Altersgründen oder den Laborverkauf an Laborketten.

Die strukturellen Veränderungen am Dental­markt verstärken diese aufgezeigte Entwick­lung. Das schnelle Wachstum von Labor­ketten, der Wegfall von Betrieben, die keine Nachfolge­regelung auf den Weg bringen konnten, sowie das veränderte Einkaufs­verhalten sowohl bei den Praxen als auch bei den Laboren, hat Auswirkungen auf das Geschäftsfeld von DENTAGEN. Auch der stetig wachsende Einsatz digitaler Techno­logien mit einem geringeren Materialbedarf für die Herstellung von Zahnersatz hat zum veränderten Kaufverhalten am Dentalmarkt beigetragen.

Industrie und Handel sehen sich ähnlichen Veränderungen ausgesetzt und der stetig wachsende Online-Handel verstärkt den Preiskampf unter den Anbietern.

Für DENTAGEN wird es zunehmend schwerer, sich aus Boni und Provisionen zu finanzieren. DENTAGEN hat diese Entwicklung seit einiger Zeit beobachtet und verschiedene Kooperationspartner auch außerhalb des Dentalmarktes in sein Portfolio aufgenommen. Durch Kooperationen, wie z.­B. mit Esso, Aral und UPS, konnte DENTAGEN diese Negativentwicklungen bis jetzt kompensieren.

Auf Seiten der Dentallabore ist seit Jahren ein Nachwuchsmangel bei der kommenden Zahntechnikergeneration zu erkennen. Die starken Veränderungsprozesse im Kunden­verhalten, stetig wachsende Ansprüche auf Patientenseite sowie der Konkurrenzdruck durch Auslandszahnersatz, Zentralisierungs­pro­zesse und ein Anschwellen der bürokra­ti­schen Erfordernisse stellen immer höhere Anforderungen an die Unternehmen.

Hieraus folgt für viele Betriebe ein Nachfol­geproblem. Die Selbstständigkeit als Handwerksmeister im Dentalbereich wird von der jungen Generation nicht als Traum­beruf angesehen. Vielmehr wird eine verantwortungsvolle Position innerhalb eines Betrie­bes angestrebt mit der Gewissheit, dass sich die Veran­t­wortung für den Erfolg und die Ent­wicklung des Betriebes und des Labor­teams auf mehrere Schultern verteilt.

Als Folge bleiben für über Jahre gut geführte Betriebe engagierte Käufer einer nachfolgenden Generation aus. Der Betrieb als Alters­versorgung für die Inhaber ist nach einem engagierten Arbeitsleben nicht mehr selbstverständlich.

Bemerkenswert ist vor diesem Hintergrund, dass dennoch eine starke Attraktivität vom Dentalmarkt, speziell vom Laborsektor, ausgeht. Investorengruppen aus dem In- und Ausland sowie Inhaber bestehender Labor­ketten reisen durch die Lande und signalisieren Kaufbereitschaft.

Die aktuelle Niedrigzinsphase am Kapital­markt sowie der Negativzins für gespartes Kapital lassen die Investitionsbereitschaft dieser Käufergruppen steigen. Ob es dabei um die nachhaltige Entwicklung der erworbenen Betriebe und die Sicherung der existierenden Arbeitsplätze geht oder nur um den Erwerb von Marktanteilen zur Umsatz­steigerung, um in den Fokus von weiteren, größeren Investorengruppen zu gelangen, bleibt abzuwarten.

Durch das aufmerksame Beobachten und Reflektieren der Veränderungsprozesse am Dentalmarkt hinsichtlich Einkaufsverhalten, Konkurrenzdruck, Strukturwandel (Zentra­lisierungsprozesse), verändertem Kunden­ver­halten, gestiegenen Patientenerwar­tun­gen, schnell voranschreitender Digitali­sierung und ausbleibendem Nachwuchs, hat DENTAGEN die Thematik „Nachfolgerege­lung“ als bewegendes und wichtiges Thema der Mitglieds­betriebe und der Ergänzung des eigenen Geschäftsfeldes erkannt.

Angebotene Informationsveranstaltungen zu diesem Thema sind schnell und restlos ausgebucht und belegen die Notwendigkeit der Aufarbeitung. Fragen zur Herangehensweise, dem richtigen Zeitpunkt oder dem zu ermittelnden Unternehmenswert waren nur einige von vielen Themen, die den Teilnehmern unter den Nägeln brannten.

