Skip to main content
 

Home-Bleaching schädigt Zahnschmelz

 

Weiß, weißer, Zahnschmelz kaputt. Bleaching? Bitte nur beim Profi! Denn schon niedrig dosiertes Carbamidperoxid-Gel kann den Schmelz schädigen, in hoher Konzentration stirbt die Pulpa. Das zeigte jetzt eine In-vitro-Studie aus Toronto, Kanada.

Die kanadischen Forscher untersuchten die Schäden an den Zahnzellen, die durch die Verwendung von Carbamidperoxid-Zahnaufhellungsbehandlungen verursacht werden. Um die Lebensfähigkeit von Zahnzellen nach Bleaching-Behandlungen mit Carbamidperoxid (CP) anhand eines In-vitro-Dentin-Perfusionstests zu untersuchen, wurden 30 Zähne zwei Wochen lang vier Stunden täglich einem 5-prozentigen oder 16-prozentigen CP-Gel ausgesetzt.

SCHON 5-PROZENTIGES CARBAMIDPEROXID SCHÄDIGT DEN SCHMELZ

Ergebnis: 5 Prozent und 16 Prozent CP führten im Vergleich zur Kontrolleinheit zu einem signifikant niedrigeren Schmelzproteingehalt. Die Lebensfähigkeit der humanen Pulpastammzellen (HDPSCs) nahm in allen Gruppen mit der Zeit exponentiell ab.

BEI KONZENTRATIONEN VON ETWA 35 PROZENT STIRBT DIE ZAHNPULPA

Die Studie ergab, dass der Verlust des Schmelzproteingehalts zu einem stärkeren Eindringen des Bleichmittels in das Innere des Zahns führt und damit zu einer erhöhten Sterblichkeit der Zahnmarkzellen. Selbst eine empfohlene Anwendung von nur 10 Prozent Carbamidperoxid-Gel auf den Zähnen reduziert den Gehalt an Schmelzproteinen um bis zu 50 Prozent. Bei Carbamidperoxid-Konzentrationen von etwa 35 Prozent – in Kanada übrigens problemlos online bestellbar – stellten die Forscher fest, dass die Zahnpulpa-Zellen die Exposition nicht überlebten.

„Innerhalb der Grenzen dieser In-vitro-Studie kommen wir zu dem Schluss, dass selbst geringe Konzentrationen von H2O2 und CP zu einer schädlichen Veränderung des Schmelzproteingehalts führen und die Lebensfähigkeit von HGFCs und HDPSCs beeinträchtigen“, bilanzieren die Forscher.


 

Quelle: Redha, O., Mazinanian, M., Nguyen, S. et al. Compromised dental cells viability following teeth-whitening exposure. Sci Rep 11, 15547 (2021). doi.org/10.1038/s41598-021-94745-w

Zähneknirschen durch Smartphone-Nutzung

Smartphones sind schon lange fester Bestandteil unseres Alltags. Israelische Forscher fanden jetzt heraus, dass die Nutzung zu Bruxismus (Zähneknirschen) und temporomandibulären Dysfunktionen (TMD) führen kann.

Knapp 600 Probanden im Alter von 18 bis 35 Jahren wurden für die Studie der Tel Aviv University School of Dental Medicine in drei Gruppen unterteilt.

Gruppe 1: ultraorthodoxe Jüdinnen und Juden, die zwar ein Mobiltelefon besitzen, dieses aber keinen Internetzugang hat.

Gruppe 2: All diejenigen, die ein Smartphone besitzen, dies aber nur für berufliche Zwecke verwenden

Gruppe 3: Junge Erwachsene, die das Smartphone privat nutzen und unbegrenzten Zugriff auf Social Media-Kanäle, Nachrichtendienste und Spiele haben

Durch einen Fragebogen analysierten die Forscher den Gesundheitszustand der Probanden. Schmerzen im Kiefer, vor den Ohren und im Schläfenbereich sollten dabei auf TMD hinweisen. Auch die Art des Schmerzes war Teil der Fragen. 

