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Neuer Speicheltest zur Diagnose von Mund- und Kehlkopfkrebs

Das in den USA ansässige Biotech-Unternehmen Viome vermarktet seit kurzem eine Flüssigbiopsie zur Früherkennung von Mund- und Rachenkrebs. Diese basiert auf den Forschungen von Wissenschaftlerin Prof. Chamindie Punyadeera. 

Dieser Test könnte viele Leben retten

Prof. Punyadeera hat ein Jahrzehnt lang die Möglichkeit erforscht, dass Speichel die optimale diagnostische Flüssigkeit für die Früherkennung von Mund- und Rachenkrebs ist. Auslöser für ihre Forschungen war der Tod ihres jungen Schwagers, bei dem innerhalb von sechs Monaten Mundkrebs diagnostiziert wurde.

Die Wissenschaftlerin legte den Grundstein für die Kommerzialisierung des neuen Geräts, indem sie systematisch Speichelproben von Patienten mit Mund- und Rachenkrebs sammelte. Anschließend Protokolle für die Speichelsammlung und -optimierung erstellte, einen wichtigen ungedeckten klinischen Bedarf feststellte und mit Klinikern zusammenarbeitete. 

Laut Prof. Punyadeera steigt das Risiko, an Mundkrebs zu erkranken, mit dem Alter an und nimmt nach dem Alter von 50 Jahren schneller zu. „Dieser Test könnte viele Leben retten, denn bisher war es schwierig, Mundkrebs im Frühstadium zu erkennen, weil es keine wirksamen Diagnoseinstrumente gab“, sagt sie. „Dies hat zu einer späten Diagnose, einer schlechten Prognose und niedrigen Überlebensraten geführt.“

Das Früherkennungsgerät wurde in den USA von der Food and Drug Administration (FDA) als bahnbrechendes Gerät eingestuft.


Quelle: tri.edu.au; DOI: 10.21203/rs.3.rs-55052/v1

Prävention von Zahnfleischerkrankungen lohnt sich

Studie zeigt: Prävention von Zahnfleischerkrankungen lohnt sich

Parodontitis beeinträchtigt Betroffene auf vielfältige Weise. Neben schmerzendem Zahnfleisch sowie im schlimmsten Fall drohendem Zahnverlust steigt bei Patienten das Risiko für Diabetes, Alzheimer und Herz-Kreislauf-Erkrankungen1. Andererseits haben Präventionsmaßnahmen hohe Erfolgschancen. Dass das nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch das Gesundheitssystem entlasten kann, zeigt eine aktuelle Analyse der Economist Intelligence Unit (EIU)3.

Was haben Zahnärzte, Dentalhygieniker, zahnmedizinische Fachangestellte sowie andere Dental-Fachkräfte gemeinsam?

Ganz offensichtlich: Sie schauen tagtäglich vielen Patienten in den Mund. Daraus ergibt sich eine zweite Gemeinsamkeit, die zugleich eine große Chance sein kann. Denn neben der Behandlung bestehender Zahn- und Zahnfleischerkrankungen tragen die genannten Berufsgruppen maßgeblich zu deren Prävention bei. Dass das die Betroffenen freut, liegt auf der Hand. Eine aktuelle Analyse der Economist Intelligence Unit (EIU) weist jetzt Zahlen auf, welche Politik und Gesundheitssystem ebenfalls motivieren sollten, um vermehrt auf Prävention im Mundraum zu setzen.

Status quo: Hohe Prävalenzen schwerer Zahnfleischerkrankungen bedeuten steigende Kosten

Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung ist von schweren Zahnfleischerkrankungen betroffen2. Somit schafft es Parodontitis traurigerweise auf den fünften Platz der weltweiten Hauptursachen für Folgeerkrankungen – und zwar direkt hinter Diabetes und Nieren-Erkrankungen sowie kardiovaskulären Krankheiten3. Was die Betroffenen Gesundheit – und leider häufig sogar mehrere Lebensjahre – kostet, hat auch Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft: Es ist schlichtweg teuer, wenn eine bestehende Parodontitis behandelt wird (= direkte Kosten) sowie Menschen aufgrund von Krankheit arbeitsunfähig werden (= indirekte Kosten). So belaufen sich die direkten Kosten weltweit jedes Jahr auf knapp 300 Milliarden US-Dollar und machen 4,6 Prozent der weltweiten Ausgaben des Gesundheitswesens aus3. Hinzu kommen immaterielle Kosten für jeden einzelnen, die nur schwer messbar sind und sich in Form von Schmerzen, Sprachschwierigkeiten sowie geringem Selbstwertgefühl äußern.

Prävention hilft doppelt: Bessere Gesundheit + gesamtgesellschaftliche Kosteneinsparungen

Das zahnmedizinische Fachpersonal kennt diese beschriebene Problematik und arbeitet eng mit Patienten zusammen, um Gingivitis (die Vorstufe der Parodontitis) vorzubeugen. Dazu gehört das Besprechen der geeigneten Putzdauer, das Vermitteln einfacher Putztechniken sowie die individuelle Beratung bezüglich passender Technologien im Bereich von Zahnbürsten, -pasten und -seiden. In dieser Gesamtheit könnten allein in der Bevölkerung in Deutschland die Summe aller in Gesundheit verbrachter Jahre (= HLY / Healthy Life Years) um 5,7 Millionen Jahre steigen sowie jährlich – ebenfalls allein ein Deutschland (!) – bis zu 10 Milliarden Euro gespart werden3. Insbesondere zahnmedizinischen Fachangestellten und Dentalhygienikern kommt dabei eine entscheidende Rolle zu, vermuten die Autoren des EIU-Berichts. So heißt es in deren Schlussfolgerung: „Obwohl in unserer Analyse nicht direkt gemessen, können entsprechende Präventionsmaßnahmen von Mitgliedern des breiten zahnmedizinischen Teams statt von Zahnärzten durchgeführt werden. Dies könnte die Kosteneffizienz der Gingivitis-Prävention zusätzlich fördern.“


