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Die besten Mundspülungen 2021

Für die optimale Mundhygiene empfehlen Experten neben dem Zähneputzen und der Zahnzwischenraumreinigung auch die tägliche Verwendung von Mundspülung. Stiftung Warentest hat jetzt getestet, welche die besten Mundspülungen 2021 sind.

Warum Mundspülung verwenden?

Eine Mundspülung ist aus zwei Gründen sinnvoll: Einerseits erreicht die Flüssigkeit Bereiche in der Mundhöhle, die sich nur schwer mit der Zahnbürste, Zahnseide oder Interdentalbürsten reinigen lassen. Das gilt für enge Zahnzwischenräume genauso wie zum Beispiel für Zahnfleischtaschen. Durch das Spülen werden mechanisch Beläge gelockert. Die antibakterielle Zusammensetzung der meisten Mundspüllösungen tötet Keime und Bakterien wirksam ab. Das Risiko für Karies oder Zahnfleischentzündungen wird damit reduziert. Deshalb wird empfohlen, zweimal täglich zusätzlich zum Zähneputzen eine Minute zu spülen.

Mundspülungen im Test

Doch ist Mundspülung gleich Mundspülung? Stiftung Warentest hat das untersucht und jetzt die besten Mundspülungen für das Jahr 2021 gekürt. Getestet wurden 20 häufig gekaufte Mundspülungen. Davon waren 13 Produkte Mundspüllösungen, die bereits gebrauchsfertig sind und einen keimreduzierenden Effekt haben sollen, und sieben Mundwässer in konzentrierter Form, die vor der Anwendung mit Wasser verdünnt werden müssen und in erster Linie für frischen Atem sorgen sollen.

Besser Mundspüllösung statt Mundwasser

Als Kriterien für die Bewertung wurden die Produkte von Fachleuten auf ihre Wirksamkeit in Sachen Kariespropyhlaxe und Plaquevorbeugung untersucht. Außerdem wurden ihre Nutzerfreundlichkeit sowie die Deklaration und Werbeversprechen zum Produkt beurteilt. In puncto Zahngesundheitsschutz fielen die meisten Mundwässer durch, da sie im Gegensatz zu den Mundspüllösungen, nach ihrer Verdünnung mit Wasser zu wenig Fluorid und andere erforderliche Wirkstoffe enthielten. Allerdings konnten laut Testurteil auch nur sieben der 13 Mundspüllösungen aufgrund mangelnden Fluorids in der Kariesprophylaxe mit „Gut“ abschneiden.

Günstig und gut

Im Gesamturteil schnitten überraschenderweise die günstigsten Mundspülungen am besten ab. So wurden als Testsieger die Eigenmarken von Edeka (Elkos DentalMax Zahnfleischpflege-Mundspülung), Kaufland (Bevola Mundspülung Mint), Lidl (Dentalux Mundspülung Fresh Mint Zähne + Zahnfleisch Intensivschutz), Rossmann (Prokudent Zahn- & Zahnfleisch Mundspülung) und Müller (SensiDent Mundspülung Complete) identifiziert. Sie alle erhielten die Gesamtnote „Gut“. Am schlechtesten mit der Note „Mangelhaft“ schnitt das Naturprodukt Dr. Hauschka Med Salbei Mundspülung ab.

Den ausführlichen Bericht zum Test finden Sie unter www.test.de.

Parodontitis beeinflusst COVID-19-Verlauf

Die Forschung hat bereits gezeigt, dass unterschiedliche Vorerkrankungen einen großen Einfluss auf den Verlauf einer COVID-19-Infektion haben. Jetzt haben Wissenschaftler herausgefunden, dass sich auch eine bestehende Parodontitis für Corona-Patienten negativ auswirken kann.

Was ist Parodontitis?

Parodontitis ist eine bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparates (Knochen, Bindegewebe und Zahnfleisch, die die Zähne halten). Sie ist gekennzeichnet durch Zahnfleischtaschen und äußert sich unter anderem durch Zahnfleischbluten und ein gerötetes oder sich zurückbildendes Zahnfleisch. Die Entzündung kann vom Zahnfleisch schließlich auch auf den Knochen übergreifen, der sich immer weiter abbaut, bis die Zähne nicht mehr festgehalten werden können und ausfallen.

Wie wirkt sich Parodontitis auf COVID-19 aus?

