Bei der zahnärztlichen Behandlung und in der häuslichen Mundhygiene sind Mundspülungen ein probates Mittel zur Reduzierung von Keimen in der Mundhöhle. Auch gegen das neuartige COVID-19-Virus sollen die Mundspüllösungen Wirkung zeigen. Doch es gibt Unterschiede, wie Forscher aus Wales jetzt herausfanden.
Inhaltsstoffe der Mundspülungen wichtig
Die Wissenschaftler untersuchten mittels einer 30-sekündigen Mundspülsimulation sieben verschiedene Mundspülmittel (Listerine Cool Mint, Listerine Advanced Gum Treatment, Corsodyl, Dentyl Fresh Protect, Dentyl Dual Action, Videne und SCD Max) darauf, wie stark sie die Konzentration von COVID-19 im Mund verringern. Das Ergebnis fiel eindeutig aus: Nur Mundwasser mit bestimmten Inhaltsstoffen können die Infektiösität von Corona reduzieren (https://doi.org/10.1101/2020.11.13.381079).
Alkohol in Mundspüllungen allein unwirksam
Mundspülungen mit unter 23 Prozent Ethanol als alleinigem Inhaltsstoff hatten keinerlei Effekt auf die Viruslast. Die Produkte mit Jod und Listerine Cool Mint (21 Prozent Ethanol und ätherische Öle) hatten nur einen mäßigen Effekt. Auch Mundspülungen mit Chlorhexidin zeigten in dieser Studie nur eine geringe Wirksamkeit. Vorhergehende In-vivo-Studien ergaben allerdings, dass die SARS-CoV2-Belastung durchaus auch mit Chlorhexidin gesenkt werden kann.
Mundspülungen müssen COVID-19-Zellen zerstören
Vollständig eliminiert wurden das Virus laut der walisischen Studie durch die Dentyl-Mundspülungen und Listerine Advanced Gum Treatment. In beiden Fällen sind in den Mundwassern chemische Verbindungen enthalten, die die Virushülle oder Zellmembran des Virus zerstören (Cetylpyridiniumchlorid und Ethyllaurylarginat).
Demnach sei laut der Wissenschaftler die wichtigste Erkenntnis aus der Untersuchung, dass eine Mundspülung gegen COVID-19 vor allem dann effektiv zur Vorbeugung ist, wenn ihre Inhaltsstoffe auf die spezielle Zusammensetzung der Corona-Viruszelle einwirken.