1 Deutsche Mundgesundheitsstiftung (o.J): Der Zahnarzt erkennt viel mehr als Erkrankungen der Zähne. Online unter: https://diemundgesundheitsstiftung. de/wissenschaft/alzheimer-parodontitis/ 
2 Laut des Weltverbands der Zahnärzte FDI leiden weltweit über 50 Prozent und in Europa sogar 80 Prozent der Bevölkerung an Zahnfleischproblemen
3 Die Economist Intelligence Unit (2021): Time to take gum disease seriously: The societal and economic impact of periodontitis. London, The Economist Intelligence Unit

Quelle: P&G

Sind Zahnpflegekaugummis gesund für die Zähne?

Unterwegs Zahnpflegekaugummi statt Zahnbürste nutzen – und die Zähne bleiben ebenso sauber und gesund. Karies, Mundgeruch und Zahnbelag sollen mit ein paar Kaubewegungen weg sein. Doch stimmt das wirklich? Welche Kaugummis sind aus zahnärztlicher Sicht sinnvoll und was sollte drin sein? 

Zahnarzt-Check: Sind Zahnpflegekaugummis so gut wie ihr Ruf?

Jedes Mal, wenn man an der Supermarkt- oder Drogeriekasse steht, trifft man auf sie: Zahnpflegekaugummis. Kein Wunder, viele Menschen kauen gerne Kaugummis. Sehr beliebt sind dabei Zahnpflegekaugummis, die es in unzähligen Varianten gibt. Die Hersteller dieser Produkte versprechen viel, doch halten ihre Behauptungen auch, was sie versprechen? Die fünf häufigsten Behauptungen im zahnärztlichen Check:

Behauptung 1: Zahnpflegekaugummis entfernen Zahnbelag

Nein. Kaugummis können allenfalls oberflächliche und grobe Beläge entfernen, aber an tiefersitzenden, hartnäckigen Belägen beißen sie sich die Zähne aus. Der Grund: Mit einem Großteil der Zahnflächen kommt ein Kaugummi nicht in Berührung. Auch die in manchen Zahnpflegekaugummis enthaltenen Poliergranulate, die laut Herstellern den Zahnbelag abreiben sollen, erzielen keine ausreichende Wirkung, sie sind einfach zu schwach. Gleichwohl ist die reinigende Wirkung von Zahnpflegekaugummis nicht gleich null. So vermögen sie es, das Festsetzen neuer Plaque zu verhindern, wenn man sie zum Beispiel direkt nach dem Essen zu sich nimmt.

Behauptung 2: Zahnpflegekaugummis sind gut für die Mundflora

Ja. Denn Kaugummikauen regt allgemein den Speichelfluss an. Und Speichel im Mund ist immer gut. Er neutralisiert aggressive Säuren, bekämpft Bakterien und remineralisiert die Zähne. Kurzum: Speichel schützt vor Karies. Deshalb ist es sinnvoll, bei trockenem Mund einen Kaugummi zu kauen, damit das Wasser im Mund zusammenläuft. Aber Achtung: Manche Zahnpflegekaugummis enthalten Stoffe, die nicht gut sind. Etwa Aromastoffe oder chemische Zusätze, die der Zahngesundheit schaden können. 

Behauptung 3: Zahnpflegekaugummis sorgen für weiße Zähne

Nein. Mit Kaugummis lassen sich bereits bestehende Verfärbungen nicht entfernen. Das schafft man nicht einmal mit täglichem und intensivem Zähneputzen. Was Zahnpflegekaugummis allerdings zu leisten imstande sind: neue Verfärbungen zu verhindern. Wer also regelmäßig nach der Mahlzeit unterwegs einen Zahnpflegekaugummi kaut, verringert das Risiko neuer Verfärbungen. Wer hingegen seine Verfärbungen loswerden möchte, der kann elektrische Zahnbürsten mit Poliereffekt ausprobieren oder mit seinem Zahnarzt einen Termin zur Professionellen Zahnreinigung bzw. zum Bleachen ausmachen. Das ist am effektivsten.

Behauptung 4: Zahnpflegekaugummis mit Xylit sind besser für die Zahngesundheit

Ja. Dieser Zuckeralkohol wird als Ergänzung zur Kariesprophylaxe empfohlen. Denn Bakterien können Xylitol – im Gegensatz zu Zucker – nicht als Nahrung verwerten und haben weniger Chancen, sich zu vermehren. Die Folge: weniger Kariesrisiko. Das Süßungsmittel sorgt zudem für eine angenehme Kühle im Mund, was den Speichelfluss zusätzlich anregt. Eine Einschränkung gibt es: Die Behauptung, dass Xylit auch Karies in frühen Stadien oder Zahnfleischrückgang entgegenwirken kann, sind wissenschaftlich nicht belegbar. Dafür ist der Zahnarzt da.

Behauptung 5: Zahnpflegekaugummis sind gut für das Gehirn

Nein. Genau genommen ist es ja das Kauen, das guttut – wenn man es nicht übertreibt. Das Mahlen des Kiefers stimuliert die Herzfrequenz und regt damit die Sauerstoff- und Blutzufuhr des Gehirns an. Dies fördert sowohl die Konzentrationsfähigkeit als auch die Leistung des Gehirns. Es gibt Studien, die diese Wirkung mit Kaugummikauen in Verbindung bringen. Das Problem: Sie sind methodisch ungenau. Unterm Strich kann man sagen: Kaugummikauen regt die Sauerstoff- und Blutzufuhr des Gehirns nicht mehr an als allgemeines Kauen.

