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Mund zukleben für einen erholsameren Schlaf?

 

Ein neuer TikTok-Trend überschwemmt gerade die sozialen Netzwerke. Das sogenannte „Mouth-Taping“. Bei diesem Trend klebt man sich vor dem Schlafen den Mund mit einem speziellen atmungsaktiven Klebeband zu, dies soll die Schlafqualität und die Mundgesundheit merklich verbessern. Forscher haben diesen Trend nun mit einer Gruppe von Menschen, die unter Schlafapnoe und Asthma leiden, untersucht.

Die Untersuchungen ergaben, dass diese Art von Taping tatsächlich einige Vorteile für Menschen mit akuter Schlafapnoe haben kann. Bei Personen mit Asthma zeigte sich allerdings keine signifikante Verbesserung des Schlafs. Da diese Methode noch nicht ausreichend untersucht ist, warnen Ärzte vor negativen Folgen wie Angstzuständen oder Atembeschwerden. Bevor man das „Mouth-Taping“ ausprobiert, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Menschen, die durch eine schiefe Nasenscheidewand oder Allergien ohnehin schon beim Atmen durch die Nase beeinträchtigt sind, sollten diesen Trend keinesfalls nachmachen.

Das nächtliche Taping soll unruhige Nächte sowie Mundgeruch mindern. Mund-Taping kann tatsächlich einen trockenen Mund verhindern, der oft zu Erkrankungen wie Bakterienwachstum, Karies und Zahnfleischerkrankungen führt, sagte Zahnarzt Dr. Rob Raimondi gegenüber Insider. Der positive Effekt entsteht hauptsächlich dadurch, dass das Tape die Allergene in der Luft und die Trockenheit, die die Mundhygiene beeinträchtigen, blockiert und diese dadurch nicht in den Mund gelangen und sich ausbreiten, so die Sleep Foundation.

Die Sleep Foundation stellt auf ihrer Webseite einige Alternativen zu der neuen Methode vor. Diese wären unter anderem, auf der Seite zu schlafen, die Verwendung von Nasenstreifen oder Allergiker-Medikamente einzunehmen.


Quelle: Insider.com

Zahnfehlstellungen erhöhen Risiko für Plaque und Karies

 

Spanische Wissenschaftler beschäftigten sich mit der Mundgesundheit 12- und 15-jähriger Schulkinder, im Fokus standen dabei Plaque und Karies in Verbindung mit Zahnfehlstellungen. Ziel der Studie war es, die Prävalenz von Zahnfehlstellungen nach dem Dental Aesthetic Index (DAI) zu ermitteln und ihren Zusammenhang mit der Karieserfahrung, der Plaqueakkumulation und soziodemografischen Variablen in der benannten Zielgruppe zu analysieren.

Ältere Schulkinder besonders interessant

Die Altersgruppe 12 und 15 stellt gemäß der Autoren aus mehreren Gründen eine sehr wichtige Studiengruppe für epidemiologische Erhebungen über Karies dar. Unter anderem weil sie in den Schulen leicht zugänglich ist. Außerdem befinden sich die Jugendlichen in der Endphase des Durchbruchs der bleibenden Zähne, sodass die Möglichkeit besteht, die Zähne in den ersten Jahren des bleibenden Gebisses zu analysieren. Ein Zeitraum, in den auch die selbst getroffenen Entscheidungen über Ernährung und Mundhygiene mit einfließen können.

Details zur Studie

Die Autoren führten eine Querschnittsstudie mit einem zweistufigen, geschichteten Stichprobendesign durch. Es wurden eine Umfrage zur Mundgesundheit und eine orale Untersuchung durchgeführt sowie soziodemografische Daten erfasst. Die Stichprobe bestand aus 1.453 Schulkindern im Alter von 12 (868) und 15 Jahren (585). Diese beiden Stichproben wurden getrennt analysiert, da statistisch signifikante Unterschiede festgestellt wurden. In der Altersgruppe der 12-Jährigen waren häufiger Schüler zu finden, die staatliche Schulen besuchten (p = 0,004) und einer niedrigeren sozialen Schicht angehörten (p = 0,001); in der Altersgruppe der 15-Jährigen wurden höhere Karieswerte (p = 0,001) und niedrigere Zahnbelagswerte (p < 0,001) festgestellt. Die Malokklusion war um 9,5 % höher (p = 0,001), und der globale mittlere DAI-Score war bei den 12-Jährigen ebenfalls höher (p < 0,001). Die multivariate Regressionsanalyse zeigte nicht nur, dass Karies und Zahnbelag die Variablen waren, die am stärksten mit der Malokklusion assoziiert waren, sondern auch, dass Karies (OR = 1,5) und Zahnbelag (OR > 2) in beiden Gruppen Risikofaktoren für die Malokklusion waren.

Ergebnisse und Ableitung

Während die Prävalenz von Zahnfehlstellungen und Zahnbelag bei den 12-Jährigen höher war, war die Erfahrung mit Karies bei den 15-Jährigen höher. Hinsichtlich der soziodemografischen Variablen wurden jedoch keine nennenswerten Zusammenhänge festgestellt. Karies und Zahnbelag erwiesen sich in beiden Altersgruppen als Risikofaktoren für Zahnfehlstellungen. Dieses Ergebnis hat eindeutige klinische Auswirkungen auf die Kariesprävention und die Förderung der Mundgesundheit bei jungen Heranwachsenden. Dementsprechend sollte sich die künftige Forschung auf die Konzeption einer Längsschnittstudie konzentrieren, um die Ursache-Wirkung-Beziehung der untersuchten Variablen zu bestätigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Studie eine höhere Prävalenz von Malokklusion und Zahnbelag im Alter von 12 Jahren ergab. Es wurde jedoch festgestellt, dass in beiden Altersgruppen ein höheres Karies- und Plaquerisiko mit dem Vorhandensein von Malokklusion verbunden ist.