Wie Forscher aus Doha, Katar, in einer Datenanalyse (https://doi.org/10.1111/jcpe.13435) von 568 Fällen aus 2020 festgestellt haben, erhöht das Vorkommen einer Parodontitis das Risiko für einen schweren Verlauf. Konkret landeten COVID-19-Patienten mit parodontaler Erkrankung rund dreieinhalbmal öfter auf der Intensivstation und wurden mehr als viermal häufiger an Beatmungsgeräte angeschlossen. Das Risiko, an Corona zu sterben, stieg sogar fast auf das Neunfache.

Grund dafür sei laut der Forscher, dass die COVID-19-Infizierten die schädlichen Parodontitis-Bakterien aus dem Mundraum einatmen und diese sich in der Lunge ausbreiten. Gerade bei Patienten, die beatmet werden, führe das zu einer enormen Verschlechterung des Gesundheitszustands. Ein wichtiger Schritt in der Behandlung dieser Patientengruppe sei deshalb der Einsatz von oralen Desinfektionsmitteln, die die Bakterien effizient bekämpfen.

Parodontitis rechtzeitig erkennen und Gesundheit schützen

Am besten ist es jedoch schon frühzeitig und bewusst auf die eigene Mundgesundheit zu achten. Denn Parodontitis wirkt sich nicht nur negativ auf eine Corona-Erkrankung aus, sondern hat auch einen starken Einfluss auf die Allgemeingesundheit. Parodontale Entzündungen stehen erwiesenermaßen in Wechselwirkung mit verschiedenen anderen Erkrankungen wie dem Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Und nur durch regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt kann eine Parodontitis schnell entdeckt und adäquat behandelt werden.

Wie wichtig ist Vitamin D für gesunde Zähne?

Vitamine sind wichtig für unseren Körper. Das ist hinlänglich bekannt. Doch warum spielt gerade Vitamin D eine Rolle für die Mundgesundheit und wie kann sich ein Vitamin-D-Mangel auf die Zähne auswirken?

Wofür wir Vitamin D brauchen

„Vitamin D“ ist eigentlich ein Oberbegriff, unter dem eine Gruppe verschiedener Vitamine zusammengefasst werden, die wichtig für den Kalziumhaushalt und die Knochengesundheit sind. Vitamin D fördert in ersten Linie den Aufbau von Knochenstammzellen und sorgt damit für Knochenwachstum und -stabilität. Auch für einen gesunden Zahnschmelz ist ein regulierter Kalziumgehalt im Blut wichtig. Vitamin D stärkt darüber hinaus auch unser Immunsystem, indem es die Produktion von antimikrobiellen Proteinen anregt, die Bakterien und Keime abwehren. Das heißt, mit ausreichend Vitamin D sind wir weniger anfällig für Infektionen und Krankheiten.

Wie nimmt der Körper Vitamin D auf?

Der Körper produziert bei ausreichender Sonnenbestrahlung selbst Vitamin D in der Haut. Über die Nahrung nehmen wir ca. 10 bis 20 Prozent des Stoffs auf. Ein Vitamin-D-Mangel entsteht einerseits also durch eine unausgewogene Ernährung, häufiger jedoch durch fehlende UV-B-Strahlung.

Viele Deutsche haben besonders im Winter aufgrund der verminderten Anzahl an Sonnenstunden mit den Symptomen eines Vitamin-D-Mangels zu kämpfen. Sie fühlen sich müde und abgeschlagen. Aber ein Mangel an Vitamin D kann noch weitreichendere Folgen haben.

Folgen eines Vitamin-D-Mangels für die Zähne

Ein langanhaltender Mangel an Vitamin D kann sich beispielsweise äußerst negativ auf die Gesundheit der Zähne bzw. des Zahnhalteapparates auswirken. Fehlt dem Körper über lange Zeit Vitamin D, wird der Knochenaufbau dermaßen gestört, dass der Kieferknochen aufweicht und die Zähne nicht mehr gehalten werden können. Zahnverlust ist die Folge.

Außerdem erhöht sich im Falle eines Vitamin-D-Mangels auch das Entzündungsrisiko. Unsere natürliche Abwehr gegen Parondontalkeime funktioniert nicht mehr so gut. Es treten häufiger Entzündungen des Zahnfleischs auf.

Weiterhin wird der Zahnschmelz in Mitleidenschaft gezogen. Fehlt Vitamin D, werden die Zähne brüchig und Kariesbakterien können sich leichter ansiedeln.