Fazit: Zahnpflegekaugummis können hilfreich sein – allerdings nicht so umfänglich, wie es deren Hersteller behaupten. Gleichwohl erzielen sie positive Effekte, wenn man sie richtig anwendet. Die reinigende Wirkung einer umfassenden Zahnhygiene (Zahnbürste, Zahnseide, Mundwasser) können sie jedoch nicht ersetzen – ebenso wenig wie den regelmäßigen Besuch beim Zahnarzt oder Kieferorthopäden.

 

5 Tipps für mehr Kauspaß

 

TIPP 1: Achten Sie darauf, dass der Kaugummi zuckerfrei ist und Xylitol enthält. In günstigen Produkten sind z. B. Aspartam, Sorbit oder Stevia enthalten, diese erzielen keine Wirkung oder können mitunter sogar schädlich für den Körper sein. Wer Xylit-Kaugummis nutzen möchte, sollte darauf achten, dass 1 Gramm pro Streifen oder Dragee enthalten ist.

TIPP 2: Greifen Sie zu Kaugummis, die zusätzlich Kalzium und Fluorid enthalten. Sie tragen dazu bei, kleine Defekte auf der Zahnoberfläche zu remineralisieren. Die Wirkung ist jedoch begrenzt, denn durch das Kaugummi-Kauen wird nur eine geringe Menge aufgenommen.

TIPP 3: Probieren Sie Zahnpflegekaugummis mit Poliergranulaten aus und nutzen Sie diese nach den Mahlzeiten, wenn keine Zahnbürste zur Hand ist. Auch hier dürfen Sie keine Wunder erwarten, aber sie wirken gleichwohl mehr als Produkte ohne diese Zusatzstoffe.

TIPP 4: Vermeiden Sie ständiges Kauen. Einerseits kann vermehrtes Kaugummikauen abführend wirken, andererseits können Kiefergelenk sowie Kiefermuskulatur durch die dauernde Beanspruchung Schäden davontragen.

TIPP 5: Spucken Sie Kaugummis nicht achtlos auf die Straße oder in die Natur. Das Material baut sich nämlich nur sehr langsam ab. Hüllen Sie den Kaugummi in seine Verpackung ein und werfen Sie ihn in die nächste Restmülltonne.


Quellen:

  • Cocco F, Carta G, Cagetti MG, Strohmenger L, Lingström P, Campus G. The caries preventive effect of 1-year use of low-dose xylitol chewing gum. A randomized placebo-controlled clinical trial in high-caries-risk adults. Clin Oral Investig. 2017 Dec;21(9):2733-2740. doi: 10.1007/s00784-017-2075-5. Epub 2017 Mar 16. PMID: 28303470; PMCID: PMC5693987.
  • Mäkinen KK, Bennett CA, Hujoel PP, Isokangas PJ, Isotupa KP, Pape HR Jr, Mäkinen PL. Xylitol chewing gums and caries rates: a 40-month cohort study. J Dent Res. 1995 Dec;74(12):1904-13. doi: 10.1177/00220345950740121501. PMID: 8600188.
  • Thaweboon S, Thaweboon B, Soo-Ampon S. The effect of xylitol chewing gum on mutans streptococci in saliva and dental plaque. Southeast Asian J Trop Med Public Health. 2004 Dec;35(4):1024-7. PMID: 15916109.
  • Gasmi Benahmed A, Gasmi A, Arshad M, Shanaida M, Lysiuk R, Peana M, Pshyk-Titko I, Adamiv S, Shanaida Y, Bjørklund G. Health benefits of xylitol. Appl Microbiol Biotechnol. 2020 Sep;104(17):7225-7237. doi: 10.1007/s00253-020-10708-7. Epub 2020 Jul 7. PMID: 32638045.
  • Singh R, Ren Z, Shi Y, Lin S, Kwon KC, Balamurugan S, Rai V, Mante F, Koo H, Daniell H. Affordable oral health care: dental biofilm disruption using chloroplast made enzymes with chewing gum delivery. Plant Biotechnol J. 2021 Jun 2. doi: 10.1111/pbi.13643. Epub ahead of print. PMID: 34076337.
  • Henry RK, Carkin M. The effect of gum chewing on sensitivity associated with in-office whitening procedures. Int J Dent Hyg. 2015 Nov;13(4):308-14. doi: 10.1111/idh.12136. Epub 2015 Apr 1. PMID: 25828296.
  • Al-Haboubi M, Zoitopoulos L, Beighton D, Gallagher JE. The potential benefits of sugar-free chewing gum on the oral health and quality of life of older people living in the community: a randomized controlled trial. Community Dent Oral Epidemiol. 2012 Oct;40(5):415-24. doi: 10.1111/j.1600-0528.2012.00685.x. Epub 2012 Apr 26. PMID: 22533799.
  • Rychlik R, Kreimendahl F, Blaich C, Calache H, Garcia-Godoy F, Kay E, Si Y, Zilberman D, Zimmer S. A global approach to assess the economic benefits of increased consumption of sugar-free chewing gum. Am J Dent. 2017 Apr;30(2):77-83. PMID: 29178768.
  • Das Gesundheitsportal medondo.health

Zahnseide kann vor Alzheimer schützen

Zahnseide schützt das Gehirn vor Entzündungen und beugt dem kognitiven Verfall vor.

Dies enthüllte nun eine neue Studie des NYU Rory Meyers College of Nursing. Die Studie zeigt, dass es – neben hygienischen Aspekten – einen weiteren Grund gibt, Zahnseide in die tägliche Routine aufzunehmen. Den Forschern dieser Studie zufolge kann Zahnseide dazu beitragen, den kognitiven Abbau zu verhindern. Die Forscher analysierten 14 Studien über Zahnverlust und kognitive Beeinträchtigung, die über einen längeren Zeitraum durchgeführt wurden und an denen insgesamt 34.074 Erwachsene und 4.689 Personen mit eingeschränkten kognitiven Funktionen teilnahmen.

Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass für Erwachsene mit mehr Zahnverlust ein 1,48-mal höheres Risiko für kognitive Beeinträchtigungen und ein 1,28-mal höheres Risiko für Demenz haben als die anderen. Dieses Risiko besteht auch dann, wenn man es hinauszögert, eine Zahnprothese zu bekommen, um den Zahnverlust zu ersetzen. Die Forscher stellten insbesondere fest, dass Erwachsene mit Zahnverlust ein höheres Risiko für kognitive Beeinträchtigungen besteht, wenn sie keinen Zahnersatz haben.

Angesichts der erschütternden Zahl von Menschen, bei denen jedes Jahr Alzheimer und Demenz diagnostiziert werden, und der Möglichkeit, die Mundgesundheit über die gesamte Lebensspanne hinweg zu verbessern, ist es wichtig, ein tieferes Verständnis des Zusammenhangs zwischen schlechter Mundgesundheit und kognitivem Abbau zu gewinnen, so Bei Wu, Professor für globale Gesundheit am NYU Rory Meyers College of Nursing und leitender Studienautor, in einer Erklärung.


Die Ergebnisse wurden im  The Journal of Post-Acute and Long-Term Care Medicine (JAMDA) veröffentlicht.

Quelle: edition.cnn.com

Häufiger Zahnverfärbungen bei jungen Schwimmern

Eine australische Studie untersuchte rund 100 schwimmende Kinder im Alter zwischen fünf und 17 Jahren mit Blick auf Zahnverfärbungen.

Kinder, die auf hohem Niveau schwimmen, haben ein sechsmal höheres Risiko, Zahnverfärbungen zu bekommen. Dies geht aus einer neuen Studie der University of Western Australia hervor.

Die Teilnehmer der Studie füllten dazu einen Fragebogen über die Häufigkeit ihrer Schwimmbadbesuche und über Faktoren aus, die mit Zahnverfärbungen in Zusammenhang stehen, darunter Mundhygiene und Ernährung. Es wurden zudem intraorale Frontalaufnahmen der Eck- und Schneidezähne gemacht.
Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe gleichaltriger Jugendlicher, die keine Schwimmwettkämpfe bestritten (44 Prozent), war die Verfärbung bei den Schwimmern deutlich höher (82 Prozent).

Auswirkungen des Schwimmersports auf die Zahngesundheit

„Die Ergebnisse zeigten, dass eine längere Schwimmdauer mit einer stärkeren Verfärbung einherging und dass diese Verfärbung nicht mit der Mundhygiene oder Faktoren wie der Ernährung zusammenhing“, so Studienleiter Dr. Jilen Patel. Neben Verfärbungen sind transparente Zahnränder und Heiß-Kalt-Empfindlichkeiten weitere mögliche Auswirkungen des Schwimmersports auf die Zahngesundheit.

Die Forscher fanden außerdem heraus, dass sich die Verfärbungen negativ auf die Lebensqualität der jungen Schwimmer auswirkte, wobei die Unzufriedenheit mit dem Lächeln und das Vermeiden des Lächelns bei den Kindern, die eine stärkere Verfärbung aufwiesen, größer war.

Dr. Patel sagte, dass die Ergebnisse dazu dienen würden, Eltern und Zahnärzte über mögliche Verfärbungen zu informieren, auch wenn die genaue Ursache noch nicht bekannt ist. „Weitere Forschungen konzentrieren sich darauf, die genauen Ursachen der Verfärbung zu verstehen, sei es der Chlorgehalt, der pH-Wert im Schwimmbecken oder die Zusammensetzung des Speichels“, so Dr. Patel.


 

Quelle: dentistry.co.uk

Warum manche Menschen anfälliger für Parodontitis sind

US-Forscher haben erstmals die verschiedenen Reaktionen auf die Ansammlung von Biofilm klassifiziert. Ihre Arbeit wirft ein neues Licht auf die Frage, warum manche Menschen anfälliger für schwere orale Erkrankungen sind.

Orale kommensale Bakterien wirken aktiv am Zahnfleischgewebe mit, um die Kontrolle der Neutrophilen und normale Gewebe- und Knochenumsatzprozesse aufrechtzuerhalten. Diese homöostatische Beziehung zwischen Wirt und Bakterien wird bei experimentellen Gingivitis-Studien gestört, da eine Zunahme der Bakterienlast die Entzündung der Gingiva verstärkt.

Ein Team unter der Leitung der University of Washington entdeckte in ihrer experimentellen Gingivitis-Studie nun eine bisher unbekannte Bandbreite von Entzündungsreaktionen auf Bakterienansammlungen im Mund. Bisher waren zwei Hauptphänotypen der oralen Entzündung bekannt: eine hohe oder starke und eine geringe klinische Reaktion. Veröffentlicht wurde die Arbeit in den Proceedings of the National Academy of Sciences.

DREI KLINISCHE ENTZÜNDUNGSPHÄNOTYPEN

Die Forscher fanden nun heraus, dass die experimentelle Gingivitis zu drei klinischen Entzündungsphänotypen führt (hoch, niedrig und langsam) und dass Interleukin-1β, ein bekannter wichtiger Gingivitis-assoziierter Entzündungsmediator, in der Gruppe mit langsamer Reaktion nicht mit klinischer Gingivitis assoziiert war. Darüber hinaus wies diese Gruppe signifikant höhere Werte von Streptococcus spp. auf.