Mehr Bruxismus, TMD und Schlafstörungen

Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass in der Gruppe zwei und drei 45 Prozent der Smartphone-Nutzer an Bruxismus leiden. 29 Prozent gaben darüber hinaus an, Schmerzen im Bereich der Kiefermuskulatur zu haben.

Dagegen berichteten nur 14 Prozent der Probanden aus Gruppe eins von TMD und auch nur 14 Prozent von Bruxismus.

Außerdem beschrieben 54 Prozent aller Smartphone-Nutzer mäßige bis häufige Schlafstörungen mit nächtlichem Erwachen. Bei der Gruppe eins gaben das nur 20 Prozent an. Die Hälfte der Probanden der Gruppe drei fühlte sich zudem mittel bis stark durch das Handy gestresst.

Klarer Zusammenhang zwischen Smartphone und Bruxismus

Die Forscher konstatieren anhand ihrer Studie einen Zusammenhang zwischen exzessiver Smartphone-Nutzung und Schlafstörungen. Dadurch entwickelten sich Müdigkeit, Kieferschmerzen, Verspannungen und Zähneknirschen. Die körperlichen Symptome durch Stress und Angst könnten laut Wissenschaftler auch zu Schäden an der Zahnhartsubstanz und den Kiefergelenken führen. Gerade das Gefühl, nichts verpassen zu wollen (FOMO – Fear Of Missing Out), führe heutzutage zu einer wachsenden Abhängigkeit von Smartphones, was wiederum Angst- und Stressgefühle auslöse.

Chronische Schmerzen sind nur ein Teil der Folgen

Obwohl die  untersuchten Gruppen verschiedenen Stressfaktoren ausgesetzt sind, konnte in dieser Studie der Effekt von Smartphones gezielt isoliert werden. Dennoch räumen die Autoren ein, dass im Hinblick auf die kulturellen und lebensstilbedingten Unterschiede zwischen den streng religiösen und weltlichen Gruppen auch Limitationen bestehen.

Trotzdem werde deutlich, dass die religiösen Gruppen, die das Mobiltelefon lediglich zu beruflichen Zwecken verwenden oder gar keinen Internetzugang haben, deutlich weniger von Schlafstörungen oder TMD betroffen sind als die Gruppe, die das Internet im vollem Umfang nutzte.

Die Forscher schlussfolgern, dass die negativen Auswirkungen der ständigen Smartphone-Nutzung erheblich sein können, wobei chronische orofaziale Schmerzen und irreversible Schäden an Zahnhartsubstanzstrukturen nur einige dieser negativen Folgen sind.


Quelle: zmonline.de

Was ist unsere erste Zahn-Erinnerung?

Es sind häufig nur ganz besondere Ereignisse oder speziellen Sinneswahrnehmungen wie Gerüche und Geschmäcker aus unserer frühesten Kindheit, an die wir uns erinnern. Die dentale Online-Umfrageplattform DentaVox wollte jetzt wissen, welche früheste Erinnerung uns in Bezug auf unsere Zähne im Gedächtnis geblieben ist.

Ausfallen der Milchzähne

Fast 8.000 Personen nahmen an der Online-Befragung teil und verrieten, welche frühe Erinnerung sie mit ihren Zähnen in Verbindung bringen. Mit Abstand am häufigsten (37 %) konnten sich die Befragten an das Ausfallen eines Milchzahns erinnern. Auf Platz zwei der dentalen Erinnerungen schaffte es mit 12 % der Zahnschmerz. Dicht darauf folgte die Erinnerung, die Zähne von anderen geputzt zu bekommen (11 %) und Zahnpasta zu essen (9 %). Für insgesamt 8 % der Teilnehmenden war eine Zahnarztpraxis oder eine Zahnbehandlung das erste dentale Erlebnis, das ihnen präsent war.