Auf ausreichend Vitamin D achten

Ein Vitamin-D-Mangel kann also das Risiko für Parodontitis und Karies steigern. Um dies zu vermeiden, sollte man stets auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D achten. Am besten erreicht man das mit möglichst viel Zeit an der frischen Luft – gerade auch in der dunklen Jahreszeit. Wichtig ist ebenfalls eine gesunde Ernährung. In Lebensmitteln kommt Vitamin D vor allem in Fisch und Meeresprodukten vor sowie in geringeren Mengen auch in Eiern, Käse und Pilzen. Wer trotz allem zu wenig Vitamin D im Körper hat, sollte ggf. in Absprache mit seinem Arzt über eine Nahrungsergänzung nachdenken. Gerade im Winter kann eine zusätzliche Einnahme von Vitamin-D-Präparaten sinnvoll sein, um den Vitamin-D-Haushalt wieder aufzufüllen. Erwachsene benötigen täglich zwischen 600 und 2000 IE Vitamin D, das entspricht 15 bis 50 μg.

Helfen Probiotika bei Parodontitis?

Bei der Parodontitis handelt es sich um die Entzündung des Zahnfleischs und des Zahnhalteapparates, der den Zahn im Knochen verankert. Ursache für diese Entzündungen des Zahnfleischs und des Zahnhalteapparates ist das Steigen bestimmter entzündungsfördernder Keime innerhalb des natürlichen Bakteriensystems der Mundhöhle. Andere Bakterienarten mit entzündungshemmenden Eigenschaften können ihnen dann nicht mehr ausreichend entgegenwirken. Es liegt deshalb die Vermutung nahe, dass man über die Zugabe von Bakterienkulturen in Form von Probiotika die Balance im Mund wieder herstellen kann.

Was sind Probiotika?

Probiotika sind gesundheitsfördernde Mikroorganismen, die ohne von der Magensäure zerstört zu werden bis in den Darm gelangen. Sie tragen auf zwei Arten zu einer besseren Gesundheit bei: Einerseits hemmen sie krankheitserregende Mikroorganismen in ihrer Wirkung. Andererseits aktivieren sie die Zellen des Immunsystems, sodass sich der Körper besser gegen Krankheiten schützen kann.

Probiotika in der Zahnmedizin

Zur Unterstützung der Magen- und Darmflora sind Probiotika längst ein bewährtes Mittel. Und auch in der Zahnmedizin werden Probiotika bereits als alternative Begleittherapie bei der Parodontitis vor allem anstelle von Antibiotika eingesetzt. Jetzt untersuchten italienische Wissenschaftler, wie genau sich das Milchsäurebakterium Laktobazillus reuteri im Rahmen der unterstützenden Parodontitistherapie auf die Mundgesundheit auswirkt.

Laktobazillus reuteri verbessert Mundgesundheit

In der Studie (doi: 10.1007/s00784-019-03065-x) nahmen 20 Patienten zwischen 31 und 70 Jahren nach einer Parodontalbehandlung über mehrere Zeiträume hinweg zweimal täglich entweder ein Placebo oder eine Lutschtablette mit Laktobazillus reuteri ein. Nach drei, sechs, neun und 12 Monaten wurden Kontrolluntersuchungen durchgeführt. Zusätzlich füllten die Patienten Fragebögen zu ihrer Zufriedenheit mit der Behandlung und ihren persönlichen Mundhygiene aus.

Die Auswertung der Studie ergab, dass sich bei der Gruppe mit Probiotikagabe einige wichtige Werte der Parodontitiskontrolle sehr viel stärker verbessert hatten als bei der Placebo-Gruppe. Unter anderem traten bei ihnen bei der Sondierung der Zahnfleischtaschen deutlich weniger Blutungen auf. Und auch das Gefühl der Patienten bezüglich ihrer Mundgesundheit verbesserte sich laut der Fragebögen signifikant.

Wie auch bereits einige andere Untersuchungen deutet die italienische Studie darauf hin, dass die Einnahme von Probiotika als Unterstützung der herkömmlichen Behandlung von Parodontitis durchaus sinnvoll sein kann und zu einer Verbesserung der Mundgesundheit führt.

Mit diesen Mundspülungen lässt sich COVID-19 besser vorbeugen

Bei der zahnärztlichen Behandlung und in der häuslichen Mundhygiene sind Mundspülungen ein probates Mittel zur Reduzierung von Keimen in der Mundhöhle. Auch gegen das neuartige COVID-19-Virus sollen die Mundspüllösungen Wirkung zeigen. Doch es gibt Unterschiede, wie Forscher aus Wales jetzt herausfanden.