Die Gruppe mit geringer klinischer Reaktion zeichnete sich durch niedrige Konzentrationen von Wirtsmediatoren aus, obwohl Bakterienakkumulation und -zusammensetzung in der Gruppe mit hoher klinischer Reaktion ähnlich waren. Neutrophile und Knochenaktivierungsmodulatoren wurden in allen drei Gruppen herunterreguliert, was auf neue gewebe- und knochenschützende Reaktionen während der Zahnfleischentzündung hindeutet.

GERINGE KLINISCHE REAKTION = GERINGE ENTZÜNDUNGSREAKTION

Die Studie zeigt damit zum ersten Mal, dass Probanden mit geringer klinischer Reaktion auch eine geringe Entzündungsreaktion auf eine Vielzahl von Entzündungssignalen aufwiesen. „Diese Studie hat in der Tat eine Heterogenität in der Entzündungsreaktion auf die bakterielle Ansammlung offenbart, die bisher nicht beschrieben wurde“, sagte Autor Dr. Richard Darveau von der School of Dentistry der University of Washington.

Sein Kollege und Mitautor Dr. Jeffrey McLean bestätigt: „Wir haben eine bestimmte Gruppe von Menschen gefunden, die eine langsamere Entwicklung von Plaque und eine ausgeprägte Zusammensetzung der mikrobiellen Gemeinschaft vor Beginn der Studie aufweisen.“

AUCH ANFÄLLIGER FÜR ANDERE BAKTERIELLE ENTZÜNDUNGEN?

Das Wissen über diese Variationen in der Entzündungsreaktion bei Gingivitis könnte die Identifizierung von parodontitisanfälligen Personen erleichtern. Es sei auch möglich, dass diese unterschiedlichen Ausprägungen  der Erkrankung mit der Anfälligkeit für andere chronische, bakteriell bedingte Entzündungen wie Darmerkrankungen zusammenhängen.

Insgesamt unterstreicht diese Studie die Variabilität der Wirtsreaktionen in der menschlichen Bevölkerung, die sich aus Variationen im Immunprofil des Wirts (Low-Responder) und in der Reifung der mikrobiellen Gemeinschaft (Slow-Responder) ergeben und sich auf die klinischen Ergebnisse in Bezug auf destruktive Entzündungen auswirken können.


Quelle: Bamashmous S, Kotsakis GA, Kerns KA, Leroux BG, Zenobia C, Chen D, Trivedi HM, McLean JS, Darveau RP. Human variation in gingival inflammation. Proc Natl Acad Sci U S A. 2021 Jul 6;118(27):e2012578118. doi: 10.1073/pnas.2012578118. PMID: 34193520; PMCID: PMC8271746.

https://www.zm-online.de/news/zahnmedizin/warum-manche-menschen-anfaelliger-fuer-parodontitis-sind/ 

Falsche Zahnpflege erhöht Übertragungsrisiko von COVID-19

Die spanischen Forscher María José González-Olmo, Bendición Delgado-Ramos, Ana Ruiz-Guillén, Martín Romero-Maroto und María Carrillo-Díaz untersuchten das (Mund-)Hygiene-Verhalten von Familien und Wohngemeinschaften, innerhalb derer mindestens eine Corona-Infektion vorlagen. Die Studie wurde jetzt veröffentlicht: Falsche Zahnpflege kann das Übertragungsrisiko um ein Vielfaches erhöhen.

Bereits im April 2020 führten die Wissenschaftler eine Umfrage durch, die auf die Hygiene innerhalb von Wohngemeinschaften abzielte, bei denen mindestens eine Corona-Infektion vorlag. Ziel war es herauszufinden, wie das mundhygienische Verhalten angepasst werden muss, um weitere Übertragungen innerhalb der Gemeinschaften oder Familien zu vermeiden.

Insgesamt wurden 302 Personen, bei denen durch PCR-Test eine COVID-19-Infektion bestätigt wurde und die mit einer anderen Person zusammenlebten, mit der sie ein Badezimmer teilten, die Analyse einbezogen.

Aufbau der Befragung

Der strukturierte Fragebogen bestand aus Fragen, die mehrere Bereiche abdeckten:

(1) soziodemografische Daten

(2) Kreuzübertragung auf eine andere Person, die in derselben Wohnung lebt und ein Badezimmer mitbenutzt, mit einem Antwortformat, das mittels einer dichotomen Frage (ja = 1/nein = 0) durchgeführt wurde

(3) Mundhygienegewohnheiten.

Im Segment Mundhygiene wurden folgende Daten erhoben:

• üblicherweise gemeinsame Nutzung einer Zahnbürste
• üblicherweise gemeinsame Nutzung eines Zahnbürstenbehälters
• üblicherweise gemeinsame Nutzung von Zahnpasta
• üblicherweise vertikale Platzierung der Bürste
• üblicherweise Platzierung der Kappe mit Loch für die Bürste
• üblicherweise Desinfektion der Bürste
• üblicherweise Schließen des Toilettendeckels vor dem Spülen
• Wechsel der Zahnbürste nach COVID-19 + Test

Mundhygienegewohnheiten müssen verbessert werden

Nur 33,8 % putzten ihre Zähne zwei- oder mehrmals täglich, 20,2 % verwendeten täglich Zahnseide, 15,2 % benutzten eine tägliche Mundspülung und 17,2 % bürsteten täglich ihre Zunge. Die Forscher fanden signifikante Unterschiede bei den Mundhygienemaßnahmen für das Zungenputzen. Diese Hygienemaßnahme wurde in der Gruppe, in der es keine Übertragung der Krankheit auf andere Mitglieder des Haushalts gab, häufiger angewendet.