Die Gründung der „DENTAGEN-Laborgruppe“ soll den neuen Anforderungen Rechnung tragen und DENTAGEN wird den Mitgliedsbe­trieben auch hier zuverlässig und partnerschaftlich zur Seite stehen. Zur Umsetzung des neuen Geschäftsfeldes und Etablierung der notwendigen Strategien und Dienst­leistungen hat DENTAGEN sich auch personell breiter aufgestellt.

Mit Dirk Ahlmann (ZTM, MSc., Betriebswirt des Handwerks) hat DENTAGEN einen erfahrenen und routinierten Spezialisten gewinnen können. Durch die enge Zusammenar­beit mit dem DENTAGEN-Vorstand und -Aufsichtsrat sowie mit dem Experten Hans-Gerd Hebinck (Dipl. -Betriebswirt, FH) wird eine erfolgreiche Implementierung des neuen Geschäftsfeldes und bestmöglicher Support und Beratung der Genossenschafts­betriebe sichergestellt.

In der ersten Phase ist zunächst der Erwerb von Betrieben geplant, die Probleme bei der Nachfolge haben und sich mit Verkaufs­absichten tragen. Auch Betrieben, die erst spät eine konkrete Vorstellung über die Komplexität des Vorhabens erhalten und das Thema bewusst angehen, kann DENTAGEN hier mit Rat und Tat sowie mit den notwendigen Tools für die individuelle Situation zur Seite stehen.

Bild: © stockpics / fotolia

Ein wichtiger Schritt ist in diesem Zusam­menhang die Ermittlung des Unternehmens­wertes, der sich aus einer Gewinnprognose und einer Risikobewertung zusammensetzt. Das von der DENTAGEN-Laborgruppe angewendete Ertragswertverfahren zur Ermitt­lung des Unternehmenswertes orientiert sich am anerkannten AWH-Standard des Handwerks und ist um die individuellen und spezifischen Erfordernisse der Dental­branche angepasst.

Das Ergebnis dieses Verfahrens ist der zukünftig zu erwartende Gewinn des Betriebes, aus dem sich der Unternehmenswert ermitteln lässt. Durch das angepasste Ertrags­wertverfahren ist sichergestellt, dass die Bewertungsmaß­stäbe für alle Betriebe gleich sind.

Ziel ist es, die hinzuge­wonnenen Betriebe wirtschaftlich effizient zu leiten und unter Erhaltung der Arbeitsplätze zukunfts­sicher zu entwickeln und regional zu stärken.

Bedingt durch eine Strukturierung der Pro­zesse in dem jeweiligen Dentallabor durch die DENTAGEN-Laborgruppe sollen die regionale Präsenz des Labors und der intensive Ausbau der Kundenkontakte ermöglicht werden. Notwendige bürokratische und formelle Anforderungen werden durch die DENTAGEN-Laborgruppe erfüllt. Ebenso sollen – angepasst an regionale Notwendigkeiten sowie Kunden- und Patientenwünsche – neue Produkte entwickelt und eingeführt werden.

Die dazu unerlässliche Marketing- und Vertriebsunterstützung wird ebenfalls von der DENTAGEN-Laborgruppe nachhaltig sichergestellt. Durch diese Maßnahmen können sich die verantwortlichen Mitarbeiter vor Ort voll und ganz auf ihr eigentliches Kern­geschäft, die Erstellung von Zahnersatz mit bestmöglichem Erfolg für Patient und zahnärztlichen Kunden, fokussieren.

Nach erfolgreicher Integration erster Betrie­be in die DENTAGEN-Laborgruppe werden zu einem späteren Zeitpunkt aus den gewonnen Erkenntnissen weitere Dienstleistungs­angebote und mögliche Franchisekonzepte entwickelt.

DENTAGEN Wirtschaftsverbund eG
Richtstrecke 1
45731 Waltrop
Tel.: 02309 784700
Fax: 02309 7847015
dentagen@dentagen.de

Quelle: DENTAGEN Info 2017/03

 

Top-Innovator 2017

Eisenach Dental Technik


Bild: ZTM Dirk Eisenach (r.) nahm gemeinsam mit seiner Frau, ZTM Frauke Eisenach (2. v.r.), und  Sohn Sören (l.), der zur Zeit ein Triales Studium im Bereich Zahntechnik absolviert, die Auszeichnung Top-Innovator 2017 für die Eisenach Dental-Technik aus den Händen von Top 100-Mentor Ranga Yogeshwar entgegen.