Späte Zahn-Erinnerung

In der Regel stammen unsere ersten Kindheitserinnerungen bereits aus dem Lebensalter von drei bis vier Jahren. Die Befragten datierten ihre Zahn-Erlebnisse mehrheitlich auf das Alter zwischen sechs und zehn Jahren. Das deckt sich mit dem Alter des Milchzahnverlustes. Vor diesem Zeitpunkt scheinen wir unsere Zähne als Kinder einfach nicht stark wahrzunehmen.

Bleiben zahnärztliche Ratschläge im Gedächtnis?

In der Umfrage sollten die Teilnehmenden ebenfalls Angaben zu den ersten zahnärztlichen Ratschlägen machen, die sie bekommen hatten. Demnach konnten sich 68 % noch an Ratschläge fürs Putzen der Zähne, 53 % an Empfehlungen zur Wahl der Zahnbürste und 50 % zur Wahl der Zahnpasta erinnern.

Erinnerungen auffrischen

Wenn Sie Ihre Erinnerungen zum Thema Zahnpflege auffrischen wollen, können Sie immer wieder beim Team Ihrer behandelnden Zahnarztpraxis nachfragen. Die Aufklärung zur Mundhygiene ist neben der eigentlichen Behandlung ein Kernpunkt der zahnärztlichen Arbeit.

Überprüfen Sie gemeinsam regelmäßig, ob Sie die richtige Zahnbürste verwenden, ob die Zahnpasta zu Ihrer Zahnsituation passt und lassen Sie sich Tipps zur Zahnzwischenraumpflege geben. So haben Sie lange Freude an Ihren natürlichen Zähnen und fördern gleichzeitig Ihre Allgemeingesundheit.

Zahnersatz kann vor Demenz schützen

Mit jedem verlorenen Zahn wächst das Risiko einer kognitiven Beeinträchtigung – aber nicht für Menschen, die Zahnersatz haben wie eine Studie am New Yorker „NYU Rory Meyers College of Nursing“ herausgefunden hat. Das Forscherteam analysierte 14 Studien über den Zusammenhang zwischen Zahnverlust und kognitiven Funktionen, an denen insgesamt über 34.000 Erwachsene teilnahmen. Sie fanden heraus, dass Zahnverlust mit einem 1,48-fach höheren Risiko für kognitiven Abbau und einem 1,28-fach höheren Risiko für Demenz verbunden war, selbst nachdem sie andere Faktoren kontrolliert hatten.

Positive Wirkung von Zahnersatz

Diejenigen, die Zahnersatz trugen, hatten jedoch nicht das gleiche Risiko. Tatsächlich fanden die Forscher keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Zahnverlust und kognitivem Abbau bei Menschen mit Zahnersatz. Menschen mit fehlenden Zähnen waren eher kognitiv beeinträchtigt, wenn sie keinen Zahnersatz hatten.

„Angesichts der schwindelerregenden Zahl von Menschen, bei denen jedes Jahr Alzheimer und Demenz diagnostiziert wird, und der Möglichkeit, die Mundgesundheit über die gesamte Lebensspanne zu verbessern, ist es wichtig, ein tieferes Verständnis des Zusammenhangs zwischen schlechter Mundgesundheit und kognitivem Abbau zu gewinnen“, sagte Bei Wu, Professor am NYU.

Gute Mundhygiene im Fokus

Frühere Forschungen haben einen Zusammenhang zwischen Mundgesundheit und kognitiver Beeinträchtigung sowie Demenz gezeigt. Einige Forscher haben vermutet, dass fehlende Zähne zu Schwierigkeiten beim Kauen führen könnten, was wiederum zu einem Nährstoffmangel im Gehirn führen könnte. Andere Studien haben auf einen Zusammenhang zwischen Zahnfleischerkrankungen und Alzheimer-Krankheit hingewiesen. Alternativ könnte es sein, dass Zahnverlust ein Symptom für sozioökonomische Deprivation ist, die ebenfalls ein Risikofaktor für kognitiven Verfall ist.