Mundhygiene für den Alltag

Um Kontaminationen zu vermeiden, muss sichergestellt werden, dass sich Zahnbürsten innerhalb der Familie nicht im selben Behälter befinden. Nach dem Gebrauch werden Reinigungsgeräte kontaminiert und können, wenn sie nicht desinfiziert werden, ein Reservoir für Mikroorganismen sein. Das mikrobielle Überleben begünstigt die Ausbreitung auf andere Personen, wenn Reinigungsgeräte zusammen gelagert oder gemeinsam benutzt werden.

Auch sollten Familienmitglieder nicht dieselbe Zahnpasta-Tube verwenden, da dies ebenfalls eine Kontamination begünstigen kann. Außerdem muss die Zahnbürste mit dem Bürstenkopf nach oben aufbewahrt werden, da dies eine schnellere Trocknung ermöglicht und die Verbreitung von Mikroorganismen verhindert. Auch wenn die Bürste von einer Verpackung begleitet wird, muss diese Öffnungen haben, um das Trocknen zu erleichtern.

Toiletten sollten als mögliche Quelle einer viralen Kontamination der Raum- und Oberflächenluft betrachtet werden. Nach der Toilettenspülung kommt es häufig zu einer ständigen mikrobiellen Kontamination der Innenraumluft, die eine wichtige Quelle für die Ausbreitung nicht nur von Darm-, sondern auch von Atemwegsviren sein kann, die ebenfalls häufig über die Fäkalien ausgeschieden werden. Das Ausmaß der Kontamination in der Toilettenumgebung wurde untersucht und ergab, dass die höchste Oberflächenkontamination in der Nähe der Aerosolquelle auf Höhe des Toilettensitzes auftrat. Es wurden jedoch auch kontaminierte Oberflächen in einem Abstand von 83 cm von der Toilette gefunden. Aus diesem Grund sollte auch die Zahnbürste in einem Abstand von mindestens 1 m von der Toilette entfernt aufbewahrt werden, um eine mögliche Kontamination zu vermeiden, da das Virus auch in Fäkalien und Urin vorkommt.

Nach Beendigung eines eventuellen infektiösen Prozesses sollte immer eine neue Bürste verwendet werden!


Quelle: https://www.dentalnews.com/2021/07/28/oral-hygiene-habits-and-possible-transmission-of-covid-19-among-cohabitants/ 

Home-Bleaching schädigt Zahnschmelz

 

Weiß, weißer, Zahnschmelz kaputt. Bleaching? Bitte nur beim Profi! Denn schon niedrig dosiertes Carbamidperoxid-Gel kann den Schmelz schädigen, in hoher Konzentration stirbt die Pulpa. Das zeigte jetzt eine In-vitro-Studie aus Toronto, Kanada.

Die kanadischen Forscher untersuchten die Schäden an den Zahnzellen, die durch die Verwendung von Carbamidperoxid-Zahnaufhellungsbehandlungen verursacht werden. Um die Lebensfähigkeit von Zahnzellen nach Bleaching-Behandlungen mit Carbamidperoxid (CP) anhand eines In-vitro-Dentin-Perfusionstests zu untersuchen, wurden 30 Zähne zwei Wochen lang vier Stunden täglich einem 5-prozentigen oder 16-prozentigen CP-Gel ausgesetzt.

SCHON 5-PROZENTIGES CARBAMIDPEROXID SCHÄDIGT DEN SCHMELZ

Ergebnis: 5 Prozent und 16 Prozent CP führten im Vergleich zur Kontrolleinheit zu einem signifikant niedrigeren Schmelzproteingehalt. Die Lebensfähigkeit der humanen Pulpastammzellen (HDPSCs) nahm in allen Gruppen mit der Zeit exponentiell ab.

BEI KONZENTRATIONEN VON ETWA 35 PROZENT STIRBT DIE ZAHNPULPA

Die Studie ergab, dass der Verlust des Schmelzproteingehalts zu einem stärkeren Eindringen des Bleichmittels in das Innere des Zahns führt und damit zu einer erhöhten Sterblichkeit der Zahnmarkzellen. Selbst eine empfohlene Anwendung von nur 10 Prozent Carbamidperoxid-Gel auf den Zähnen reduziert den Gehalt an Schmelzproteinen um bis zu 50 Prozent. Bei Carbamidperoxid-Konzentrationen von etwa 35 Prozent – in Kanada übrigens problemlos online bestellbar – stellten die Forscher fest, dass die Zahnpulpa-Zellen die Exposition nicht überlebten.

„Innerhalb der Grenzen dieser In-vitro-Studie kommen wir zu dem Schluss, dass selbst geringe Konzentrationen von H2O2 und CP zu einer schädlichen Veränderung des Schmelzproteingehalts führen und die Lebensfähigkeit von HGFCs und HDPSCs beeinträchtigen“, bilanzieren die Forscher.


 

Quelle: Redha, O., Mazinanian, M., Nguyen, S. et al. Compromised dental cells viability following teeth-whitening exposure. Sci Rep 11, 15547 (2021). doi.org/10.1038/s41598-021-94745-w

Zähneknirschen durch Smartphone-Nutzung

Smartphones sind schon lange fester Bestandteil unseres Alltags. Israelische Forscher fanden jetzt heraus, dass die Nutzung zu Bruxismus (Zähneknirschen) und temporomandibulären Dysfunktionen (TMD) führen kann.

Knapp 600 Probanden im Alter von 18 bis 35 Jahren wurden für die Studie der Tel Aviv University School of Dental Medicine in drei Gruppen unterteilt.

Gruppe 1: ultraorthodoxe Jüdinnen und Juden, die zwar ein Mobiltelefon besitzen, dieses aber keinen Internetzugang hat.