Nicht im letzten Wagen zu sitzen, sondern vorn auf der Lokomotive das Ziel fest im Blick zu haben – nach dieser Philosophie verfährt Dirk Eisenach. Der Zahntechniker­meister ist Inhaber des DENTAGEN-Mit­glieds­labors Eisenach Dental-Technik mit 28 Beschäftigten in Remscheid. Dort testet er regelmäßig neue Techno­logien und setzt lntraoral-Scans aus der Zahnarztpraxis per CAD/CAM eins zu eins in Zahnersatz um. Nun hat er ein neues Verfahren entwickelt, um implantat­getragenen Zahner­satz, der eine Fehl­passung aufweist, kostengünstig einzupassen. „Was nicht passt, wird passend gemacht!“

Wer sich in Deutschland beim Zahn­ersatz von den ausländischen Billiganbietern abheben will, muss auf der Höhe der Zeit sein. Deshalb ist Dirk Eisenach immer wie­der Technologie-Vorreiter und setzt testweise Prototypen der Industrie in seinem Labor ein. So war er auch einer der Ersten, der mit ,,Zirlux“ gearbeitet hat – einem besonders haltbaren vollkeramischen Gerüstmaterial, das ähnliche Eigenschaften hat wie die Hitzeschildkacheln der Space-Shuttles. Mittlerweise stellt er etwa 30 % des Zahn­ersatzes daraus her.

Eisenach Dental-Technik ist bestens auf den digitalen Workflow eingestellt und bei der CAD/CAM-Fertigung von Zahnersatz gehört das Labor zu den Innovationsführern: In gleich zwei Maschinen können Scandaten aus den Praxen der zahnärztlichen Kunden über ein Datenportal direkt eingespeist werden. ,,3Shape, der Marktführer in Sachen Scantechnologie, hat sogar ein Video gedreht, das uns als Referenzkunden vorstellt“, erzählt Dirk Eisenach, der im Schnitt 20 % seines Umsatzes in innovative Techno­logien und Verfahren investiert. Zu Beginn seiner Laufbahn war er einer der jüngsten Zahntech­nikermeister in Nordrhein-West­falen, 2017 feiert er bereits sein 30-jäh­riges Betriebsjubiläum.

„Wenn man etwas macht,muss man alles geben und mit Leib und Seele dabei sein – sonst wird es nichts.“

ZTM Dirk Eisenach

Kurz vor dem Jubiläum hat Dirk Eisenach ein vollkommen neues Ver­fahren entwickelt. Gerüste für implantatgetragenen Zahner­satz, die einen Überstand oder eine Fehl­stellung an einem Fuß aufweisen, können mit dieser Technik erstmals zu einem perfekten, span­nungsfreien Sitz geändert werden, ohne dass die gesamte Konstruktion neu angefertigt werden muss.

,,Bei diesem ,lmplant-People-Verfahren‘ kann man den fehlerhaften Fuß per CAD/CAM neu anfertigen und ihn dann mit der Gerüst­konstruktion absolut passend ver­lasern“, erklärt Dirk Eisenach. Dieses Ver­fahren kann seine Stärken auch bei der Reparatur von implantat­getragenem Zahnersatz ausspielen.

Für diese Entwicklung wurde die Eisenach Dental-Technik im Juni dieses Jahres vom Institut für Entre­preneurship und Innovation der Wirtschafts­universität Wien, unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Nikolaus Franke, nach 2006 bereits zum zweiten Mal in die Top 100 der innovativsten Unternehmen im Mittelstand gewählt und gilt nun als ein „Top-Innovator 2017“.

Es ist eine tolle Idee – und sicher nicht Dirk Eisenachs letzte. Denn 30 Jahre nach der Gründung seines Labors ist er innovativer denn je.

DENTAGEN beglückwünscht Eisenach Dental-Technik zum 30-jährigen Jubiläum sowie zur Auszeichnung als Top-Innovator 2017.

Quelle: DENTAGEN Info 2017/03

 

Mit eigenem Haushalt dreimal Steuern sparen

Jährlicher Steuerbonus von bis zu 5.710 Euro möglich

Aufwendungen für haushaltsnahe Dienst- und Handwerkerleis­tungen im eigenen Haushalt werden steuerlich besonders begünstigt. Im Rahmen der Höchstbeträge sind 20 % der Kosten direkt von der Steuer­schuld abziehbar, insgesamt können je Haushalt bis zu 5.710 Euro Steuern gespart werden.