„Diese ‚Dosis-Wirkungs-Beziehung‘ zwischen der Anzahl fehlender Zähne und dem Risiko einer verminderten kognitiven Funktion stärkt die Beweise, die Zahnverlust mit kognitiver Beeinträchtigung in Verbindung bringen, erheblich und liefert einige Hinweise darauf, dass Zahnverlust den kognitiven Verfall vorhersagen kann“, sagte Xiang Qi, Doktorand am NYU.

Die Forscher vermuten, dass eine gute Mundhygiene sogar schützend wirken kann. „Unsere Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer guten Mundgesundheit und ihre Rolle bei der Erhaltung der kognitiven Funktion“, so Wu.


Quelle: sciencedaily.com

Mit Reishülsen-Flüssigrauch gegen Parodontitis

Die Volkskrankheit Parodontitis sorgt stetig für neue Forschungen. Jetzt haben indonesische Forscher einen eher ungewöhnlichen Therapieansatz untersucht. Die Hauptrolle spielt darin Liquid Smoke aus Reiskörner.

Eigentlich sind Reishülsen bei der Reisernte in Asien ein Abfallprodukt. Doch verarbeitet man sie zu Flüssigrauch weiter, soll dieser Rauch viele positive Eigenschaften haben. Das untersuchte eine indonesische Forschergruppe nun, um eine mögliche Behandlung von Parodontitis durch den Flüssigrauch auszuloten.

Behandlung von Parodontitis mit Flüssigrauch

Der Flüssigrauch mit Raucharoma kann aus verschiedenen Materialien durch Pyrolyse hergestellt werden. Er findet am häufigsten in der Lebensmittelindustrie Anwendung, um dort den Geschmack des Räucherns zu simulieren. Der aus den Reishülsen produzierte Liquid Smoke soll antioxidative, antidiabetische und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Jedoch konnten diese Effekte bisher noch nicht wissenschaftlich belegt werden.

Die indonesischen Forscher publizierten ihre Ergebnisse zur Auswirkung von Liquid Smoke auf das Parodont im European Journal of Dentistry. In ihrer Studie behandelten sie Ratten mit Porphyromonas-gingivalis-induzierter Parodontitis für zwei beziehungsweise sieben Tage mit Reishülsen-Flüssigrauch. Die Kontrollgruppe erhielt dagegen keine Behandlung gegen die Parodontitis. Anschließend führten die Forscher durch eine Immunhistochemie eine Analyse des Knochens und des Sulkus durch.

Positiver Effekt erkennbar

Die spannenden Ergebnisse: Tatsächlich verringerten sich die Entzündungsmarker, und die Proliferationsmarker stiegen an. Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass Liquid Smoke aus Reishülsen einen positiven Effekt auf Porphyromonas-gingivalis-induzierte Parodontitis hat. Das liege zum einen an der Hemmung der proinflammatorischer Zytokinproduktion und zum anderen an der direkten Inhibition gramnegativer Bakterien wie Porphyromonas gingivalis.


Quelle: Budhy TI, Arundina I. et al: „The Effects of Rice Husk Liquid Smoke in Porphyromonas gingivalis-Induced Periodontitis” published in Eur J Dent Epub ahead of print. PMID: 34041725 on May 26, 2021.

Weisheitszahn-OP kann Geschmackssinn verbessern

Eine neue Studie, die von Forschern der Medizinischen Fakultät der Universität Pennsylvania durchgeführt wurde, hat einen interessanten Befund im Zusammenhang mit der Entfernung von Weisheitszähnen entdeckt. Laut den Forschern können Patienten, denen die Weisheitszähne gezogen wurden, noch Jahrzehnte nach der Operation verbesserte Geschmacksfähigkeiten haben.

