ePA startet für alle Ende April

Das bundesweite Rollout der ePA für alle startet nach der Erprobung in einigen Modellregionen zum 29. April. Ab diesem Zeitpunkt werden Software-Updates für (Zahn-)Arztpraxen, Apotheken und Krankenhäuser in ganz Deutschland bereitgestellt.
Ab Oktober soll die ePA dann spätestens bundesweit genutzt werden. Medizinische Einrichtungen sollten die Zeit für ihre technische Ausstattung nutzen und sich mit den Funktionen der ePA vertraut machen.
„Die ePA-Pilotphase hat gezeigt: Wir sind auf einem guten Weg. Besonders der Einsatz der Medikationsliste überzeugt die beteiligten Einrichtungen und bringt Nutzen für die Behandlung. Die Pilotierung hat zu Verbesserungen geführt und damit genau ihren Zweck erfüllt. Fehler und Probleme, die aufgetreten sind, konnten analysiert und durch Updates der Hersteller behoben werden. Wir nehmen alle Anmerkungen und Hinweise sehr ernst. Wie bei allen IT-Projekten dieser Größenordnung werden weitere Verbesserungen durch die Hersteller folgen. Das werden wir eng begleiten“, so Dr. Florian Fuhrmann, Vorsitzender der gematik-Geschäftsführung (gematik – Nationale Agentur für Digitale Medizin).
Erkenntnisse zur ePA-Erprobung in den Modellregionen
Um die Funktionen und die Anwenderfreundlichkeit der Systeme zu verbessern, gab es eine intensive Zusammenarbeit zwischen Einrichtungen und Herstellern. Die Implementierung ist von System zu System unterschiedlich. Das Feedback der Nutzenden zeigt auch, dass noch weitere Verbesserungen notwendig sind.
Die Praxiserfahrung mit der ePA ist vielversprechend – durchschnittlich wird aktuell bis zu 60.000 Mal täglich auf die ePA zugegriffen und die Medikationsliste wird bis zu 14.000 Mal abgerufen. Mit Beginn des bundesweiten Rollouts werden die Dateneinspeisungen zunehmen und somit die Vorteile für die Behandlung noch spürbarer sein.
Im Versorgungsalltag sind erste Vorteile der ePA erkennbar, da die Medikationsliste übergreifend als Vorteil für die Behandlung angesehen wird. Sowohl Apotheken als auch Arztpraxen geben an, dass bereits vorhandene Medikation dadurch besser nachvollziehbar ist. So können bei zusätzlich erforderlicher Medikation Wechselwirkungen besser verhindert werden, weil die Medikationsliste Klarheit schafft. Unleserliche handschriftliche Zusammenstellungen der Medikation oder unvollständige Angaben von Patienten gehören damit der Vergangenheit an.
Sicherheitsmaßnahmen für die bundesweite Einführung der ePA wurden mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) abgestimmt und umgesetzt:
Die Kenntnis der Kartennummer allein reicht nicht mehr aus. Zusätzlich werden die Krankenversicherungsnummer und weitere Kartenmerkmale benötigt, was das Vorliegen der elektronischen Versichertenkarte (eGK) in der Einrichtung notwendig macht.
Zur Erkennung und Verhinderung ungewöhnlicher Aktivitäten wurden weitere Maßnahmen eingeführt. Darüber hinaus bestehen zusätzliche technische Hürden, die gegen eine weitere Verwendung gestohlener oder verkaufter Praxisausweise wirken. Das Maßnahmenpaket bietet einen wirksamen Schutz gegen einen möglichen Angriff auf eine hohe Anzahl an Patientenakten.
Die gematik entwickelt zusammen mit ihren Gesellschaftern und dem BSI weitere Maßnahmen, um missbräuchliche Zugriffe künftig noch besser zu erkennen, zu verhindern und zu sanktionieren.
Zusätzliche Informationen
Die gematik hat gemeinsam mit Gesellschaftern und Verbänden Informationsveranstaltungen angeboten, deren Aufzeichnungen auch online zur Verfügung stehen. Weitere Veranstaltungen sind aktuell in Planung. Außerdem können Infopakete für Arztpraxen, Zahnarztpraxen, Apotheken und Krankenhäuser bestellt bzw. Flyer und Videos z. B. für den Wartebereich heruntergeladen werden. Die Infopakete enthalten Materialien für die Teams der Einrichtungen und auch Patient:innen-Informationen: https://www.gematik.de/anwendungen/epa/epa-fuer-alle sowie unter https://shop.gematik.de/