Autoren: Paula Fernández-Riveiro, Nerea Obregón-Rodríguez, María Piñeiro-Lamas, Almudena Rodríguez-Fernández, Ernesto Smyth-Chamosa, María Mercedes Suárez-Cunqueiro

Studiehttps://www.mdpi.com/1660-4601/18/18/9741

Quelle: imeonline.de

Unterkieferprotrusionsschiene wird Bestandteil der Versorgung

 

 

Die Unterkieferprotrusionsschiene zur Behandlung von obstruktiver Schlafapnoe („Schlafbezogene Atmungsstörung“) soll für Erwachsene ab 1. Januar 2022 Bestandteil der GKV-Versorgung werden. Damit steht für die Behandlung von gesetzlich versicherten Patientinnen und Patienten, die an dieser Krankheit leiden, künftig eine weitere wichtige Option als Zweitlinientherapie zur Verfügung, wenn eine Überdrucktherapie nicht erfolgreich durchgeführt werden kann. Die Unterkieferprotrusionsschiene kann von Vertragszahnärzten auf Grundlage einer ärztlichen Indikationsstellung und Überweisung patientenindividuell nach Ausschluss zahnmedizinischer Kontraindikationen hergestellt und angepasst werden. Ärzte und Zahnärzte gestalten die Versorgung abgestimmt und arbeitsteilig. Das bringt eine besonders hohe Qualität der Behandlung mit sich.

Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) und der Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV-Spitzenverband) haben sich einvernehmlich auf die Bewertung entsprechender neuer Leistungen geeinigt. Darüber hinaus wurden Leistungsbeschreibungen und Abrechnungsbestimmungen festgelegt, also Gebührennummern des Bewertungsmaßstabes zahnärztlicher Leistungen (BEMA) zur Abrechnung der vertragszahnärztlichen Leistungen, die in Praxen künftig herangezogen werden können. Für die komplexe Umsetzung in der Versorgung mussten in getrennten Verfahren zunächst ärztliche, zahnärztliche und zahntechnischen Leistungen bewertet werden.

Martin Hendges, stellv. Vorsitzender des Vorstandes der KZBV: „Mit diesem wichtigen Verhandlungserfolg haben wir mit den Kassen gemeinsam die Grundlage dafür gelegt, dass die Schienentherapie in Kürze als erste sektorenübergreifende vertragsärztlich-vertragszahnärztliche Behandlungsform in die Versorgung kommt. Dabei können individuelle Therapiebedarfe festgestellt und berücksichtigt werden, was eine patientengerechte Versorgung gewährleistet. Hervorheben möchte ich die klare Evidenzlage und die darauf basierende Regelung, dass nur zahntechnisch individuell angefertigte und adjustierbare Schienen die Anforderungskriterien für eine abgesicherte Therapie erfüllen.“

Um einen möglichst reibungslosen Start in die Versorgung zu gewährleisten, wurden die Hersteller der Praxisverwaltungssysteme frühzeitig informiert, so dass ab 1. Januar die Abrechnung der neuen Leistungen in den Systemen möglich gemacht werden kann.

Beschlüsse im G-BA

Nach fachlichen Beratungen unter maßgeblicher Mitwirkung der KZBV hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) im November 2020 mit Wirkung vom 24. Februar 2021 die Unterkieferprotrusionsschiene bei obstruktiver Schlafapnoe als Zweitlinientherapie in die ambulante vertragsärztliche Versorgung aufgenommen. In fokussierten Beratungen wurden im Mai 2021 die notwendigen vertragszahnärztlichen leistungsrechtlichen Regelungen in der Behandlungsrichtlinie Zahnärzte beschlossen, die im Juli in Kraft getreten sind.

Als stimmberechtigte Trägerorganisation hatte sich die KZBV im G-BA erfolgreich dafür eingesetzt, dass Vertragszahnärztinnen und Vertragszahnärzte eng in die Versorgungsstrecke hinsichtlich des Ausschlusses zahnmedizinischer Kontraindikationen, der Anfertigung und Anpassung der Schiene, der Schieneneingliederung sowie der Einstellung des Protrusionsgrades eingebunden werden. Nach Ausschluss der Kontraindikationen verantworten Vertragszahnärzte die Anfertigung und Anpassung der Schiene. Diese erfolgt in Abstimmung mit den verordnenden Vertragsärzten, die eine entsprechende Qualifikation haben müssen und die für die Indikationsstellung verantwortlich sind.

 

Hintergrund: Obstruktive Schlafapnoe – Unterkieferprotrusionsschiene

Die obstruktive Schlafapnoe ist die häufigste Form von Atmungsstörungen beim Schlafen. Dabei kommt es wiederholt zur Verringerung oder Aussetzern der Atmung durch eine Verengung des Rachenraums. Ursachen und Risikofaktoren sind vielfältig: Neben Übergewicht können anatomische Besonderheiten in Mund- und Rachen relevant sein. Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken, nimmt ab dem 45. Lebensjahr zu. Mögliche Folgen sind Tagesschläfrigkeit und Konzentrationsschwächen, wodurch etwa im Straßenverkehr die Unfallgefahr steigen kann. Unbehandelt wird die Krankheit mit Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall in Verbindung gebracht.

Die Unterkieferprotrusionsschiene besteht aus einer transparenten Schiene für Ober- und Unterkiefer. Beide Schienen sind durch frontale oder seitliche Elemente miteinander verbunden. Dadurch kann der Unterkiefer nach vorne gezogen werden. Der Zungengrund wird dadurch gespannt, ein Zurückfallen der Zunge verhindert und die oberen Atemwege offengehalten. Die Geschwindigkeit der Atemluft nimmt ab und damit das geräuschbildende Flattern der Weichteile – auch „Schnarchen“ genannt. Kieferbewegungen während der Schlafphase sind mit dieser Art von Schienen möglich.

 


Quelle: KZBV

Fettleibigkeit erhöht Parodontitis-Risiko

 

 

Chronische Entzündungen, die durch Fettleibigkeit verursacht werden, können die Entstehung von Zellen begünstigen die den Abbau von Knochengewebe fördern. Einschließlich des Alveolarknochens, so eine neue Studie der Universität in Buffalo.