„Frühere Studien haben nur auf negative Auswirkungen auf den Geschmack nach der Extraktion hingewiesen, und es wurde allgemein angenommen, dass sich diese Auswirkungen im Laufe der Zeit auflösen“, sagte der Forscher Richard L. Doty, Ph.D. „Diese neue Studie zeigt uns, dass sich die Geschmacksfunktion zwischen dem Zeitpunkt der Operation und bis zu 20 Jahre später tatsächlich leicht verbessern kann. Das ist ein überraschender, aber faszinierender Befund, der weitere Untersuchungen verdient, um besser zu verstehen, warum er sich verbessert und was er klinisch bedeuten könnte.“

Langfristige Geschmacksverbesserung

Für die Studie analysierten die Forscher die Daten von mehr als 1.200 Patienten, die ihren Geschmack in einem lokalen Testcenter untersuchen ließen. Von dieser Gruppe hatten fast 900 ihre Weisheitszähne entfernt bekommen. Bei dem Geschmackstest probierten die Teilnehmer fünf verschiedene Lösungen und mussten dann angeben, ob sie salzig, süß, bitter oder sauer waren.

Insgesamt schnitten diejenigen, denen die Weisheitszähne entfernt wurden, beim Geschmackstest besser ab als diejenigen, die ihre Weisheitszähne noch hatten. Die Ergebnisse zeigten, dass Frauen, denen die Weisheitszähne entfernt wurden, tendenziell besser abschnitten als Männer, denen die Weisheitszähne ebenfalls entfernt wurden. Die Studie zeigte, dass der Unterschied subtil war – die Teilnehmer erlebten einen Geschmacksunterschied von bis zu zehn Prozent, wenn ihre Weisheitszähne entfernt wurden.

Die Forscher erklärten, dass dieser Trend möglicherweise auf die Art und Weise zurückzuführen ist, wie die Nerven nach einer Extraktionsoperation beeinflusst werden. Die Freilegung der Nerven im Mund während der Operation kann die Geschmacksknospen im gesamten Mund tatsächlich empfindlicher machen.

Weitere Studien notwendig

„Weitere Studien sind notwendig, um den Mechanismus oder die Mechanismen hinter der extraktionsbedingten Verbesserung der Geschmacksfunktion zu bestimmen“, sagte Dr. Doty. „Die Effekte sind subtil, aber sie könnten einen Einblick geben wie eine langfristige Verbesserung der Nervenfunktion aus der Veränderung der Umgebung, in der sich die Nerven ausbreiten, resultieren kann.“

Quelle: Sciencedaily

Mithilfe von KI Zahnverlust vorhersagen

Ein Forscherteam aus dem Bereich Zahnmedizin der Harvard University fand heraus, dass wir zukünftig ganz ohne medizinische Untersuchung und nur dank eines Algorithmus das individuelle Risiko für Zahnverlust zu erkennen können.

Computer-Toll zur Risiko-Identifizierung

Zähne ermöglichen uns vieles: zu kauen, zu sprechen, aber auch zu lächeln. Ist es in der Kindheit ganz normal ist, seine Milchzähne zu verlieren, wird dieses Phänomen im Erwachsenenalter zunehmend unangenehmer. Ein Forscherteam aus dem Bereich Zahnmedizin der Harvard University hat deshalb ein Computer-Tool entwickelt, um Menschen mit dem Risiko von Zahnverlust zu identifizieren.

Mundgesundheit als unzureichender Indikator

Die Hauptautorin der Studie Hawazin Elani erklärt: „Unsere Analyse zeigt, dass Algorithmen zwar Instrumente zur Risikobewertung sein können, dass aber diejenigen, die sozioökonomische Variablen einbeziehen, besonders leistungsfähig sind, um Menschen mit einem hohen Risiko für Zahnverlust zu identifizieren“. Elanis Team verglichen fünf Algorithmen, die auf verschiedenen Kombinationen von Variablen basieren. Diejenigen, die Daten wie sozioökonomischen Status, Hautfarbe, Bildungsgrad oder Diabetes einbeziehen lieferten relevantere Ergebnisse im Vergleich zu Algorithmen, die nur auf Informationen zur Mundgesundheit basieren.