Inhaltsstoffe der Mundspülungen wichtig

Die Wissenschaftler untersuchten mittels einer 30-sekündigen Mundspülsimulation sieben verschiedene Mundspülmittel (Listerine Cool Mint, Listerine Advanced Gum Treatment, Corsodyl, Dentyl Fresh Protect, Dentyl Dual Action, Videne und SCD Max) darauf, wie stark sie die Konzentration von COVID-19 im Mund verringern. Das Ergebnis fiel eindeutig aus: Nur Mundwasser mit bestimmten Inhaltsstoffen können die Infektiösität von Corona reduzieren (https://doi.org/10.1101/2020.11.13.381079).

Alkohol in Mundspüllungen allein unwirksam

Mundspülungen mit unter 23 Prozent Ethanol als alleinigem Inhaltsstoff hatten keinerlei Effekt auf die Viruslast. Die Produkte mit Jod und Listerine Cool Mint (21 Prozent Ethanol und ätherische Öle) hatten nur einen mäßigen Effekt. Auch Mundspülungen mit Chlorhexidin zeigten in dieser Studie nur eine geringe Wirksamkeit. Vorhergehende In-vivo-Studien ergaben allerdings, dass die SARS-CoV2-Belastung durchaus auch mit Chlorhexidin gesenkt werden kann.

Mundspülungen müssen COVID-19-Zellen zerstören

Vollständig eliminiert wurden das Virus laut der walisischen Studie durch die Dentyl-Mundspülungen und Listerine Advanced Gum Treatment. In beiden Fällen sind in den Mundwassern chemische Verbindungen enthalten, die die Virushülle oder Zellmembran des Virus zerstören (Cetylpyridiniumchlorid und Ethyllaurylarginat).

Demnach sei laut der Wissenschaftler die wichtigste Erkenntnis aus der Untersuchung, dass eine Mundspülung gegen COVID-19 vor allem dann effektiv zur Vorbeugung ist, wenn ihre Inhaltsstoffe auf die spezielle Zusammensetzung der Corona-Viruszelle einwirken.

Bessere Zahngesundheit reduziert Risiken in der Schwangerschaft

Die Parodontitis ist eine Erkrankung, die sich auf unseren gesamten Organismus auswirkt. Und bei Schwangeren betrifft dies nicht nur auf den Körper der Mutter, sondern auch den Verlauf der Schwangerschaft und die Gesundheit des Kindes. Japanische Forscher haben jetzt auf Basis vorangehender Studien noch einmal untersucht, inwiefern Parodontalerreger Ursache für Frühgeburten und ein geringes Gewicht des Neugeboren sein könnten.

Parodontitiserkrankung durch Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft fördert das Parodontitisrisiko. Durch die hormonellen Veränderungen werden die Schleimhäute der Schwangeren stärker durchblutet und das Gewebe wird aufgelockert. So können Keime wie Parodontitiserreger leichter in den Körper eindringen. Nicht selten kommt es zu einer Schwangerschaftsgingivitis, die mit Rötungen und Schwellungen des Zahnfleischs einhergeht.

Auswirkungen der Parodontitis für Mutter und Kind

Und liegt einmal eine Parodontitis vor, kann diese das Risiko für Frühgeburten, Komplikationen und ein niedriges Geburtsgewicht des Kindes erhöhen. Hierzu gab es in der Vergangenheit bereits zahlreiche Studien. Unter anderem wurden dabei Parodontitis auslösende Bakterien im Fruchtwasser sowie im Gewebe der Plazenta nachgewiesen. Die aktuellste Studie aus Japan (doi.org/10.1007/s00784–020–03287–4) befasst sich genau mit diesem Fakt. Die Forscher wollten nun herausfinden, welche Rolle genau die Plazenta als Zielorgan für Parodontitiskeime bei den Schwangerschaftskomplikationen spielt.

Bessere Zahngesundheit weniger Komplikationen

Hierzu wurden insgesamt 64 schwangere Frauen unterschiedlichen Alters untersucht. 36 von ihnen waren komplett gesund, beim Rest traten Beschwerden, wie Blutungen oder Uteruskontraktionen auf. Allen Frauen wurde Blut abgenommen und der Status ihrer parodontalen Gesundheit erfasst. Nach der Geburt wurden Proben von Plazenta, Blut, Speichel und Plaque auf die sechs häufigsten Parodontalkeime hin getestet. Erstmals konnten alle sechs Arten in der Plazenta nachgewiesen und die Menge der Erreger mit dem Verlauf der Schwangerschaften in Zusammenhang gestellt werden. Gerade bei den Frauen, deren Kinder tendenziell zu früh zur Welt gekommen waren, waren die Werte von zwei Erregern (F. nucleatum und T. Denticola) in der Plazenta deutlich erhöht.