Eine Studie die im Journal of Dental Research veröffentlicht wurde, ergab, dass übermäßige Entzündungen aufgrund von Fettleibigkeit die Anzahl der Myeloid-derived Suppressor Cells (MDSC) erhöhen. Diese Zellen, gehören zu einer Gruppe von Immunzellen, die während einer Krankheit zunehmen, um die Immunfunktion zu regulieren. MDSCs, die ihren Ursprung im Knochenmark haben, entwickeln sich zu einer Reihe verschiedener Zelltypen, einschließlich Osteoklasten.

Knochenschwund ist ein Hauptsymptom von Zahnfleischerkrankungen und kann letztendlich zu Zahnverlust führen. Nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention sind mehr als 47% der Erwachsenen ab 30 Jahren von Zahnfleischerkrankungen betroffen.

 

Klarer Zusammenhang zwischen dem Grad der Fettleibigkeit Parodontitis

„Obwohl es einen klaren Zusammenhang gibt, wurden die Mechanismen, die den Zusammenhang zwischen diesen Erkrankungen untermauern, nicht vollständig verstanden“, sagt Keith Kirkwood, DDS, PhD, Professor für Oralbiologie an der UB School of Dental Medicine .

„Diese Forschung fördert das Konzept, dass die MDSC-Expansion während der Fettleibigkeit zu Osteoklasten während der Parodontitis mit einer erhöhten Zerstörung des Alveolarknochens verbunden ist. Zusammengenommen stützen diese Daten die Ansicht, dass Fettleibigkeit das Risiko eines parodontalen Knochenverlusts erhöht“, sagt Kyuhwan Kwack, PhD, Postdoc am Department of Oral Biology der UB.

Untersucht wurden zwei Gruppen von Mäusen, die über einen Zeitraum von 16 Wochen sehr unterschiedliche Diäten erhielten: eine Gruppe eine fettarme Diät, die 10 % der Energie aus Fett bezieht, die andere Gruppe eine fettreiche Diät, die 45 % der Energie aus Fett bezieht.

Die Untersuchung ergab, dass die fettreiche Diätgruppe, mehr Entzündungen und eine stärkere Zunahme von MDSCs in Knochenmark und Milz im Vergleich zur fettarmen Diätgruppe aufwies. Die Gruppe mit fettreicher Ernährung entwickelte auch eine signifikant größere Anzahl von Osteoklasten und verlor mehr Alveolarknochen.

Auch die Expression von 27 Genen, die an die Osteoklastenbildung gebunden sind, war in der Gruppe, die mit einer fettreichen Diät gefüttert wurde, signifikant erhöht.

Die Ergebnisse könnten mehr Licht auf die Mechanismen werfen, die hinter anderen chronisch entzündlichen, knochenbezogenen Erkrankungen stehen, die sich gleichzeitig mit Fettleibigkeit entwickeln, wie Arthritis und Osteoporose, sagt Kirkwood.

 


Quelle: Universität Buffalo/Journal of Dental Research

Zahnvorsorge bei Diabetes besonders wichtig

Eine große Kohortenstudie stellte fest, dass Patienten mit Vorerkrankungen einen schlechteren Zahnstatus hatten als gesunde Probanden.

Nichtübertragbare Krankheiten und orale Erkrankungen haben mehrere gemeinsame Merkmale. Sie sind alle multifaktoriell, chronisch und fortschreitend. Insbesondere orale Erkrankungen teilen einige wichtige Risikofaktoren mit nicht übertragbaren Krankheiten (NCDs). Zum Beispiel Diabetes und Adipositas. Zudem sind orale Erkrankungen chronisch-entzündliche Erkrankungen, welche im gesamten Körper Entzündungen hervorrufen können. Aus diesen Gründen hat die Forschung zum wechselseitigen Zusammenhang zwischen oralen Erkrankungen und anderen nicht übertragbaren Krankheiten verstärkte Aufmerksamkeit bekommen.

Eine aktuelle Studie aus Korea hat nun untersucht, ob der Zahnstatus, repräsentiert durch den DMFT-Wert (Methode zur Kariesrisikobestimmung), durch das Vorhandensein von nicht übertragbaren Krankheiten beeinflusst wird. Außerdem sollte bestimmt werden, welche nicht übertragbaren Krankheiten einen größeren Einfluss auf den Zahnstatus hatten.

Große Studie mit über 10.000 Probanden

Die retrospektive Querschnittsstudie umfasste insgesamt 10 017 Personen. Das Vorhandensein von nicht übertragbaren Krankheiten wurde auf der Grundlage der selbst berichteten Anamnese erfasst. Diese war in der zahnärztlichen Krankenakte jedes Patienten aufgezeichnet war. Der individuelle DMFT-Score wurde auf der Grundlage der zahnärztlichen Aufzeichnungen und Röntgenaufnahmen bewertet.

Bluthochdruck hatte den größten Einfluss auf die Zahngesundheit

Insgesamt 5 388 Personen hatten mehr als eine NCD, darunter Bluthochdruck, Diabetes mellitus (DM), Hyperlipidämie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD) und Osteoporose. Der durchschnittliche DMFT-Score betrug 8,62 ± 7,10 in der NCD-Gruppe und war somit signifikant höher als in der Gruppe ohne NCD (5,53 ± 5,48) (p < 0,001). Bluthochdruck war der einflussreichste Faktor. Osteoporose, DM und CVD waren wichtige Risikofaktoren, die in einigen Subgruppen ausschlaggebend waren.

NCD-Patienten hatten einen schlechteren Zahnstatus als gesunde Probanden. Die Autoren halten deshalb ein besseres zahnärztliches Screening von Patienten mit nicht übertragbaren Krankheiten für erforderlich. Dadurch soll Zahnverlust durch Karies zu verhindert werden. Dies ist insbesondere bei Patienten wichtig, bei denen mehrere Erkrankungen gleichzeitig vorliegen.


Kim, H.-J., Cho, Y., Noh, Y., Joo, J.-Y., & Park, H. R. (2021). A decision tree to identify the combinations of non-communicable diseases that constitute the highest risk for dental caries experience: A hospital records-based study. PLOS ONE, 16(10), e0257079. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0257079

Quelle & Rechte: DeutschesGesundheitsPortal

Neuer Speicheltest zur Diagnose von Mund- und Kehlkopfkrebs

Das in den USA ansässige Biotech-Unternehmen Viome vermarktet seit kurzem eine Flüssigbiopsie zur Früherkennung von Mund- und Rachenkrebs. Diese basiert auf den Forschungen von Wissenschaftlerin Prof. Chamindie Punyadeera. 