Ärmere Bevölkerungsgruppen mit höherem Risiko

Viele Menschen mit Zahnerkrankungen gehen erst in dem kritischen Moment zum Zahnarzt, wenn der Zahn nicht mehr zu retten ist. Mehrere frühere Studien haben jedoch gezeigt, dass arme und/oder marginalisierte Bevölkerungsgruppen ein höheres Risiko für Zahnverlust haben, was teilweise auf den eingeschränkten Zugang zu zahnärztlicher Versorgung zurückzuführen ist. Dieses neue Instrument könnte in einer Vielzahl von medizinischen Einrichtungen eingesetzt werden, nicht nur in der Zahnarztpraxis, und würde es ermöglichen, eine erhebliche Anzahl von Menschen zu untersuchen.

Ausblick

Die Studie, die am 18. Juni in der Online-Fachzeitschrift PLOS ONE veröffentlicht wurde, verglich fünf Algorithmen, die eine unterschiedliche Kombination von Variablen zur Risikosuche verwendeten. Die Ergebnisse zeigten, dass die Algorithmen, die medizinische Merkmale und sozioökonomische Variablen berücksichtigten, besser abschnitten als Algorithmen, die sich nur auf klinische Dentalindikatoren stützten. Weitere analytische Untersuchungen werden erwartet.

Wie Geschmackszellen vor Infektionen schützen

Die Geschmacksrezeptoren in unserem Mund sorgen dafür, dass wir kleine Nuancen von süß, sauer, sauer und bitter erschmecken. Doch sie können noch mehr, als uns einen tollen Essgenuss bescheren. Neue Studien zeigen, dass die Geschmackszellen uns auch vor Infektionen schützen.

Geschmackszellen können mehr als schmecken

Wissenschaftler aus den USA und China (https://www.nature.com/articles/s41467-019-12505-x) fanden nun heraus, dass die Sinneszellen, die normalerweise für unseren Geschmack verantwortlich sind, noch eine andere wichtige Funktion erfüllen. In unserem Zahnfleisch erkennen diese Zellen nicht nur Aromen, sondern auch krankmachende Bakterien. Als Reaktion darauf alarmieren sie das Immunsystem, um gegen die Keime vorzugehen.

Weniger Keime im Mund

Die Forscher testeten, in welchem Zusammenhang konkret die Geschmacksrezeptoren für Süß und Bitter mit den Mikroorganismen in der Mundhöhle stehen. Dabei beobachteten sie, dass sich bei ausgeschalteten Rezeptoren die Keime im Mund stärker vermehrten als bei normaler Funktionsweise.

Geschmackszellen schützen vor Infektionen

Anhand der Ergebnisse schließen die Forscher darauf, dass die Geschmackszellen beim Menschen durchaus wichtig für den Infektionsschutz sein könnten. Gerade die Rezeptoren, die auf Bitterstoffe reagieren, scheinen eine Rolle bei der Bekämpfung von Keimen zu spielen. Allerdings sind die Geschmacksrezeptoren bei einigen Menschen nicht richtig ausgeprägt oder fehlen komplett. Diese Personen sind dann vermutlich wesentlich anfälliger für orale Entzündungen, wie z. B. eine Parodontitis, als andere.

Werden die Schlussfolgerungen durch weitere Studien bestätigt, könnte möglicherweise in Zukunft eine Untersuchung der Geschmackszellen Zahnärzten helfen, das individuelle Risiko eines Patienten für eine Parodontitis oder andere Infektionskrankheiten besser einzuschätzen.

Parodontitisbehandlung: Krankenkassen übernehmen mehr Leistungen

In der Zahnmedizin gab es vor Kurzem eine große Neuerung, die künftig allen Parodontitis-Patienten zugute kommt. Nach langer Zeit wurden erstmals die Richtlinien für die Parodontitisbehandlung aktualisiert und die Berechnung der zahnärztlichen Leistungen angepasst. Ab 1. Juli 2021 können sich Betroffene über eine breitere Kostenübernahme freuen.