Die jährliche Einkommensteuerermäßigung je Haushalt beträgt für

  • eine geringfügig beschäftigte Haushalts­hilfe (Mini-Jobber): max. 20 % der Auf­wendungen von bis zu 2.550 Euro, d. h. höchstens 510 Euro.
  • sozialversicherungspflichtig angestellte Haushaltshilfen, haushaltsnahe Dienst­leistungen sowie Pflege- und Betreuungs­leistungen: max. 20 % der Aufwendungen von bis zu 20.000 Euro, d. h. höchstens 4.000 Euro.
  • Handwerkerleistungen für Renovierungs-, Erhaltungs- und Modernisierungsmaß­nahmen: max. 20 % der Aufwendungen von bis zu 6.000 Euro, d. h. höchstens 1.200 Euro.

Gefördert werden haushaltsnahe Beschäf­tigungsverhältnisse und Dienstleistungen sowie Handwerkerleistungen.

  • Haushaltsnahe Beschäftigungsver­hältnisse
    Hierunter fallen sämtliche Kosten (Löhne, Sozialversicherungsbeiträge und ggf. pauschale Lohnsteuer), die im Zusam­menhang mit dem Minijob oder einem sozialversicherungspflichtigen Beschäf­tigungsverhältnis stehen, z. B. für eine Haushaltshilfe oder auch einen Hausmeister/Hauswart.

  • Haushaltsnahe Dienstleistungen
    Hierunter fallen die Arbeitskosten, die für die Inanspruchnahme haushaltsnaher Dienst-, Pflege- und Betreuungsleis­tungen anfallen, z.­ B. die auf Rechnung arbeitende Reinigungskraft, der Gärtner, aber auch Kosten für die dauerhafte Pflege zu Hause oder in einem Pflege­heim.
  • Handwerkerleistungen
    Hierunter fallen die Arbeitskosten für Handwerkerleistungen, die im eigenen Haushalt ausgeführt werden. Für Mate­rialkosten gibt es keine Steuerermäßi­gung. Begünstigt sind nicht nur Schön­heitsreparaturen, sondern auch Renovierungs-, Erhaltungs- und Moder­nisierungsmaßnahmen, jedoch keine Neubauten.

Achtung: Barzahlungen werden nicht begünstigt

Die Dienst- oder Handwerkerleistung, wie Fenster putzen, Wäsche waschen, Teppich reinigen, Rasen mähen, Wohnung renovieren oder Steckdose reparieren, muss im Haus­halt des Steuerzahlers erbracht werden. Außerdem muss der Steuerpflichtige eine Rechnung erhalten und die Zahlung auf das Konto des Leistenden erbringen. Bei Barzahlung gibt es keinen Steuerbonus.

Entscheidend ist der Zahlungszeitpunkt. Höhere Rechnungsbeträge am Jahresende sollten daher gegebenenfalls auf zwei Jahre verteilt werden. Bei getrennter Veranlagung wird Ehepartnern die Steuerersparnis je zur Hälfte zugerechnet. Dies gilt auch für Allein­stehende mit gemeinsamem Haushalt. Eheleute und Alleinstehende können für ihren gemeinsamen Haushalt aber auch eine andere Aufteilung beantragen.

Begünstigt sind Mieter, Eigentümer und Eigen­tümergemeinschaften

Aufwendungen für Dienst- und Handwer­kerleistungen, die in einer selbst genutzten Wohnung ausgeführt werden sind selbst dann begünstigt, wenn die Auftragsvergabe über einen Hausverwalter erfolgt, z. B. Pflege der Vorgärten, Reinigung und Reno­vierung des Treppenhauses sowie die Heizungswartung. Bei Eigentümergemein­schaften sind auch Arbeiten am Gemein­schaftseigentum begünstigt. Mieter und Wohnungseigentümer sollten daher darauf achten, dass die steuerbegünstigten Dienst­leistungen und Handwerkerarbeiten in der Jahresabrechnung gesondert aufgeführt sind und auch der einzelne Miteigentumsanteil bescheinigt wird.

Dipl.-Kfm. Christian Johannes, Steuerberater
ETL ADVISA Johannes & Kollegen GmbH
Steuerberatungsgesellschaft
Kaiser-Wilhelm-Ring 3-5
50672 Köln
Tel.: 0221 9410198-0
Fax: 0221 9410198-19
christian.johannes@etl.de


Quelle: DENTAGEN Info 2017/03