Dieser Test könnte viele Leben retten

Prof. Punyadeera hat ein Jahrzehnt lang die Möglichkeit erforscht, dass Speichel die optimale diagnostische Flüssigkeit für die Früherkennung von Mund- und Rachenkrebs ist. Auslöser für ihre Forschungen war der Tod ihres jungen Schwagers, bei dem innerhalb von sechs Monaten Mundkrebs diagnostiziert wurde.

Die Wissenschaftlerin legte den Grundstein für die Kommerzialisierung des neuen Geräts, indem sie systematisch Speichelproben von Patienten mit Mund- und Rachenkrebs sammelte. Anschließend Protokolle für die Speichelsammlung und -optimierung erstellte, einen wichtigen ungedeckten klinischen Bedarf feststellte und mit Klinikern zusammenarbeitete. 

Laut Prof. Punyadeera steigt das Risiko, an Mundkrebs zu erkranken, mit dem Alter an und nimmt nach dem Alter von 50 Jahren schneller zu. „Dieser Test könnte viele Leben retten, denn bisher war es schwierig, Mundkrebs im Frühstadium zu erkennen, weil es keine wirksamen Diagnoseinstrumente gab“, sagt sie. „Dies hat zu einer späten Diagnose, einer schlechten Prognose und niedrigen Überlebensraten geführt.“

Das Früherkennungsgerät wurde in den USA von der Food and Drug Administration (FDA) als bahnbrechendes Gerät eingestuft.


Quelle: tri.edu.au; DOI: 10.21203/rs.3.rs-55052/v1

Prävention von Zahnfleischerkrankungen lohnt sich

Studie zeigt: Prävention von Zahnfleischerkrankungen lohnt sich

Parodontitis beeinträchtigt Betroffene auf vielfältige Weise. Neben schmerzendem Zahnfleisch sowie im schlimmsten Fall drohendem Zahnverlust steigt bei Patienten das Risiko für Diabetes, Alzheimer und Herz-Kreislauf-Erkrankungen1. Andererseits haben Präventionsmaßnahmen hohe Erfolgschancen. Dass das nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch das Gesundheitssystem entlasten kann, zeigt eine aktuelle Analyse der Economist Intelligence Unit (EIU)3.

Was haben Zahnärzte, Dentalhygieniker, zahnmedizinische Fachangestellte sowie andere Dental-Fachkräfte gemeinsam?

Ganz offensichtlich: Sie schauen tagtäglich vielen Patienten in den Mund. Daraus ergibt sich eine zweite Gemeinsamkeit, die zugleich eine große Chance sein kann. Denn neben der Behandlung bestehender Zahn- und Zahnfleischerkrankungen tragen die genannten Berufsgruppen maßgeblich zu deren Prävention bei. Dass das die Betroffenen freut, liegt auf der Hand. Eine aktuelle Analyse der Economist Intelligence Unit (EIU) weist jetzt Zahlen auf, welche Politik und Gesundheitssystem ebenfalls motivieren sollten, um vermehrt auf Prävention im Mundraum zu setzen.

Status quo: Hohe Prävalenzen schwerer Zahnfleischerkrankungen bedeuten steigende Kosten

Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung ist von schweren Zahnfleischerkrankungen betroffen2. Somit schafft es Parodontitis traurigerweise auf den fünften Platz der weltweiten Hauptursachen für Folgeerkrankungen – und zwar direkt hinter Diabetes und Nieren-Erkrankungen sowie kardiovaskulären Krankheiten3. Was die Betroffenen Gesundheit – und leider häufig sogar mehrere Lebensjahre – kostet, hat auch Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft: Es ist schlichtweg teuer, wenn eine bestehende Parodontitis behandelt wird (= direkte Kosten) sowie Menschen aufgrund von Krankheit arbeitsunfähig werden (= indirekte Kosten). So belaufen sich die direkten Kosten weltweit jedes Jahr auf knapp 300 Milliarden US-Dollar und machen 4,6 Prozent der weltweiten Ausgaben des Gesundheitswesens aus3. Hinzu kommen immaterielle Kosten für jeden einzelnen, die nur schwer messbar sind und sich in Form von Schmerzen, Sprachschwierigkeiten sowie geringem Selbstwertgefühl äußern.

Prävention hilft doppelt: Bessere Gesundheit + gesamtgesellschaftliche Kosteneinsparungen

Das zahnmedizinische Fachpersonal kennt diese beschriebene Problematik und arbeitet eng mit Patienten zusammen, um Gingivitis (die Vorstufe der Parodontitis) vorzubeugen. Dazu gehört das Besprechen der geeigneten Putzdauer, das Vermitteln einfacher Putztechniken sowie die individuelle Beratung bezüglich passender Technologien im Bereich von Zahnbürsten, -pasten und -seiden. In dieser Gesamtheit könnten allein in der Bevölkerung in Deutschland die Summe aller in Gesundheit verbrachter Jahre (= HLY / Healthy Life Years) um 5,7 Millionen Jahre steigen sowie jährlich – ebenfalls allein ein Deutschland (!) – bis zu 10 Milliarden Euro gespart werden3. Insbesondere zahnmedizinischen Fachangestellten und Dentalhygienikern kommt dabei eine entscheidende Rolle zu, vermuten die Autoren des EIU-Berichts. So heißt es in deren Schlussfolgerung: „Obwohl in unserer Analyse nicht direkt gemessen, können entsprechende Präventionsmaßnahmen von Mitgliedern des breiten zahnmedizinischen Teams statt von Zahnärzten durchgeführt werden. Dies könnte die Kosteneffizienz der Gingivitis-Prävention zusätzlich fördern.“


1 Deutsche Mundgesundheitsstiftung (o.J): Der Zahnarzt erkennt viel mehr als Erkrankungen der Zähne. Online unter: https://diemundgesundheitsstiftung. de/wissenschaft/alzheimer-parodontitis/ 
2 Laut des Weltverbands der Zahnärzte FDI leiden weltweit über 50 Prozent und in Europa sogar 80 Prozent der Bevölkerung an Zahnfleischproblemen
3 Die Economist Intelligence Unit (2021): Time to take gum disease seriously: The societal and economic impact of periodontitis. London, The Economist Intelligence Unit

Quelle: P&G

Sind Zahnpflegekaugummis gesund für die Zähne?

