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DENTAGEN ON TOUR war zu Gast bei Trigema in Burladingen

DENTAGEN Info 2018/01

Wolfgang Grupp live! Für alle Teilnehmer von „DENTAGEN on Tour“ bei Trigema in Burladingen steht eines außer Frage: dieser Mann ist authentisch, fährt seit Jahrzehnten einen klaren unternehmerischen Kurs und hat als einziger Textilunternehmer den Standort Deutschland nie verlassen. Dafür zollen ihm Viele Respekt, seine Eigenarten wiederum sorgen immer wieder für Gesprächsstoff. Wolfgang Grupp polarisiert. Kaum hatte die DENTAGEN-Besuchergruppe das beein­druckende Werk im Schwarzwald sowie das Testgeschäft mit mehr oder weniger vollen Einkaufstaschen verlassen, lederte Grupp in der Tageszeitung „Die Welt“ auch gleich politisch los.

Denn als einer der wenigen deutschen Mittelständler nimmt Wolfgang Grupp auch medial zu Entwicklungen in der Bundespolitik Stellung. Und das liest sich dann so:

„Mein Urteil zum geplanten Regierungsprogramm von CDU, SPD und CSU fällt eindeutig aus. Es ist ein Machterhaltungsprogramm für Kanzlerin Merkel. Schlüsselpositionen im Kabinett fallen der SPD zu: das Finanz­ministerium, das Außen- sowie das Arbeits- und Sozialressort. So soll die Zustimmung der SPD-Basis zur Neuauflage der Großen Koalition erlangt werden.“

Bei den nächsten Wahlen werde er als CDU-Mitglied die FDP wählen. Auf die Stimme kann sich Lindner verlassen. Denn Grupp gehört zu der Generation, für die Disziplin, Leistung, Verantwortung, Vorbild und Motivation die Grundtugenden sind. Im Leben wie im Unternehmen.

Wolfgang Grupp ist ein Verteidiger des deutschen Arbeitsplatzes. Unter seiner Führung hat die Firma TRIGEMA seit seinem Eintritt im Jahre 1969 weder kurz gearbeitet noch Arbeitskräfte aus Arbeitsmangel entlassen.

Verantwortung und Leistung

Sein Credo:

„Verantwortung und Leistung der Unternehmer, gepaart mit speziellen Marketing- und Vertriebsstrategien, sind Voraussetzungen für den Standort Deutschland.“

Seine Statements:

  • Unsere Volkswirtschaft braucht unsere deutschen Arbeitsplätze und damit unsere Inlandsproduktion. Der Standort Deutschland bietet genug Chancen; wir müssen sie nur nutzen.
  • Unsere Wirtschaft wird aber auch in Zukunft immer weniger Arbeitsplätze brauchen! Deshalb sind wir Unternehmer aller Branchen verpflichtet, nicht den Problemen durch Verlagerung ins Ausland auszuweichen, sondern diese Probleme zu meistern und unsere Mitmenschen in den Arbeitsprozess einzubeziehen!
  • Es geht nicht an, dass durch Versagen vieler Unternehmer immer mehr Arbeits­plätze ins Ausland verlagert werden und unsere Jugend keine Perspektiven mehr hat!

  • Volkswirtschaftlich gesehen sind die arbeitswilligen Arbeitslosen die billigsten Arbeitskräfte für unsere Wirtschaft!
  • Wir brauchen wieder sogenannte Gründerunternehmer mit Disziplin, Leistung, Verantwortung, Vorbild und Motivation!
  • Wir brauchen keine Unternehmer, die an ihrem Sessel kleben und nur nach Macht und Geld streben!
  • Leistung muss wieder honoriert werden!
  • Die Arbeitsplätze, die aus Kostengründen ins Ausland verlagert werden, sind für Deutschland verloren und bedeuten eine Reduzierung der Arbeitsplätze am Standort Deutschland.
  • Außerdem muss der deutsche Produzent wissen, dass er bei Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland auf Dauer seine Produzentenrolle aufgibt, da auch dieses Ausland irgendwann mit seinen Lohnkosten zu teuer sein wird!
  • Oder er wird zum wandernden Produ­zenten von Billiglohn-Land zu Billiglohn-Land und hinterlässt in diesen Ländern eine Schar von Konkurrenten und wird zudem von den immer neuen Investitionen überfordert werden!
  • Will er aber seine Produzentenrolle weiter behalten, muss er sich mit dem angeblichen Problem der hohen deutschen Lohnkosten auseinandersetzen.
  • Er wird dann schnell merken, dass nicht die hohen Lohnkosten, sondern die Nichtnutzung dieser Lohnkosten, sprich die nicht volle Auslastung seines Betriebes durch das sinnlose Streben nach Marktanteilen und das Nichter­kennen des Wandels, Ursache für seine Probleme sind!