Generell waren eher die älteren Frauen und Frauen mit schlechterem Parodontalstatus von Frühgeburten und niedrigem Geburtsgewicht des Kindes betroffen, als die jüngeren Frauen mit besserer Mundgesundheit.

Schlussfolgerungen

Durch die kleine Anzahl an Probandinnen sind die Ergebnisse der Studie nicht besonders repräsentativ. Sie bestätigen jedoch die bisherigen Untersuchungen, die einen Zusammenhang zwischen dem Vorliegen einer Parodontitis und Problemen in der Schwangerschaft belegen. Und sie legen die Vermutung nahe, dass Parodontitiserreger in der Plazenta Einfluss auf den Verlauf der Schwangerschaft haben.

Zahnprophylaxe unterstützt eine komplikationsfreie Schwangerschaft

Die Studie zeigt außerdem noch einmal, wie wichtig es ist, vor und besonders auch während der Schwangerschaft auf die Zahngesundheit zu achten. Schwangere sollten regelmäßige Kontroll- und Prophylaxetermine beim Zahnarzt wahrnehmen und die häusliche Mundpflege ernst nehmen. So können die Risiken für Mutter und das Neugeborene bestmöglich eingedämmt werden.

PFAS-Chemikalien können Karies auslösen

Industrielle Chemikalien sind nicht gesund für den Körper. Das ist spätestens seit zahlreichen Studien über Weichmacher bekannt. Auch die Stoffgruppe der per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) kann gefährlich für die Gesundheit sein. Die Stoffe verursachen unter anderem Schäden an Schilddrüse, Leber, Nieren und Herzen. Jetzt haben Forscher der West Virginia Universität herausgefunden, dass die Chemikalie auch einen Einfluss auf das Auftreten von Karies haben kann.

Verwendung von PFAS

PFAS werden aufgrund ihrer fett-, wasser- und schmutzabweisenden Eigenschaften unter anderem für die Beschichtung von Pfannen, Textilien, Backpapier, Hochglanzpapier oder Karton eingesetzt. Da die Stoffe aber so robust sind, reichern sie sich nicht nur immer mehr in der Umwelt, sondern auch im menschlichen Blut an. Sie gelten daher als langlebige organische Schadstoffe.

PFAS und Karies

Untersucht wurden 2019 an der West Virginia Universität Daten einer nationalen US-Gesundheitsstudie (DOI: 10.1111/jphd.12329). Konkret testeten die Wissenschaftler Blutproben von 629 Kindern auf das Vorkommen von unterschiedlichen Stoffen der PFAS-Gruppe. Diese Daten verglichen sie mit den Kariesbefunden und den Zahnpflegegewohnheiten der Kinder. Im Ergebnis konnten die Forscher eine erhöhte Menge an Perfluoroktansulfonsäure (PFOS) – einer chemischen Verbindung der PFAS-Gruppe – im Körper feststellen bei gleichzeitig erhöhtem Kariesvorkommen. Wie genau PFOS und Karies in Zusammenhang stehen, dafür gaben die Wissenschaftler in dieser Studie keine Erklärung.

Zu viel PFAS im Blut

Fakt ist allerdings, das dieses Problem nicht nur in den USA besteht. Auch in Deutschland haben Kinder und Jugendliche zu viel PFAS-Stoffe im Blut, wie das Umweltbundesamt in einer Meldung im Juli 2020 veröffentlichte. Bei 100 Prozent von über 1.000 getesteten Kindern wurde eine PFOS-Belastung nachgewiesen. Bei 86 Prozent eine Belastung mit Perfluoroktansäure (PFOA), einem weiterem Stoff dieser Gruppe.

PFAS meiden

In Deutschland ist die Verwendung von PFAS-Chemikalien zwar bereits begrenzt, dennoch kommt es in der Herstellung von Materialien vor. Das Umweltbundesamt rät dazu, Waren und Verpackungen mit PFAS zu vermeiden. Außerdem denkt die EU-Behörden aktuell darüber nach, den Einsatz der Chemikalie noch weiter einzuschränken bzw. ganz zu verbieten.

Zahnseide vor oder nach dem Zähneputzen?

Die optimale Zahnpflege für Zuhause besteht aus drei Elementen: der Putzen mit der Zahnbürste, der Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürstchen und der Mundspülung. Doch ist dabei eine bestimmte Reihenfolge wichtig? Ist es besser für die Mundhygiene, Zahnseide vor oder nach dem Zähneputzen zu benutzen? Oder ist das vielleicht egal? Das untersuchten US-amerikanische Forscher vor Kurzem.