Unterwegs Zahnpflegekaugummi statt Zahnbürste nutzen – und die Zähne bleiben ebenso sauber und gesund. Karies, Mundgeruch und Zahnbelag sollen mit ein paar Kaubewegungen weg sein. Doch stimmt das wirklich? Welche Kaugummis sind aus zahnärztlicher Sicht sinnvoll und was sollte drin sein? 

Zahnarzt-Check: Sind Zahnpflegekaugummis so gut wie ihr Ruf?

Jedes Mal, wenn man an der Supermarkt- oder Drogeriekasse steht, trifft man auf sie: Zahnpflegekaugummis. Kein Wunder, viele Menschen kauen gerne Kaugummis. Sehr beliebt sind dabei Zahnpflegekaugummis, die es in unzähligen Varianten gibt. Die Hersteller dieser Produkte versprechen viel, doch halten ihre Behauptungen auch, was sie versprechen? Die fünf häufigsten Behauptungen im zahnärztlichen Check:

Behauptung 1: Zahnpflegekaugummis entfernen Zahnbelag

Nein. Kaugummis können allenfalls oberflächliche und grobe Beläge entfernen, aber an tiefersitzenden, hartnäckigen Belägen beißen sie sich die Zähne aus. Der Grund: Mit einem Großteil der Zahnflächen kommt ein Kaugummi nicht in Berührung. Auch die in manchen Zahnpflegekaugummis enthaltenen Poliergranulate, die laut Herstellern den Zahnbelag abreiben sollen, erzielen keine ausreichende Wirkung, sie sind einfach zu schwach. Gleichwohl ist die reinigende Wirkung von Zahnpflegekaugummis nicht gleich null. So vermögen sie es, das Festsetzen neuer Plaque zu verhindern, wenn man sie zum Beispiel direkt nach dem Essen zu sich nimmt.

Behauptung 2: Zahnpflegekaugummis sind gut für die Mundflora

Ja. Denn Kaugummikauen regt allgemein den Speichelfluss an. Und Speichel im Mund ist immer gut. Er neutralisiert aggressive Säuren, bekämpft Bakterien und remineralisiert die Zähne. Kurzum: Speichel schützt vor Karies. Deshalb ist es sinnvoll, bei trockenem Mund einen Kaugummi zu kauen, damit das Wasser im Mund zusammenläuft. Aber Achtung: Manche Zahnpflegekaugummis enthalten Stoffe, die nicht gut sind. Etwa Aromastoffe oder chemische Zusätze, die der Zahngesundheit schaden können. 

Behauptung 3: Zahnpflegekaugummis sorgen für weiße Zähne

Nein. Mit Kaugummis lassen sich bereits bestehende Verfärbungen nicht entfernen. Das schafft man nicht einmal mit täglichem und intensivem Zähneputzen. Was Zahnpflegekaugummis allerdings zu leisten imstande sind: neue Verfärbungen zu verhindern. Wer also regelmäßig nach der Mahlzeit unterwegs einen Zahnpflegekaugummi kaut, verringert das Risiko neuer Verfärbungen. Wer hingegen seine Verfärbungen loswerden möchte, der kann elektrische Zahnbürsten mit Poliereffekt ausprobieren oder mit seinem Zahnarzt einen Termin zur Professionellen Zahnreinigung bzw. zum Bleachen ausmachen. Das ist am effektivsten.

Behauptung 4: Zahnpflegekaugummis mit Xylit sind besser für die Zahngesundheit

Ja. Dieser Zuckeralkohol wird als Ergänzung zur Kariesprophylaxe empfohlen. Denn Bakterien können Xylitol – im Gegensatz zu Zucker – nicht als Nahrung verwerten und haben weniger Chancen, sich zu vermehren. Die Folge: weniger Kariesrisiko. Das Süßungsmittel sorgt zudem für eine angenehme Kühle im Mund, was den Speichelfluss zusätzlich anregt. Eine Einschränkung gibt es: Die Behauptung, dass Xylit auch Karies in frühen Stadien oder Zahnfleischrückgang entgegenwirken kann, sind wissenschaftlich nicht belegbar. Dafür ist der Zahnarzt da.

Behauptung 5: Zahnpflegekaugummis sind gut für das Gehirn

Nein. Genau genommen ist es ja das Kauen, das guttut – wenn man es nicht übertreibt. Das Mahlen des Kiefers stimuliert die Herzfrequenz und regt damit die Sauerstoff- und Blutzufuhr des Gehirns an. Dies fördert sowohl die Konzentrationsfähigkeit als auch die Leistung des Gehirns. Es gibt Studien, die diese Wirkung mit Kaugummikauen in Verbindung bringen. Das Problem: Sie sind methodisch ungenau. Unterm Strich kann man sagen: Kaugummikauen regt die Sauerstoff- und Blutzufuhr des Gehirns nicht mehr an als allgemeines Kauen.

Fazit: Zahnpflegekaugummis können hilfreich sein – allerdings nicht so umfänglich, wie es deren Hersteller behaupten. Gleichwohl erzielen sie positive Effekte, wenn man sie richtig anwendet. Die reinigende Wirkung einer umfassenden Zahnhygiene (Zahnbürste, Zahnseide, Mundwasser) können sie jedoch nicht ersetzen – ebenso wenig wie den regelmäßigen Besuch beim Zahnarzt oder Kieferorthopäden.

 

5 Tipps für mehr Kauspaß

 

TIPP 1: Achten Sie darauf, dass der Kaugummi zuckerfrei ist und Xylitol enthält. In günstigen Produkten sind z. B. Aspartam, Sorbit oder Stevia enthalten, diese erzielen keine Wirkung oder können mitunter sogar schädlich für den Körper sein. Wer Xylit-Kaugummis nutzen möchte, sollte darauf achten, dass 1 Gramm pro Streifen oder Dragee enthalten ist.

