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Was ändert sich (eventuell) 2026?

Im kommenden Jahr steigt der Mindestlohn, das Deutschlandticket wird teurer und für Rentnerinnen und Rentner könnte es mehr Geld geben. Auch steuerliche Entlastungen treten in Kraft. Ein Überblick, was auf Bürgerinnen und Bürger im neuen Jahr zukommt, zeigt dieser Artikel.

Mindestlohnerhöhung / Höhere Minijob-Grenze

Der Mindestlohn steigt zum 1. Januar auf 13,90 Euro pro Stunde. Auch für Auszubildende ist etwas mehr Geld drin. Die Mindestvergütung im ersten Lehrjahr steigt auf 724 Euro. Auch in den weiteren Ausbildungsjahren gibt es höhere Mindestsätze: im zweiten Jahr 854 Euro, im dritten 977 und in einem vierten Ausbildungsjahr 1.014 Euro monatlich. Parallel zur Mindestlohnerhöhung steigt auch die Obergrenze für sogenannte Minijobs. Diese erhöht sich ab Januar von 556 auf 603 Euro im Monat.

Deutschlandticket wird teurer

Ab Januar steigt der Preis für ein Deutschlandticket von 58 auf 63 Euro pro Monat. Rund 14 Millionen Menschen nutzen nach Branchenangaben das Abo, das bundesweit Fahrten im Regional- und Nahverkehr ermöglicht.

Steuerfreibetrag steigt

Der steuerliche Grundfreibetrag, also das Einkommen, bis zu dem keine Steuer gezahlt werden muss, steigt 2026 auf 12.348 Euro. Der Kinderfreibetrag wird auf 9.756 Euro angehoben.

Rentenerhöhung

Rentnerinnen und Rentner können sich auf etwas mehr Geld auf dem Konto freuen: Ihre Renten sollen zum 1. Juli angehoben werden. Die Erhöhung könnte sich um die 3,7 Prozent bewegen, wie aus einem Entwurf für den jährlichen Rentenversicherungsbericht hervorgeht. Der Wert ist aber nur eine Schätzung. Wie stark die Rente steigt, legt das Bundeskabinett immer erst im Frühjahr je nach aktueller Konjunkturlage und Lohnentwicklung fest.

Mehr Geld für Kinder

Das Kindergeld wird zum 1. Januar um vier Euro auf 259 Euro pro Monat erhöht.

Pendlerpauschale

Die Pendlerpauschale soll nach den Plänen der schwarz-roten Bundesregierung dauerhaft auf 38 Cent ab dem ersten Kilometer erhöht werden. Aktuell liegt sie für die ersten 20 Kilometer Wegstrecke bei 30 Cent pro Kilometer. Ab dem 21. Kilometer kann man 38 Cent ansetzen. Das Bundeskabinett hat die Entlastung bereits beschlossen, jedoch müssen Bundestag und Bundesrat dem noch zustimmen.

Post von der Bundeswehr

Im Zuge des neuen Wehrdienstgesetzes wird eine Wehrerfassung wieder eingeführt. Das bedeutet für alle 18-jährigen Männer und Frauen, dass sie ab Anfang 2026 einen Fragebogen erhalten sollen, mit dem ihre Eignung und ihre Motivation für die Bundeswehr erhoben wird. Männer müssen diesen dann verpflichtend ausfüllen, Frauen können ihn freiwillig abgeben. Bundesrat und Bundestag haben den Plänen noch nicht zugestimmt.

Recht auf Ganztagsbetreuung in Grundschulen

Wenn Kinder vom Kindergarten in die Grundschule kommen, kann das für Eltern zu Engpässen in der Kinderbetreuung führen. Ab dem Schuljahr 2026/2027 sollen zunächst alle Erstklässlerinnen und Erstklässler einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in den Schulen haben. Dieser Anspruch wird in den kommenden Jahren um je eine Klassenstufe pro Jahr ausgeweitet.

Aus Bürgergeld wird Grundsicherung – strengere Sanktionen

Das Bürgergeld soll künftig Grundsicherung heißen und wer Termine im Jobcenter ohne zwingenden Grund versäumt oder eine Arbeitsaufnahme verweigert, soll dies härter zu spüren bekommen. Bislang wurde aus einem Gesetzentwurf bekannt, dass künftig direkt mit einer 30-prozentigen Kürzung bestraft werden kann, falls jemand zum Beispiel eine Weiterbildung abbricht oder Bewerbungen nicht abschickt.

Wer Termine im Jobcenter ohne wichtigen Grund nicht wahrnimmt, dem droht ab dem zweiten verpassten Termin ebenfalls eine Kürzung um 30 Prozent, ab dem dritten nicht wahrgenommenen Termin eine komplette Streichung der Zahlung. Das hat das Kabinett aber noch nicht beschlossen und auch im parlamentarischen Verfahren sind Änderungen der Pläne möglich.