Zahnmedizinstudenten testen Reihenfolge

Für die Studie wurde die Zahngesundheit von 25 Zahnmedizinstudenten getestet. Damit sie alle dieselbe Ausgangssituation haben, erhielten alle Studenten zunächst eine professionelle Prophylaxebehandlung. In den folgenden 48 Stunden verzichteten sie auf jegliche Art der Zahnpflege. Danach startete der Testzeitraum. In der ersten Phase putzten die Studenten ihre Zähne bevor die Zahnseide zum Einsatz kam. In einer zweiten Phase mit demselben Zeitraum verwendeten die Probanden dann Zahnseide vor dem Zähneputzen.

Kontrolle von Fluorid und Zahnbelag

Jedes Mal vor und nach der Zahnpflegeroutine wurden die Fluoridkonzentration zwischen den Zähnen und das Vorkommen von Zahnbelag (Plaque) gemessen. Die Werte beider Gruppen wurden schließlich miteinander verglichen. Das Ergebnis: Als die Studenten Zahnseide vor dem Zähneputzen benutzten, war sowohl mehr Fluorid als auch weniger Plaque an ihren Zähnen nachweisbar. Beides sind Indizien für eine gute Zahngesundheit. Das Fluorid fördert die Remineralisation der Zähne, wenn sie durch die Säurebildung der oralen Bakterien angegriffen sind. Es stärkt den Zahnschmelz und macht die Zähne wieder robuster.

Zahnseide vor dem Zähneputzen bringt mehr

Der deutliche Unterschied zwischen den beiden Kontrollgruppen zeigt, dass es eben doch auf die Reihenfolge ankommt. Also sollte Zahnseide möglichst vor und nicht nach dem Zähneputzen verwendet werden. Warum das so ist, ist leicht zu erklären: Bakterien und Belag werden durch die Zahnseide aus den Zahnzwischenräumen hervorgeholt und danach beim Putzen mit der Zahnbürste weiter gelockert. Anschließend werden sie durch das Spülen und Ausspucken aus dem Mund entfernt. Und dadurch, dass die Plaque zwischen den Zähnen bereits entfernt ist, kann sich dort Fluorid besser an den Zähnen ansammeln.

Häufige Ursache von Zahnverletzungen bei Kindern

Kinder spielen, toben und rangeln. Da muss hin und wieder ein Zahn dran glauben. Doch nicht nur ein wildes Gemüt des Kindes erhöht das Risiko für Zahnverletzungen. Auch Besonderheiten des Gebisses können die Ursache sein, wenn bei einigen Kindern Zähne schneller reißen, sich lockern oder abbrechen. Das fanden jetzt australische Forscher heraus.

Weltweit zählen Zahntraumata bei Kindern zu den fünfthäufigsten Verletzungen. Forscher der Adelaide University nahmen das zum Anlass, um zu untersuchen, welche Faktoren Einfluss auf diesen Umstand haben. Dabei stellten sie fest, dass es eine bestimmte Gruppe von Kindern gibt, die häufiger Zahnverletzungen erleiden als andere.

Überbiss erhöht das Risiko für Traumata

Die Wissenschaftler verglichen verschiedene internationale Fachpublikationen mit Daten von ca. 66.000 Patienten. Das Ergebnis: Insbesondere Kinder, die einen starken horizontalen Überbiss aufweisen, sind häufig von Zahnverletzungen betroffen (https://doi.org/10.1111/edt.12481). Solch ein Überbiss zeichnet sich durch einen sogenannten positiven Overjet aus. Der Overjet beschreibt die horizontale Lagebeziehung der mittleren Schneidezähne im Oberkiefer zu denen im Unterkiefer. Wenn die Schneidkanten der Zähne direkt aufeinander aufliegen, beträgt der Overjet 0. Bei einem Überbiss stehen die oberen Schneidezähne vor den unteren, der Overjet hat dann einen positiven Wert.

Konkret ermittelten die Forscher, dass Kinder unter sechs Jahren mit einem Overjet von mindestens 3 mm ein dreimal höheres Risiko für Traumata hatten als Gleichaltrige. Bei älteren Kindern ist das Risiko immer noch doppelt so hoch, wenn der Überbiss 5 mm und mehr beträgt.