TIPP 2: Greifen Sie zu Kaugummis, die zusätzlich Kalzium und Fluorid enthalten. Sie tragen dazu bei, kleine Defekte auf der Zahnoberfläche zu remineralisieren. Die Wirkung ist jedoch begrenzt, denn durch das Kaugummi-Kauen wird nur eine geringe Menge aufgenommen.

TIPP 3: Probieren Sie Zahnpflegekaugummis mit Poliergranulaten aus und nutzen Sie diese nach den Mahlzeiten, wenn keine Zahnbürste zur Hand ist. Auch hier dürfen Sie keine Wunder erwarten, aber sie wirken gleichwohl mehr als Produkte ohne diese Zusatzstoffe.

TIPP 4: Vermeiden Sie ständiges Kauen. Einerseits kann vermehrtes Kaugummikauen abführend wirken, andererseits können Kiefergelenk sowie Kiefermuskulatur durch die dauernde Beanspruchung Schäden davontragen.

TIPP 5: Spucken Sie Kaugummis nicht achtlos auf die Straße oder in die Natur. Das Material baut sich nämlich nur sehr langsam ab. Hüllen Sie den Kaugummi in seine Verpackung ein und werfen Sie ihn in die nächste Restmülltonne.


Quellen:

  • Cocco F, Carta G, Cagetti MG, Strohmenger L, Lingström P, Campus G. The caries preventive effect of 1-year use of low-dose xylitol chewing gum. A randomized placebo-controlled clinical trial in high-caries-risk adults. Clin Oral Investig. 2017 Dec;21(9):2733-2740. doi: 10.1007/s00784-017-2075-5. Epub 2017 Mar 16. PMID: 28303470; PMCID: PMC5693987.
  • Mäkinen KK, Bennett CA, Hujoel PP, Isokangas PJ, Isotupa KP, Pape HR Jr, Mäkinen PL. Xylitol chewing gums and caries rates: a 40-month cohort study. J Dent Res. 1995 Dec;74(12):1904-13. doi: 10.1177/00220345950740121501. PMID: 8600188.
  • Thaweboon S, Thaweboon B, Soo-Ampon S. The effect of xylitol chewing gum on mutans streptococci in saliva and dental plaque. Southeast Asian J Trop Med Public Health. 2004 Dec;35(4):1024-7. PMID: 15916109.
  • Gasmi Benahmed A, Gasmi A, Arshad M, Shanaida M, Lysiuk R, Peana M, Pshyk-Titko I, Adamiv S, Shanaida Y, Bjørklund G. Health benefits of xylitol. Appl Microbiol Biotechnol. 2020 Sep;104(17):7225-7237. doi: 10.1007/s00253-020-10708-7. Epub 2020 Jul 7. PMID: 32638045.
  • Singh R, Ren Z, Shi Y, Lin S, Kwon KC, Balamurugan S, Rai V, Mante F, Koo H, Daniell H. Affordable oral health care: dental biofilm disruption using chloroplast made enzymes with chewing gum delivery. Plant Biotechnol J. 2021 Jun 2. doi: 10.1111/pbi.13643. Epub ahead of print. PMID: 34076337.
  • Henry RK, Carkin M. The effect of gum chewing on sensitivity associated with in-office whitening procedures. Int J Dent Hyg. 2015 Nov;13(4):308-14. doi: 10.1111/idh.12136. Epub 2015 Apr 1. PMID: 25828296.
  • Al-Haboubi M, Zoitopoulos L, Beighton D, Gallagher JE. The potential benefits of sugar-free chewing gum on the oral health and quality of life of older people living in the community: a randomized controlled trial. Community Dent Oral Epidemiol. 2012 Oct;40(5):415-24. doi: 10.1111/j.1600-0528.2012.00685.x. Epub 2012 Apr 26. PMID: 22533799.
  • Rychlik R, Kreimendahl F, Blaich C, Calache H, Garcia-Godoy F, Kay E, Si Y, Zilberman D, Zimmer S. A global approach to assess the economic benefits of increased consumption of sugar-free chewing gum. Am J Dent. 2017 Apr;30(2):77-83. PMID: 29178768.
  • Das Gesundheitsportal medondo.health

Zahnseide kann vor Alzheimer schützen

Zahnseide schützt das Gehirn vor Entzündungen und beugt dem kognitiven Verfall vor.

Dies enthüllte nun eine neue Studie des NYU Rory Meyers College of Nursing. Die Studie zeigt, dass es – neben hygienischen Aspekten – einen weiteren Grund gibt, Zahnseide in die tägliche Routine aufzunehmen. Den Forschern dieser Studie zufolge kann Zahnseide dazu beitragen, den kognitiven Abbau zu verhindern. Die Forscher analysierten 14 Studien über Zahnverlust und kognitive Beeinträchtigung, die über einen längeren Zeitraum durchgeführt wurden und an denen insgesamt 34.074 Erwachsene und 4.689 Personen mit eingeschränkten kognitiven Funktionen teilnahmen.

Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass für Erwachsene mit mehr Zahnverlust ein 1,48-mal höheres Risiko für kognitive Beeinträchtigungen und ein 1,28-mal höheres Risiko für Demenz haben als die anderen. Dieses Risiko besteht auch dann, wenn man es hinauszögert, eine Zahnprothese zu bekommen, um den Zahnverlust zu ersetzen. Die Forscher stellten insbesondere fest, dass Erwachsene mit Zahnverlust ein höheres Risiko für kognitive Beeinträchtigungen besteht, wenn sie keinen Zahnersatz haben.

Angesichts der erschütternden Zahl von Menschen, bei denen jedes Jahr Alzheimer und Demenz diagnostiziert werden, und der Möglichkeit, die Mundgesundheit über die gesamte Lebensspanne hinweg zu verbessern, ist es wichtig, ein tieferes Verständnis des Zusammenhangs zwischen schlechter Mundgesundheit und kognitivem Abbau zu gewinnen, so Bei Wu, Professor für globale Gesundheit am NYU Rory Meyers College of Nursing und leitender Studienautor, in einer Erklärung.