Ab Juli mehr Kassenleistungen in der Parodontitisbehandlung

Bisher mussten gesetzlich Versicherte eine Vielzahl an Leistungen, die eine nachhaltige Parodontitisbehandlung mit sich bringt, selbst zahlen. Zukünftig werden deutlich mehr Kosten von den Kassen übernommen. Unter anderem wurden jetzt eine individuelle Mundhygieneunterweisung samt Aufklärungs- und Therapiegespräch sowie die sogenannte Unterstützende Parodontitistherapie (kurz UPT) als Kassenleistung etabliert.

Unterstützende Parodontitistherapie für langfristigen Erfolg

Die Unterstützende Parodontitistherapie soll den Behandlungserfolg für die Patienten langfristig sichern. Sie beinhaltet daher mehrere Termine in verschiedenen Abständen abhängig vom Grad der Parodontalerkrankung, in denen der Zustand der Mundgesundheit geprüft und neuentstandene Beläge aus den Zahnfleischtaschen entfernt werden.

Parodontitis begünstig andere Erkrankungen

Eine effiziente Behandlung der Parodontitis ist enorm wichtig, denn eine Entzündung des Zahnhalteapparates kann sich nicht nur äußerst negativ auf die Zahngesundheit auswirken (im schlimmsten Fall droht Zahnverlust). Die Parodontitis nimmt ebenfalls Einfluss auf die Allgemeingesundheit und kann andere Krankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Patienten sollten daher bei Symptomen wie häufigem Zahnfleischbluten aufmerksam sein und ihren Zahnarzt darauf ansprechen. Sollte eine Parodontitistherapie in Betracht kommen, ist es ratsam, die Anweisungen des zahnmedizinischen Fachpersonals bestmöglich auch zuhause umzusetzen, um die Entzündungen im Körper zu reduzieren.

Kann Alzheimer durch Parodontitis ausgelöst werden?

Die Volkskrankheit Parodontitis hat zahlreiche wissenschaftlich nachgewiesene Zusammenhänge mit anderen Erkrankungen. Jetzt haben Forscher einen Hinweis darauf gefunden, dass Parodontitis auch Alzheimer begünstigen könnte.

Auswirkungen von Parodontitis auf den Körper

Die Entzündung des Zahnhalteapparats (Parodonts) ist in vielerlei Hinsicht eine echte Belastung für unseren Körper: das Zahnfleisch blutet und weist deutliche Entzündungszeichen auf, die Zähne können sich dadurch lockern und sogar ausfallen. Aber nicht nur die Mundgesundheit, sondern auch die Allgemeingesundheit leidet. So hängt die Parodontitis eng mit anderen Krankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammen. Das hat die Forschung bereits eindeutig nachgewiesen.

Alzheimer und Parodontitis

Jetzt haben brasilianische Wissenschaftler den Verdacht geäußert, dass Parodontitis eine weitere bislang unheilbare Krankheit begünstigen könnte: Morbus Alzheimer. Dazu analysierten die Forscher diverse Studien mit Mäusen (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33469718/). Dabei stellten sie fest, dass die Parodontitiskeime eine Kette an Entzündungsprozessen auslöst, die eine Degeneration des Hirngewebes und die Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten hervorrufen kann. Es könnte also sein, dass Parodontitis die Entstehung von Alzheimer begünstigt.

Paro-Behandlung und Zahnpflege

Auch wenn zur Entstehung der Erkrankung, die vor allem Menschen ab 65 Jahren trifft, noch andere Faktoren beitragen, ist es sinnvoll, die Entzündungsprozesse im Körper gering zu halten. Wer also seine Zahngesundheit im Auge behält, seine Zähne wie empfohlen pflegt und mögliche parodontale Erkrankungen frühzeitig beim Zahnarzt behandeln lässt, könnte möglicherweise das Risiko, an Alzheimer zu erkranken minimieren.

Vitamin-C-Mangel Grund für Zahnfleischbluten

Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf die Mundgesundheit. Unser Körper braucht diverse Nährstoffe um Knochen, Zähne, Schleimhäute und Zahnfleisch intakt zu halten. Dazu zählt auch Vitamin C. Jüngere Studien zeigen allerdings, dass die bisher von der WHO empfohlene Mindestmenge zu gering sein könnte, um unsere Zähne effektiv zu schützen.

