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Zähneknirschen durch Smartphone-Nutzung

Magazin

Smartphones sind schon lange fester Bestandteil unseres Alltags. Israelische Forscher fanden jetzt heraus, dass die Nutzung zu Bruxismus (Zähneknirschen) und temporomandibulären Dysfunktionen (TMD) führen kann.

Knapp 600 Probanden im Alter von 18 bis 35 Jahren wurden für die Studie der Tel Aviv University School of Dental Medicine in drei Gruppen unterteilt.

Gruppe 1: ultraorthodoxe Jüdinnen und Juden, die zwar ein Mobiltelefon besitzen, dieses aber keinen Internetzugang hat.

Gruppe 2: All diejenigen, die ein Smartphone besitzen, dies aber nur für berufliche Zwecke verwenden

Gruppe 3: Junge Erwachsene, die das Smartphone privat nutzen und unbegrenzten Zugriff auf Social Media-Kanäle, Nachrichtendienste und Spiele haben

Durch einen Fragebogen analysierten die Forscher den Gesundheitszustand der Probanden. Schmerzen im Kiefer, vor den Ohren und im Schläfenbereich sollten dabei auf TMD hinweisen. Auch die Art des Schmerzes war Teil der Fragen. 

Mehr Bruxismus, TMD und Schlafstörungen

Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass in der Gruppe zwei und drei 45 Prozent der Smartphone-Nutzer an Bruxismus leiden. 29 Prozent gaben darüber hinaus an, Schmerzen im Bereich der Kiefermuskulatur zu haben.

Dagegen berichteten nur 14 Prozent der Probanden aus Gruppe eins von TMD und auch nur 14 Prozent von Bruxismus.

Außerdem beschrieben 54 Prozent aller Smartphone-Nutzer mäßige bis häufige Schlafstörungen mit nächtlichem Erwachen. Bei der Gruppe eins gaben das nur 20 Prozent an. Die Hälfte der Probanden der Gruppe drei fühlte sich zudem mittel bis stark durch das Handy gestresst.

Klarer Zusammenhang zwischen Smartphone und Bruxismus

Die Forscher konstatieren anhand ihrer Studie einen Zusammenhang zwischen exzessiver Smartphone-Nutzung und Schlafstörungen. Dadurch entwickelten sich Müdigkeit, Kieferschmerzen, Verspannungen und Zähneknirschen. Die körperlichen Symptome durch Stress und Angst könnten laut Wissenschaftler auch zu Schäden an der Zahnhartsubstanz und den Kiefergelenken führen. Gerade das Gefühl, nichts verpassen zu wollen (FOMO – Fear Of Missing Out), führe heutzutage zu einer wachsenden Abhängigkeit von Smartphones, was wiederum Angst- und Stressgefühle auslöse.

Chronische Schmerzen sind nur ein Teil der Folgen

Obwohl die  untersuchten Gruppen verschiedenen Stressfaktoren ausgesetzt sind, konnte in dieser Studie der Effekt von Smartphones gezielt isoliert werden. Dennoch räumen die Autoren ein, dass im Hinblick auf die kulturellen und lebensstilbedingten Unterschiede zwischen den streng religiösen und weltlichen Gruppen auch Limitationen bestehen.

Trotzdem werde deutlich, dass die religiösen Gruppen, die das Mobiltelefon lediglich zu beruflichen Zwecken verwenden oder gar keinen Internetzugang haben, deutlich weniger von Schlafstörungen oder TMD betroffen sind als die Gruppe, die das Internet im vollem Umfang nutzte.

Die Forscher schlussfolgern, dass die negativen Auswirkungen der ständigen Smartphone-Nutzung erheblich sein können, wobei chronische orofaziale Schmerzen und irreversible Schäden an Zahnhartsubstanzstrukturen nur einige dieser negativen Folgen sind.


Quelle: zmonline.de