Gruppe 2: All diejenigen, die ein Smartphone besitzen, dies aber nur für berufliche Zwecke verwenden

Gruppe 3: Junge Erwachsene, die das Smartphone privat nutzen und unbegrenzten Zugriff auf Social Media-Kanäle, Nachrichtendienste und Spiele haben

Durch einen Fragebogen analysierten die Forscher den Gesundheitszustand der Probanden. Schmerzen im Kiefer, vor den Ohren und im Schläfenbereich sollten dabei auf TMD hinweisen. Auch die Art des Schmerzes war Teil der Fragen. 

Mehr Bruxismus, TMD und Schlafstörungen

Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass in der Gruppe zwei und drei 45 Prozent der Smartphone-Nutzer an Bruxismus leiden. 29 Prozent gaben darüber hinaus an, Schmerzen im Bereich der Kiefermuskulatur zu haben.

Dagegen berichteten nur 14 Prozent der Probanden aus Gruppe eins von TMD und auch nur 14 Prozent von Bruxismus.

Außerdem beschrieben 54 Prozent aller Smartphone-Nutzer mäßige bis häufige Schlafstörungen mit nächtlichem Erwachen. Bei der Gruppe eins gaben das nur 20 Prozent an. Die Hälfte der Probanden der Gruppe drei fühlte sich zudem mittel bis stark durch das Handy gestresst.

Klarer Zusammenhang zwischen Smartphone und Bruxismus

Die Forscher konstatieren anhand ihrer Studie einen Zusammenhang zwischen exzessiver Smartphone-Nutzung und Schlafstörungen. Dadurch entwickelten sich Müdigkeit, Kieferschmerzen, Verspannungen und Zähneknirschen. Die körperlichen Symptome durch Stress und Angst könnten laut Wissenschaftler auch zu Schäden an der Zahnhartsubstanz und den Kiefergelenken führen. Gerade das Gefühl, nichts verpassen zu wollen (FOMO – Fear Of Missing Out), führe heutzutage zu einer wachsenden Abhängigkeit von Smartphones, was wiederum Angst- und Stressgefühle auslöse.

Chronische Schmerzen sind nur ein Teil der Folgen

Obwohl die  untersuchten Gruppen verschiedenen Stressfaktoren ausgesetzt sind, konnte in dieser Studie der Effekt von Smartphones gezielt isoliert werden. Dennoch räumen die Autoren ein, dass im Hinblick auf die kulturellen und lebensstilbedingten Unterschiede zwischen den streng religiösen und weltlichen Gruppen auch Limitationen bestehen.

Trotzdem werde deutlich, dass die religiösen Gruppen, die das Mobiltelefon lediglich zu beruflichen Zwecken verwenden oder gar keinen Internetzugang haben, deutlich weniger von Schlafstörungen oder TMD betroffen sind als die Gruppe, die das Internet im vollem Umfang nutzte.

Die Forscher schlussfolgern, dass die negativen Auswirkungen der ständigen Smartphone-Nutzung erheblich sein können, wobei chronische orofaziale Schmerzen und irreversible Schäden an Zahnhartsubstanzstrukturen nur einige dieser negativen Folgen sind.


Quelle: zmonline.de

Was ist unsere erste Zahn-Erinnerung?

Es sind häufig nur ganz besondere Ereignisse oder speziellen Sinneswahrnehmungen wie Gerüche und Geschmäcker aus unserer frühesten Kindheit, an die wir uns erinnern. Die dentale Online-Umfrageplattform DentaVox wollte jetzt wissen, welche früheste Erinnerung uns in Bezug auf unsere Zähne im Gedächtnis geblieben ist.

Ausfallen der Milchzähne

Fast 8.000 Personen nahmen an der Online-Befragung teil und verrieten, welche frühe Erinnerung sie mit ihren Zähnen in Verbindung bringen. Mit Abstand am häufigsten (37 %) konnten sich die Befragten an das Ausfallen eines Milchzahns erinnern. Auf Platz zwei der dentalen Erinnerungen schaffte es mit 12 % der Zahnschmerz. Dicht darauf folgte die Erinnerung, die Zähne von anderen geputzt zu bekommen (11 %) und Zahnpasta zu essen (9 %). Für insgesamt 8 % der Teilnehmenden war eine Zahnarztpraxis oder eine Zahnbehandlung das erste dentale Erlebnis, das ihnen präsent war.

Späte Zahn-Erinnerung

In der Regel stammen unsere ersten Kindheitserinnerungen bereits aus dem Lebensalter von drei bis vier Jahren. Die Befragten datierten ihre Zahn-Erlebnisse mehrheitlich auf das Alter zwischen sechs und zehn Jahren. Das deckt sich mit dem Alter des Milchzahnverlustes. Vor diesem Zeitpunkt scheinen wir unsere Zähne als Kinder einfach nicht stark wahrzunehmen.

Bleiben zahnärztliche Ratschläge im Gedächtnis?

In der Umfrage sollten die Teilnehmenden ebenfalls Angaben zu den ersten zahnärztlichen Ratschlägen machen, die sie bekommen hatten. Demnach konnten sich 68 % noch an Ratschläge fürs Putzen der Zähne, 53 % an Empfehlungen zur Wahl der Zahnbürste und 50 % zur Wahl der Zahnpasta erinnern.

Erinnerungen auffrischen

Wenn Sie Ihre Erinnerungen zum Thema Zahnpflege auffrischen wollen, können Sie immer wieder beim Team Ihrer behandelnden Zahnarztpraxis nachfragen. Die Aufklärung zur Mundhygiene ist neben der eigentlichen Behandlung ein Kernpunkt der zahnärztlichen Arbeit.