Zahnfleischbluten Symptom von Skorbut

Die alte Seemannskrankheit Skorbut klingt wie ein Relikt aus grauer Vorzeit. Damals nahmen die Matrosen Sauerkraut an Bord, um ihren Vitamin-C-Haushalt zu decken. Doch Skorbut ist tatsächlich auch immer noch ein Problem der Neuzeit. Viele Menschen haben dauerhaft mit Zahnfleischbluten zu kämpfen. Und genau das könnte ein Zeichen für einen Vitamin-C-Mangel sein.

Neue Studien zu Zahnfleischbluten und Vitamin-C-Mangel

Wissenschaftler der School of Dentistry der University of Washington (USA) veröffentlichten im Februar 2021 Ergebnisse neuer Studien (doi.org/10.1093/nutrit/nuaa115). Sie kontrollierten den Vitamin-C-Plasmaspiegel von Patienten und deren Neigung zu blutendem Zahnfleisch vor und nach der Gabe von Vitamin-C-Präparaten. Dabei stellten sie fest, dass die von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlene Mindestmenge an Vitamin C im Körper, die vor Skorbut schützen soll, wohl zu gering ist, um Zahnfleischbluten tatsächlich zu lindern oder ganz zu vermeiden. Mit einer höheren Aufnahme von Vitamin C sei das Problem aber gut in den Griff zu bekommen. Das gelingt über eine ausgewogene Vitamin C reiche Ernährung oder die zusätzliche Einnahme von Vitamin-C-Präparaten.

Empfohlene Tagesdosis Vitamin C

Laut WHO sollte die tägliche Dosis an Vitamin C bei Erwachsenen bei 45 Milligramm liegen. Während der Schwangerschaft gilt eine empfohlenen Tagesdosis von 55 Milligramm und stillende Mütter sollten sogar 70 Milligramm Vitamin C täglich zu sich nehmen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) hingegen empfiehlt eine deutlich höhere Vitamin-C-Dosis. Hiernach sollten Frauen ihrem Körper täglich 95 Milligramm und Männer 110 Milligramm Vitamin C zuführen. Diese Empfehlungen decken sich also mit dem Schlussfolgerungen der amerikanischen Forscher.

Immer weniger Menschen haben Weisheitszähne

Der Mensch ist äußerst wandelbar. Das hat er im Laufe seiner hunderttausendjährigen Geschichte bereits öfter bewiesen. Und die Evolution stagniert nicht. Auch jetzt verändert sich unser Körper immer weiter, um sich an die herrschenden Gegebenheiten und Lebensbedingungen anzupassen. Eine kürzlich erschienene Studie zeigt, welche großen Veränderungen Kiefer und Zähne aktuell durchmachen.

Gesichter werden kleiner

Australische Forscher habe in einer Studie herausgefunden, dass immer weniger Kinder mit einer Anlage für die Weisheitszähne zur Welt kommen. Grund ist, dass sich die Form unsere Gesichter verändert. Unsere Kiefer werden immer kleiner und deshalb ist im Gebiss weniger Platz für die Zähne.

Weisheitszähne haben keine Funktion mehr

Die Art der Lebensmittel, die wir zu uns nehmen, und damit auch unser Kauverhalten haben sich verändert. Unsere Weisheitszähne haben keine wirkliche Funktion mehr. Sie werden für die Verdauung von verarbeiteter Nahrung einfach nicht mehr benötigt. Deshalb bildet sich die Anlage für die Weisheitszähne immer weiter zurück.

Weisheitszahn-OP ade!

Viele zahnmedizinische Patienten werden diese evolutionäre Entwicklung als Glücksfall betrachten. Schließlich hat ein Großteil Probleme mit schiefstehenden Weisheitszähnen und muss nicht selten eine Weisheitszahn-OP über sich ergehen lassen. Immer mehr Menschen bleibt das in Zukunft erspart.