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Häufige Ursache von Zahnverletzungen bei Kindern

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Kinder spielen, toben und rangeln. Da muss hin und wieder ein Zahn dran glauben. Doch nicht nur ein wildes Gemüt des Kindes erhöht das Risiko für Zahnverletzungen. Auch Besonderheiten des Gebisses können die Ursache sein, wenn bei einigen Kindern Zähne schneller reißen, sich lockern oder abbrechen. Das fanden jetzt australische Forscher heraus.

Weltweit zählen Zahntraumata bei Kindern zu den fünfthäufigsten Verletzungen. Forscher der Adelaide University nahmen das zum Anlass, um zu untersuchen, welche Faktoren Einfluss auf diesen Umstand haben. Dabei stellten sie fest, dass es eine bestimmte Gruppe von Kindern gibt, die häufiger Zahnverletzungen erleiden als andere.

Überbiss erhöht das Risiko für Traumata

Die Wissenschaftler verglichen verschiedene internationale Fachpublikationen mit Daten von ca. 66.000 Patienten. Das Ergebnis: Insbesondere Kinder, die einen starken horizontalen Überbiss aufweisen, sind häufig von Zahnverletzungen betroffen (https://doi.org/10.1111/edt.12481). Solch ein Überbiss zeichnet sich durch einen sogenannten positiven Overjet aus. Der Overjet beschreibt die horizontale Lagebeziehung der mittleren Schneidezähne im Oberkiefer zu denen im Unterkiefer. Wenn die Schneidkanten der Zähne direkt aufeinander aufliegen, beträgt der Overjet 0. Bei einem Überbiss stehen die oberen Schneidezähne vor den unteren, der Overjet hat dann einen positiven Wert.

Konkret ermittelten die Forscher, dass Kinder unter sechs Jahren mit einem Overjet von mindestens 3 mm ein dreimal höheres Risiko für Traumata hatten als Gleichaltrige. Bei älteren Kindern ist das Risiko immer noch doppelt so hoch, wenn der Überbiss 5 mm und mehr beträgt.

Vorbeugung von Zahnverletzungen bei Kindern

Die Forscher denken darüber nach, basierend auf ihren Ergebnissen einen Schwellenwert einzuführen, anhand dessen kleine Risikopatienten frühzeitig erkannt werden können. Denn die Zahnverletzungen der Kinder könnten vermieden werden, wenn der Überbiss von den Eltern beim Zahnarzt abgeklärt wird. Sobald die Kinder ihre bleibenden Zähne besitzen, kann gegebenenfalls über eine kieferorthopädische Behandlung als Präventionsmaßnahme nachgedacht werden.