Die Ergebnisse wurden im  The Journal of Post-Acute and Long-Term Care Medicine (JAMDA) veröffentlicht.

Quelle: edition.cnn.com

Häufiger Zahnverfärbungen bei jungen Schwimmern

Eine australische Studie untersuchte rund 100 schwimmende Kinder im Alter zwischen fünf und 17 Jahren mit Blick auf Zahnverfärbungen.

Kinder, die auf hohem Niveau schwimmen, haben ein sechsmal höheres Risiko, Zahnverfärbungen zu bekommen. Dies geht aus einer neuen Studie der University of Western Australia hervor.

Die Teilnehmer der Studie füllten dazu einen Fragebogen über die Häufigkeit ihrer Schwimmbadbesuche und über Faktoren aus, die mit Zahnverfärbungen in Zusammenhang stehen, darunter Mundhygiene und Ernährung. Es wurden zudem intraorale Frontalaufnahmen der Eck- und Schneidezähne gemacht.
Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe gleichaltriger Jugendlicher, die keine Schwimmwettkämpfe bestritten (44 Prozent), war die Verfärbung bei den Schwimmern deutlich höher (82 Prozent).

Auswirkungen des Schwimmersports auf die Zahngesundheit

„Die Ergebnisse zeigten, dass eine längere Schwimmdauer mit einer stärkeren Verfärbung einherging und dass diese Verfärbung nicht mit der Mundhygiene oder Faktoren wie der Ernährung zusammenhing“, so Studienleiter Dr. Jilen Patel. Neben Verfärbungen sind transparente Zahnränder und Heiß-Kalt-Empfindlichkeiten weitere mögliche Auswirkungen des Schwimmersports auf die Zahngesundheit.

Die Forscher fanden außerdem heraus, dass sich die Verfärbungen negativ auf die Lebensqualität der jungen Schwimmer auswirkte, wobei die Unzufriedenheit mit dem Lächeln und das Vermeiden des Lächelns bei den Kindern, die eine stärkere Verfärbung aufwiesen, größer war.

Dr. Patel sagte, dass die Ergebnisse dazu dienen würden, Eltern und Zahnärzte über mögliche Verfärbungen zu informieren, auch wenn die genaue Ursache noch nicht bekannt ist. „Weitere Forschungen konzentrieren sich darauf, die genauen Ursachen der Verfärbung zu verstehen, sei es der Chlorgehalt, der pH-Wert im Schwimmbecken oder die Zusammensetzung des Speichels“, so Dr. Patel.


 

Quelle: dentistry.co.uk

Warum manche Menschen anfälliger für Parodontitis sind

US-Forscher haben erstmals die verschiedenen Reaktionen auf die Ansammlung von Biofilm klassifiziert. Ihre Arbeit wirft ein neues Licht auf die Frage, warum manche Menschen anfälliger für schwere orale Erkrankungen sind.

Orale kommensale Bakterien wirken aktiv am Zahnfleischgewebe mit, um die Kontrolle der Neutrophilen und normale Gewebe- und Knochenumsatzprozesse aufrechtzuerhalten. Diese homöostatische Beziehung zwischen Wirt und Bakterien wird bei experimentellen Gingivitis-Studien gestört, da eine Zunahme der Bakterienlast die Entzündung der Gingiva verstärkt.

Ein Team unter der Leitung der University of Washington entdeckte in ihrer experimentellen Gingivitis-Studie nun eine bisher unbekannte Bandbreite von Entzündungsreaktionen auf Bakterienansammlungen im Mund. Bisher waren zwei Hauptphänotypen der oralen Entzündung bekannt: eine hohe oder starke und eine geringe klinische Reaktion. Veröffentlicht wurde die Arbeit in den Proceedings of the National Academy of Sciences.

DREI KLINISCHE ENTZÜNDUNGSPHÄNOTYPEN

Die Forscher fanden nun heraus, dass die experimentelle Gingivitis zu drei klinischen Entzündungsphänotypen führt (hoch, niedrig und langsam) und dass Interleukin-1β, ein bekannter wichtiger Gingivitis-assoziierter Entzündungsmediator, in der Gruppe mit langsamer Reaktion nicht mit klinischer Gingivitis assoziiert war. Darüber hinaus wies diese Gruppe signifikant höhere Werte von Streptococcus spp. auf.

Die Gruppe mit geringer klinischer Reaktion zeichnete sich durch niedrige Konzentrationen von Wirtsmediatoren aus, obwohl Bakterienakkumulation und -zusammensetzung in der Gruppe mit hoher klinischer Reaktion ähnlich waren. Neutrophile und Knochenaktivierungsmodulatoren wurden in allen drei Gruppen herunterreguliert, was auf neue gewebe- und knochenschützende Reaktionen während der Zahnfleischentzündung hindeutet.

GERINGE KLINISCHE REAKTION = GERINGE ENTZÜNDUNGSREAKTION

Die Studie zeigt damit zum ersten Mal, dass Probanden mit geringer klinischer Reaktion auch eine geringe Entzündungsreaktion auf eine Vielzahl von Entzündungssignalen aufwiesen. „Diese Studie hat in der Tat eine Heterogenität in der Entzündungsreaktion auf die bakterielle Ansammlung offenbart, die bisher nicht beschrieben wurde“, sagte Autor Dr. Richard Darveau von der School of Dentistry der University of Washington.

Sein Kollege und Mitautor Dr. Jeffrey McLean bestätigt: „Wir haben eine bestimmte Gruppe von Menschen gefunden, die eine langsamere Entwicklung von Plaque und eine ausgeprägte Zusammensetzung der mikrobiellen Gemeinschaft vor Beginn der Studie aufweisen.“

AUCH ANFÄLLIGER FÜR ANDERE BAKTERIELLE ENTZÜNDUNGEN?

Das Wissen über diese Variationen in der Entzündungsreaktion bei Gingivitis könnte die Identifizierung von parodontitisanfälligen Personen erleichtern. Es sei auch möglich, dass diese unterschiedlichen Ausprägungen  der Erkrankung mit der Anfälligkeit für andere chronische, bakteriell bedingte Entzündungen wie Darmerkrankungen zusammenhängen.