Mehrwertsteuer für die Gastronomie

Die Umsatzsteuer für Speisen in der Gastronomie soll dauerhaft von 19 auf 7 Prozent reduziert werden. Das galt auch schon während der Corona-Pandemie. Auch diese Entlastung ist noch nicht endgültig beschlossen. Wegen der dadurch befürchteten Milliardeneinbußen kam von den Ländern teils deutliche Kritik.

Aktivrente

Wer sich in der Rente noch etwas dazuverdienen möchte, soll steuerliche Vorteile bekommen. Beschäftigte im Rentenalter sollen mit der sogenannten Aktivrente bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei dazuverdienen dürfen. Das Gesetz dafür muss noch durch Bundestag und Bundesrat. Die Vorteile gelten nicht für Selbstständige, Freiberufler, Land- und Forstwirte, Minijobs und Beamte.

Höhere Sozialabgaben für Gutverdiener

Gutverdiener sollen turnusmäßig höhere Sozialabgaben zahlen. In der gesetzlichen Rentenversicherung werden künftig voraussichtlich bis zu einem Monatseinkommen von 8.450 Euro Beiträge fällig. Wer mehr verdient, zahlt nur bis zu dieser Grenze Rentenbeiträge. Die Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung soll auf 5.812,50 Euro pro Monat steigen.

Steuerliche Entlastungen für Ehrenamtler

Die Steuerpauschale für Übungsleiter soll von 3.000 auf 3.300 Euro angehoben werden. Die Ehrenamtspauschale soll von 840 auf 960 Euro steigen. Das betrifft etwa Trainer im Sportverein oder auch ehrenamtliche Chorleiter. Bundestag und Bundesrat müssen dem noch zustimmen.

Außerdem sollen Haftungsrisiken für Ehrenamtler verringert werden. Von ihnen verursachte Schäden müssen sie künftig nur dann ersetzen, wenn diese vorsätzlich oder grob fahrlässig verursacht wurden. Bislang galt das nur bei einer Vergütung von 840 Euro, künftig soll diese Grenze bei 3.300 Euro liegen.

Lachgas-Verbot für Minderjährige

Das als Partydroge populäre Lachgas soll für Kinder und Jugendliche künftig verboten werden. Das heißt, die Abgabe an Kinder ist nicht erlaubt, auch der Online-Handel und der Kauf an Selbstbedienungsautomaten soll untersagt werden. Der entsprechende Gesetzentwurf muss noch durch den Bundesrat.

Wahljahr

Fünf Bundesländer wählen absehbar neue Landesparlamente. Baden-Württemberg beginnt am 8. März, am 22. März wählen die Menschen in Rheinland-Pfalz einen neuen Landtag, am 6. September ist dann Sachsen-Anhalt an der Reihe. Am 20. September gibt es Wahlen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern.

Bulgarien bekommt den Euro

Ab dem 1. Januar ersetzt Bulgarien den Lew durch den Euro. Für Urlauber wird damit vieles einfacher: Geldwechsel und zusätzliche Gebühren entfallen, Preise lassen sich einfacher vergleichen und Kartenzahlungen werden unkomplizierter. Der feste Umrechnungskurs liegt bei 1,95583 Lew pro Euro – exakt derselbe, zu dem einst die D-Mark in den Euro überging. Allerdings rechnen Beobachter mit leicht steigenden Preisen in Hotels und Restaurants.

Fleischkennzeichnung: Staatliches Tierhaltungslogo

Eigentlich hätte das staatliche Tierhaltungslogo schon im August starten sollen, nun soll die Kennzeichnungspflicht am 1. März kommen – zunächst für Schweinefleisch im Supermarkt. Das Siegel soll beim Fleischkauf mehr Klarheit über die Bedingungen in den Ställen bringen. Fleischliebhaber erfahren so auf einen Blick, wie die Tiere gehalten wurden. Vorgesehen sind fünf Kategorien, von der Stufe «Stall» mit den gesetzlichen Mindestanforderungen bis hin zu «Bio». Seit 2019 gibt es bereits eine freiwillige Kennzeichnung für Schwein, Rind und Geflügel mit dem Aufdruck «Haltungsform».

Klarheit beim Honigkauf

Wer beim Frühstück gerne Honig aufs Brötchen streicht, kann bald genauer hinschauen: Ab dem 14. Juni müssen auf jedem Glas alle Ursprungsländer angegeben werden, wenn es mehrere sind – inklusive Prozentangabe nach Menge. Bisher reichte oft die pauschale Formulierung «Mischung aus EU- und Nicht-EU-Ländern». Gläser, die vor dem Stichtag nach den alten Regeln abgefüllt wurden, dürfen aber weiterhin verkauft werden.

Weniger Kosten für Gas?

