Ende September trafen sich 15 DENTAGEN-Mitglieder in der „Erlebniswelt Dentale Zukunft“ in Münster, um sich über den „Digitalen Workflow zwischen Praxis und Labor“ zu informieren. Mit Frederic Steller (CAD/CAM Spezialist, Planmeca Vertriebs GmbH) und Jan Hollander (Vertriebsleiter CAD/CAM & Funktionsdiagnostik, NWD Gruppe) gaben zwei Referenten ihr umfangreiches Wissen gern an die Teilnehmer weiter. Im Mittelpunkt der Vorträge stand die erläuternde Darstellung des Workflows anhand von „Sirona Omnicam“ und „Planmeca Emerald“.
Nach einem kurzen Ritt durch die Geschichte der dentalen Digitalisierung ging Jan Hollander explizit auf die Möglichkeiten ein, die sich durch die digitale Abformung herauskristallisiert haben. Vor dem Hintergrund der stetigen Digitalisierung ergeben sich aus seiner Sicht Vorteile für die Labore. So kann sich ein Labor z. B. bei einer Abformung digital aufschalten und online alle aufkommenden Fragen klären. Fehler werden vermieden und die Zusammenarbeit verbessert.
Voraussetzung ist jedoch, dass die Kameras gute Ergebnisse liefern. Diese Voraussetzung schränkt die Auswahl an möglichen Geräten schon erheblich ein, da es maximal eine Handvoll geeigneter Kameras am Markt gibt. Eine davon ist die Sirona Omnicam.
Zum Ende seines Vortrags teilte Jan Hollander noch mit, dass rund 80 % aller Dentallabore in Deutschland bereits digital arbeiten. Die Quote der noch analog tätigen Labore sinkt pro Jahr mit einem zweistelligen Prozentsatz.
Frederic Steller stellte im Nachgang den Planmeca Emerald vor, der im Gegensatz zur vorher präsentierten Kamera völlig mobil eingesetzt werden kann, da nur ein Laptop inkl. entsprechender Software und der Emerald-Scanner notwendig sind. Ein weiterer Vorteil dieses Systems ist, dass es sowohl auf Windows- als auch auf Mac-Rechnern läuft.
Nach der Vorstellung des Workflows gingen die Referenten noch auf eine weitere Entwicklung ein, den 3D-Druck. Dieser ist ein Thema der Zukunft und betrifft wohl alle Dentallabore.
Vor allem vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Vorschriften, wonach ab 2020 nur noch validierte Produktionsprozesse zum Einsatz kommen dürfen, was vor allem Zahnarzt-Praxen betrifft. Durch die Abhängigkeit vom Kunden können aber auch Labore davon betroffen sein. Es ist sehr wichtig, dass die Materialien auf die jeweiligen Prozesse abgestimmt sind. Die Möglichkeiten durch den 3D-Druck sind enorm.
Als Tipp gaben beide Referenten den Teilnehmern noch mit, dass bei einer Partnerschaft auf hohen Niveau die Wechselabsichten einer Praxis gering sind. Dies setze jedoch die viel zitierte Augenhöhe voraus.
Quelle: DENTAGEN INFO 2018/04