„Heimat first“

Und dann ist der Unternehmer in seinem Element, wenn er erklärt, wie er in den letzten 49 Jahren als einziger Hersteller überlebt habe. Es gehe immer darum, Konstanz zu wahren und den Wandel der Zeit rechtzeitig zu erkennen. Grupp:

„Wir brauchen Anständigkeit und Gerechtigkeit. Und wenn ich gefragt werde, ob Deutschland noch ein Standort mit Zukunft ist, dann muss ich klar sagen: „JA, wenn sich die Unternehmer wieder auf die Tugenden unserer Großväter, die Gründerunternehmer, die nach dem Krieg das Wirtschaftswunder geschaffen haben, besinnen!“

Und dann wird das bekennende CDU-Mit­glied wieder politisch: Unternehmerisch dürfe sich Deutschland nicht an den USA orientieren. Dort – wie aber auch hier – fehlten die ehrenwerten Kaufleute: „Arbeitsplätze gehen durch Firmenpleiten verloren, aber die Pleitegeier agieren nach wie vor am Markt.“ Deshalb: „Zurück zur persönlichen Haftung und zur persönlichen Verant­wortung.“

Trump sagt: „America first.“ Das macht Grupp auch, nur in einem kleineren Rahmen.


„Erst an die Heimat denken, an Burladingen, dann Baden-Württemberg, dann Deutsch­land, dann Europa.“

Und wenn er Geld verdienen wolle, dann müsse er seine Mit­arbeiter mitnehmen. Und wenn die Mitar­beiter stolz auf ihr Unter­nehmen seien, „dann bringt das den Erfolg“. Insgesamt kenne er seinen Laden in- und auswendig und wenn ihm einer von uns eine Frage stelle, die er nicht beantworten könne, so schenke er ihm den ganzen Laden! Und da er eben alles kenne, habe er auch für Unterneh­mensberater nichts übrig.

Nach wie vor garantiert Grupp den Kindern seiner Mitarbeiter einen Ausbildungsplatz, eine Arbeitsstelle. Was aber zunehmend anspruchsvoller wird. In einem Interview mit DENTAGEN INFO räumte der Firmenpatriarch ein, dass auch die Sprösslinge seiner Mitar­beiterinnen und Mitarbeiter zunehmend ein Abitur in der Tasche haben und ihre Zukunft im Unternehmen eher in der Verwaltung als in der Produktion sehen. Eine Entwicklung, die eine echte Herausforderung darstelle.

Nach dem furiosen Auftritt von Wolfgang Grupp startete Hans-Gerd Hebinck als zweiter Referent in seinen Vor­trag. Dass er in der Vorstellung als Unter­nehmensberater und Coach vorgestellt wurde, nahm er dabei mit Humor. Schnell gelang es ihm anhand einiger kurioser Nachfolgeanfragen die Zuhörer für sich zu gewinnen. Im Folgenden informierte er die Teilnehmer über die unterschiedlichen Strategien, die Käufer von Dentallaboren verfolgen, und gab Tipps zur Umsetzung.

Von besonderer Bedeutung dabei: eine hohe Motivation des/der Altinhabers/-inhaberin, damit rechtzeitig mit der Planung begonnen und der Prozess durchgehalten wird. Für die Umsetzung von Zielen „macht es einen sehr großen Unterschied, ob man einen guten Vorsatz hat oder etwas tatsächlich will“, so Hans-Gerd Hebinck.
Abgerundet wurde der Tag mit einem Get Together in den Räumen von Trigema.

Herr Hebinck ist gern bereit die Vortrags­unterlagen zu versenden, wenn Labore ihm eine Mail an info@godt-hebinck.de senden.


Quelle: DENTAGEN Info 2018/01