Vorbeugung von Zahnverletzungen bei Kindern

Die Forscher denken darüber nach, basierend auf ihren Ergebnissen einen Schwellenwert einzuführen, anhand dessen kleine Risikopatienten frühzeitig erkannt werden können. Denn die Zahnverletzungen der Kinder könnten vermieden werden, wenn der Überbiss von den Eltern beim Zahnarzt abgeklärt wird. Sobald die Kinder ihre bleibenden Zähne besitzen, kann gegebenenfalls über eine kieferorthopädische Behandlung als Präventionsmaßnahme nachgedacht werden.

Festzuschuss für Zahnersatz in 2020 ist gestiegen

Im Oktober 2020 hat sich der Festzuschuss für Zahnersatz um 10 Prozentpunkte erhöht. Statt bisher 50 Prozent werden jetzt 60 Prozent der Kosten für eine Regelversorgung von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Das bedeutet, dass nun alle gesetzlich Versicherten weniger aus eigener Tasche für Zahnkronen, Brücken oder herausnehmbare Prothesen zahlen müssen.

Was umfasst die Regelversorgung?

Die Regelversorgung beschreibt die medizinisch notwendige, standardmäßige zahnärztliche Behandlung, die allen GKV-Patienten zusteht. Im Fokus steht hierbei die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit des Gebisses. Wenn Patienten einen Zahnersatz brauchen, können sie wählen, ob sie die Regelversorgung nutzen möchten oder lieber eine gleichartige oder andersartige Versorgung. Dann muss der Patient allerdings zusätzliche Kosten, zum Beispiel für das Material des Zahnersatzes, selbst tragen. Der Festzuschuss wird unabhängig davon von der Kasse gezahlt. Wer also etwa ästhetisch hochwertige Keramikkronen auch im Seitenzahnbereich bevorzugt, muss mit Mehrkosten rechnen.

Durch Bonusheft Festzuschuss erhöhen

Wenn Patienten ihr Bonusheft lückenlos pflegen, kann sich der Festzuschuss zum Zahnersatz nach wie vor erhöhen. Wer jährlich mindestens einmal zur zahnärztlichen Kontrolle geht, erhält einen extra Bonus. Mit dem Nachweis über regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen in den letzten fünf Jahren steht GKV-Patienten ein Festzuschuss von seit Oktober 70 Prozent zu. Kann der Patient seine Zahnarztbesuche in den letzten zehn Jahren durch das Bonusheft belegen, steigt der Festzuschuss auf 75 Prozent. Die neuen Regelungen zum Festzuschuss für Zahnersatz gelten für Behandlungen, deren Heil- und Kostenplan nach dem 30. September 2020 ausgestellt wurde.

Aktueller Festzuschuss für Zahnersatz in einer Tabelle zusammengefasst

Festzuschuss ohne BonusKasse übernimmt 60 Prozent der Kosten für die Regelversorgung
Festzuschuss mit Bonus plus 5 Jahre lückenlos gepflegtes BonusheftKasse übernimmt 70 Prozent der Kosten für die Regelversorgung
Festzuschuss mit Bonus plus 10 Jahre lückenlos gepflegtes BonusheftKasse übernimmt 75 Prozent der Kosten für die Regelversorgung

Kleine Lockerung der Bonusheft-Bestimmungen

Gleichzeitig mit dem neuen Festzuschuss für Zahnersatz in 2020 sind die strengen Bestimmungen zum Bonusheft minimal gelockert wurden: Bisher verfiel der Anspruch auf einen Bonus sofort, sobald der Termin beim Zahnarzt einmalig versäumt wurde. Das Bonusheft musste zwingend lückenlos gestempelt sein. Jetzt hat der Patient zumindest die Chance den Bonus für die letzten zehn Jahre zu retten, wenn er durch einen begründeten Ausnahmefall (wie etwa schwere Krankheit) die zahnärztliche Kontrolle ein einziges Mal verpasst hat.

Garantie für Implantate

Auch wenn die Erfolgsquote moderner Implantate ziemlich hoch ist, kann es dennoch aus verschiedenen Gründen zu einem Implantatverlust kommen. Erstmals gewährt nun aber ein Implantathersteller Garantie auf seine Implantate. Davon profitieren nicht nur die Patienten, sondern auch Dentallabore und Zahnärzte.

Risikofaktoren für Implantatverlust

Ursache für einen Implantatverlust sind in den meisten Fällen entweder schlecht geplante Implantate, die aufgrund eines mangelnden Knochenangebots schnell locker werden, oder Entzündungen und Abbau des Zahnfleisches rund um das Implantat (Periimplantitis). Dabei begünstigen verschiedene Faktoren den Erfolg des Zahnimplantats, so zum Beispiel die Mundhygiene des Patienten oder seine Ess- und Konsumgewohnheiten. Gerade bei Rauchern ist der Gefahr eines Implantatverlusts sehr hoch.