Überprüfen Sie gemeinsam regelmäßig, ob Sie die richtige Zahnbürste verwenden, ob die Zahnpasta zu Ihrer Zahnsituation passt und lassen Sie sich Tipps zur Zahnzwischenraumpflege geben. So haben Sie lange Freude an Ihren natürlichen Zähnen und fördern gleichzeitig Ihre Allgemeingesundheit.

Zahnersatz kann vor Demenz schützen

Mit jedem verlorenen Zahn wächst das Risiko einer kognitiven Beeinträchtigung – aber nicht für Menschen, die Zahnersatz haben wie eine Studie am New Yorker „NYU Rory Meyers College of Nursing“ herausgefunden hat. Das Forscherteam analysierte 14 Studien über den Zusammenhang zwischen Zahnverlust und kognitiven Funktionen, an denen insgesamt über 34.000 Erwachsene teilnahmen. Sie fanden heraus, dass Zahnverlust mit einem 1,48-fach höheren Risiko für kognitiven Abbau und einem 1,28-fach höheren Risiko für Demenz verbunden war, selbst nachdem sie andere Faktoren kontrolliert hatten.

Positive Wirkung von Zahnersatz

Diejenigen, die Zahnersatz trugen, hatten jedoch nicht das gleiche Risiko. Tatsächlich fanden die Forscher keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Zahnverlust und kognitivem Abbau bei Menschen mit Zahnersatz. Menschen mit fehlenden Zähnen waren eher kognitiv beeinträchtigt, wenn sie keinen Zahnersatz hatten.

„Angesichts der schwindelerregenden Zahl von Menschen, bei denen jedes Jahr Alzheimer und Demenz diagnostiziert wird, und der Möglichkeit, die Mundgesundheit über die gesamte Lebensspanne zu verbessern, ist es wichtig, ein tieferes Verständnis des Zusammenhangs zwischen schlechter Mundgesundheit und kognitivem Abbau zu gewinnen“, sagte Bei Wu, Professor am NYU.

Gute Mundhygiene im Fokus

Frühere Forschungen haben einen Zusammenhang zwischen Mundgesundheit und kognitiver Beeinträchtigung sowie Demenz gezeigt. Einige Forscher haben vermutet, dass fehlende Zähne zu Schwierigkeiten beim Kauen führen könnten, was wiederum zu einem Nährstoffmangel im Gehirn führen könnte. Andere Studien haben auf einen Zusammenhang zwischen Zahnfleischerkrankungen und Alzheimer-Krankheit hingewiesen. Alternativ könnte es sein, dass Zahnverlust ein Symptom für sozioökonomische Deprivation ist, die ebenfalls ein Risikofaktor für kognitiven Verfall ist.

„Diese ‚Dosis-Wirkungs-Beziehung‘ zwischen der Anzahl fehlender Zähne und dem Risiko einer verminderten kognitiven Funktion stärkt die Beweise, die Zahnverlust mit kognitiver Beeinträchtigung in Verbindung bringen, erheblich und liefert einige Hinweise darauf, dass Zahnverlust den kognitiven Verfall vorhersagen kann“, sagte Xiang Qi, Doktorand am NYU.

Die Forscher vermuten, dass eine gute Mundhygiene sogar schützend wirken kann. „Unsere Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer guten Mundgesundheit und ihre Rolle bei der Erhaltung der kognitiven Funktion“, so Wu.


Quelle: sciencedaily.com

Mit Reishülsen-Flüssigrauch gegen Parodontitis

Die Volkskrankheit Parodontitis sorgt stetig für neue Forschungen. Jetzt haben indonesische Forscher einen eher ungewöhnlichen Therapieansatz untersucht. Die Hauptrolle spielt darin Liquid Smoke aus Reiskörner.

Eigentlich sind Reishülsen bei der Reisernte in Asien ein Abfallprodukt. Doch verarbeitet man sie zu Flüssigrauch weiter, soll dieser Rauch viele positive Eigenschaften haben. Das untersuchte eine indonesische Forschergruppe nun, um eine mögliche Behandlung von Parodontitis durch den Flüssigrauch auszuloten.

Behandlung von Parodontitis mit Flüssigrauch

Der Flüssigrauch mit Raucharoma kann aus verschiedenen Materialien durch Pyrolyse hergestellt werden. Er findet am häufigsten in der Lebensmittelindustrie Anwendung, um dort den Geschmack des Räucherns zu simulieren. Der aus den Reishülsen produzierte Liquid Smoke soll antioxidative, antidiabetische und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Jedoch konnten diese Effekte bisher noch nicht wissenschaftlich belegt werden.

Die indonesischen Forscher publizierten ihre Ergebnisse zur Auswirkung von Liquid Smoke auf das Parodont im European Journal of Dentistry. In ihrer Studie behandelten sie Ratten mit Porphyromonas-gingivalis-induzierter Parodontitis für zwei beziehungsweise sieben Tage mit Reishülsen-Flüssigrauch. Die Kontrollgruppe erhielt dagegen keine Behandlung gegen die Parodontitis. Anschließend führten die Forscher durch eine Immunhistochemie eine Analyse des Knochens und des Sulkus durch.

Positiver Effekt erkennbar

Die spannenden Ergebnisse: Tatsächlich verringerten sich die Entzündungsmarker, und die Proliferationsmarker stiegen an. Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass Liquid Smoke aus Reishülsen einen positiven Effekt auf Porphyromonas-gingivalis-induzierte Parodontitis hat. Das liege zum einen an der Hemmung der proinflammatorischer Zytokinproduktion und zum anderen an der direkten Inhibition gramnegativer Bakterien wie Porphyromonas gingivalis.


Quelle: Budhy TI, Arundina I. et al: „The Effects of Rice Husk Liquid Smoke in Porphyromonas gingivalis-Induced Periodontitis” published in Eur J Dent Epub ahead of print. PMID: 34041725 on May 26, 2021.