Insgesamt unterstreicht diese Studie die Variabilität der Wirtsreaktionen in der menschlichen Bevölkerung, die sich aus Variationen im Immunprofil des Wirts (Low-Responder) und in der Reifung der mikrobiellen Gemeinschaft (Slow-Responder) ergeben und sich auf die klinischen Ergebnisse in Bezug auf destruktive Entzündungen auswirken können.


Quelle: Bamashmous S, Kotsakis GA, Kerns KA, Leroux BG, Zenobia C, Chen D, Trivedi HM, McLean JS, Darveau RP. Human variation in gingival inflammation. Proc Natl Acad Sci U S A. 2021 Jul 6;118(27):e2012578118. doi: 10.1073/pnas.2012578118. PMID: 34193520; PMCID: PMC8271746.

https://www.zm-online.de/news/zahnmedizin/warum-manche-menschen-anfaelliger-fuer-parodontitis-sind/ 

Falsche Zahnpflege erhöht Übertragungsrisiko von COVID-19

Die spanischen Forscher María José González-Olmo, Bendición Delgado-Ramos, Ana Ruiz-Guillén, Martín Romero-Maroto und María Carrillo-Díaz untersuchten das (Mund-)Hygiene-Verhalten von Familien und Wohngemeinschaften, innerhalb derer mindestens eine Corona-Infektion vorlagen. Die Studie wurde jetzt veröffentlicht: Falsche Zahnpflege kann das Übertragungsrisiko um ein Vielfaches erhöhen.

Bereits im April 2020 führten die Wissenschaftler eine Umfrage durch, die auf die Hygiene innerhalb von Wohngemeinschaften abzielte, bei denen mindestens eine Corona-Infektion vorlag. Ziel war es herauszufinden, wie das mundhygienische Verhalten angepasst werden muss, um weitere Übertragungen innerhalb der Gemeinschaften oder Familien zu vermeiden.

Insgesamt wurden 302 Personen, bei denen durch PCR-Test eine COVID-19-Infektion bestätigt wurde und die mit einer anderen Person zusammenlebten, mit der sie ein Badezimmer teilten, die Analyse einbezogen.

Aufbau der Befragung

Der strukturierte Fragebogen bestand aus Fragen, die mehrere Bereiche abdeckten:

(1) soziodemografische Daten

(2) Kreuzübertragung auf eine andere Person, die in derselben Wohnung lebt und ein Badezimmer mitbenutzt, mit einem Antwortformat, das mittels einer dichotomen Frage (ja = 1/nein = 0) durchgeführt wurde

(3) Mundhygienegewohnheiten.

Im Segment Mundhygiene wurden folgende Daten erhoben:

• üblicherweise gemeinsame Nutzung einer Zahnbürste
• üblicherweise gemeinsame Nutzung eines Zahnbürstenbehälters
• üblicherweise gemeinsame Nutzung von Zahnpasta
• üblicherweise vertikale Platzierung der Bürste
• üblicherweise Platzierung der Kappe mit Loch für die Bürste
• üblicherweise Desinfektion der Bürste
• üblicherweise Schließen des Toilettendeckels vor dem Spülen
• Wechsel der Zahnbürste nach COVID-19 + Test

Mundhygienegewohnheiten müssen verbessert werden

Nur 33,8 % putzten ihre Zähne zwei- oder mehrmals täglich, 20,2 % verwendeten täglich Zahnseide, 15,2 % benutzten eine tägliche Mundspülung und 17,2 % bürsteten täglich ihre Zunge. Die Forscher fanden signifikante Unterschiede bei den Mundhygienemaßnahmen für das Zungenputzen. Diese Hygienemaßnahme wurde in der Gruppe, in der es keine Übertragung der Krankheit auf andere Mitglieder des Haushalts gab, häufiger angewendet.

Mundhygiene für den Alltag

Um Kontaminationen zu vermeiden, muss sichergestellt werden, dass sich Zahnbürsten innerhalb der Familie nicht im selben Behälter befinden. Nach dem Gebrauch werden Reinigungsgeräte kontaminiert und können, wenn sie nicht desinfiziert werden, ein Reservoir für Mikroorganismen sein. Das mikrobielle Überleben begünstigt die Ausbreitung auf andere Personen, wenn Reinigungsgeräte zusammen gelagert oder gemeinsam benutzt werden.

Auch sollten Familienmitglieder nicht dieselbe Zahnpasta-Tube verwenden, da dies ebenfalls eine Kontamination begünstigen kann. Außerdem muss die Zahnbürste mit dem Bürstenkopf nach oben aufbewahrt werden, da dies eine schnellere Trocknung ermöglicht und die Verbreitung von Mikroorganismen verhindert. Auch wenn die Bürste von einer Verpackung begleitet wird, muss diese Öffnungen haben, um das Trocknen zu erleichtern.

Toiletten sollten als mögliche Quelle einer viralen Kontamination der Raum- und Oberflächenluft betrachtet werden. Nach der Toilettenspülung kommt es häufig zu einer ständigen mikrobiellen Kontamination der Innenraumluft, die eine wichtige Quelle für die Ausbreitung nicht nur von Darm-, sondern auch von Atemwegsviren sein kann, die ebenfalls häufig über die Fäkalien ausgeschieden werden. Das Ausmaß der Kontamination in der Toilettenumgebung wurde untersucht und ergab, dass die höchste Oberflächenkontamination in der Nähe der Aerosolquelle auf Höhe des Toilettensitzes auftrat. Es wurden jedoch auch kontaminierte Oberflächen in einem Abstand von 83 cm von der Toilette gefunden. Aus diesem Grund sollte auch die Zahnbürste in einem Abstand von mindestens 1 m von der Toilette entfernt aufbewahrt werden, um eine mögliche Kontamination zu vermeiden, da das Virus auch in Fäkalien und Urin vorkommt.

Nach Beendigung eines eventuellen infektiösen Prozesses sollte immer eine neue Bürste verwendet werden!


Quelle: https://www.dentalnews.com/2021/07/28/oral-hygiene-habits-and-possible-transmission-of-covid-19-among-cohabitants/