Garantie auf Implantate

Seit Februar 2020 bietet die Firma CAMLOG jetzt das Garantieprogramm patient28pro an. Die Leistung umfasst die Implantate der Hersteller CAMLOG und BioHorizons. Ist innerhalb von fünf Jahren nach dem Einsetzen ein Implantat rausgefallen, greift die Garantie. Dann bietet das Unternehmen nicht nur den kostenfreien Ersatz des Implantats, sondern zusätzlich auch der prothetischen Versorgung. Bei der Neuversorgung können Labor und Patient einen gleichwertigen Ersatz aus der gesamten CAMLOG-Produktpalette wählen. Egal, ob herkömmliche Zahnersatzmaterialien oder CAD/CAM gefertigter Zahnersatz. Das spart dem Patienten hohe Kosten.

Wann greift die Garantie bei Implantaten?

Voraussetzung für die Gewährleistung bei Implantat und Zahnersatz ist, dass bei der Behandlung die offiziellen zahnmedizinischen Standards eingehalten worden sind und ausschließlich mit Originalkomponenten gearbeitet wurde. Dann kann der Garantiefall einfach per Online-Formular gemeldet werden. Die dort erstellte Fallnummer wird dann bei der kostenfreien Bestellung für die neue implantologische und prothetische Versorgung angegeben.

Mehr Infos dazu gibt es unter https://www.camlog.de/de/service/patient28/patient28pro/.

Video-Sprechstunde beim Zahnarzt jetzt Kassenleistung

Auch in der Medizin geht es mit der Digitalisierung langsam voran. Jetzt wurde beschlossen, dass unter anderem die Video-Sprechstunde in den BEMA-Katalog aufgenommen wird. Das heißt, Zahnärzte können die virtuelle Beratung für bestimmte PAtienten ab 1. Oktober 2020 als gesetzliche Kassenleistung abrechnen.

Konkret haben sich die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) und der GKV-Spitzenverband im Bewertungsausschuss darauf geeinigt, dass der BEMA zukünftig Video-Sprechstunden, Videofallkonferenzen und Telekonsile sowie einen Technikzuschlag enthält.

Zahnärztliche Beratung barrierefreier gestalten

Besonders pflegebedürftige und immobile Menschen sollen von der Neuerung profitieren. Ihr Besuch beim Zahnarzt ist häufig mit einem großen logistischen Aufwand verbunden. Die Aufnahme der Telekommunikation in den Bewertungsmaßstab zahnärztlicher Leistungen soll hier Erleichterung für alle Beteiligten bringen und die zahnärztliche Versorgung verbessern. Deshalb ist die Video-Sprechstunde (Kürzel VS, 16 Punkte) auch vorerst nur bei Versicherten mit Pflegegrad, Patienten aus stationären Pflegeeinrichtungen oder Patienten, die Eingliederungshilfe erhalten, abrechenbar. Auch Videofallkonferenzen (VFK, 12 bzw. 6 Punkte) beziehen sich zunächst auf die Versorgung dieser Patientengruppen.

Weitere BEMA-Leistungen

Im Rahmen der Neuerungen werden außerdem die BEMA-Nummern 181 und 182 für Konsile angepasst (Ksl bzw. KslK). Neben der persönlichen und fernmündlichen konsiliarischen Erörterung (14 Punkte) werden dort ab 1. Oktober auch Telekonsile (16 Punkte) zu finden sein.

Zusätzlich wird der „Technikzuschlag für Video-Sprechstunde, Videofallkonferenz oder Videokonsil“ als neue BEMA-Nummer mit 16 Punkten unter dem Kürzel „TZ“ aufgenommen. Er ist in Verbindung mit den oben genannten Leistungen bis zu zehnmal pro Quartal je Praxis abrechenbar.

Zukunft der Video-Sprechstunde

Bisher bieten nur wenige Zahnarztpraxen ihren Patienten eine Video-Sprechstunde an. Mit der Aufnahme in den BEMA könnte sich nun die Hürde verkleinern. Einerseits weil das Thema präsenter ist als bisher, andererseits, weil eventuell weitere Dienstleister in den Markt einsteigen könnten und so die Preise für die technische Umsetzung und Betreuung sinken. Eventuell werden diese Leistungen dann auch irgendwann für alle Patienten in den Leistungskatalog aufgenommen.