Ab Januar fällt die Gasspeicherumlage für Gaskunden weg. Bislang kostete sie einen Vierpersonenhaushalt je nach Verbrauch rund 30 bis 60 Euro pro Jahr. Die Umlage diente dazu, die staatlich angeordnete Befüllung der Gasspeicher nach der Energiekrise 2022 zu finanzieren und machte bei Privatkunden rund 2,4 Prozent des Gaspreises aus. Die Kosten übernimmt nun einmalig der Bund. Da sich der Gaspreis aus mehreren Bestandteilen zusammensetzt, sinken die Endpreise nicht automatisch.

Schufa-Score wird transparenter

Wer einen Kredit braucht, kann ab dem ersten Quartal seinen Schufa-Score digital und kostenlos einsehen – entweder in der Schufa-App oder online. Bisher war oft unklar, wie die Bonität berechnet wird. Mit dem neuen, vereinfachten Score-Modell sollen auch Laien den Score ohne großen Aufwand nachrechnen können: Für zwölf Kriterien werden Punkte vergeben, die insgesamt von 100 bis 999 reichen. Je höher die Gesamtpunktzahl, desto besser gilt die Kreditwürdigkeit des Verbrauchers.

Mögliche Preisänderungen für Kfz-Policen

Zum 1. Januar 2026 ändert sich für rund jeden vierten Versicherten in der Kfz-Haftpflicht die Regionalklasse – und damit möglicherweise auch der zu zahlende Beitrag. Rund 5 Millionen Autofahrerinnen und Autofahrer rutschen in eine höhere Einstufung, für knapp 5,3 Millionen wird es günstiger. Für die Mehrheit ändert sich aber nichts. Entscheidend ist, wie oft und wie teuer Unfälle im eigenen Zulassungsbezirk waren: Regionen mit vielen Schäden landen in höheren Klassen, ruhige Bezirke werden belohnt.

Neuer Ehrentag

Am 23. Mai, dem Tag des Grundgesetzes, rückt das Ehrenamt in den Fokus. An dem Tag ist ein bundesweiter Mitmachtag geplant, der ehrenamtliches Engagement sichtbarer machen und in seiner Bedeutung für die Demokratie würdigen sollen. Initiator der bundesweiten Aktion ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Ende der Umtauschfrist für Führerscheine aus den Jahren 1999 bis 2001

Nach und nach müssen alle Führerscheine, die vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt worden sind, gegen den neuen EU-Führerschein umgetauscht werden. Bis zum 19. Januar sind Führerscheine mit Ausstellungsdatum zwischen 1999 und 2001 an der Reihe. Das Ausstellungsdatum des Kartenführerscheins ist auf der Vorderseite im Feld 4a eingetragen. Für den Umtausch des Dokuments ist die Fahrerlaubnisbehörde des aktuellen Wohnsitzes zuständig. Benötigt wird ein gültiger Personalausweis oder Reisepass, ein biometrisches Passfoto, der aktuelle Führerschein und eine Gebühr von rund 25 Euro.

Quelle: dpa

Warum Zahnschmerzen nachts oft schlimmer werden

Eigentlich wäre es Zeit für die Nachtruhe, aber jetzt dreht der schmerzende Zahn erst richtig auf. Warum Zahnschmerzen uns in der Nacht stärker plagen – und von welchem Hausmittel ein Experte den Schmerzgeplagten abrät.

Ein Zahn macht der erholsamen Nachtruhe einen Strich durch die Rechnung und pocht oder zieht noch stärker als tagsüber. Wie Zahnarzt Jochen Schmidt vom Carree Dental in Köln erklärt, ist das «keine Einbildung». Dem Mediziner zufolge gibt es mehrere Erklärungen dafür, warum Zahnschmerzen uns nachts oft stärker plagen – ein Überblick:

  • Schmerzen können uns nachts fieser vorkommen als tagsüber, «weil wir durch nichts abgelenkt werden und uns mehr darauf konzentrieren», so Schmidt.
  • Da es im Bett kuschelig warm ist, dehnt sich entzündetes Gewebe aus. Dieser Umstand kann Beschwerden ebenfalls verschlimmern.
  • In liegender Position herrscht ein höherer Druck auf unserem Nerven- und Blutgefäßgeflecht rund um den Mund, was Zahnschmerzen begünstigt.
  • Abends produziert unser Körper zudem weniger Cortisol – ein Hormon, das schmerzhemmend wirkt.

Wartezeit bis zum Zahnarzttermin mit Schmerzmittel und Kälte überbrücken

Wenn ein Zahn herumzickt und einem den Schlaf raubt, ist dies das erste To-do für den nächsten Morgen –falls noch nicht geschehen –, einen Termin beim Zahnarzt oder der Zahnärztin ausmachen. Zahnschmerzen zeigen schließlich an, dass im Mund etwas nicht stimmt – Gründe können z. B. Karies, eine Wurzelentzündung oder Parodontitis sein.

Die Zeit bis zum Termin muss man überbrücken. Was kann dabei helfen?

  • Wohltuend kann Kälte sein, z. B. in Form eines Eiswürfels zum Lutschen oder auch als Kühlpack, das – in ein Tuch eingewickelt – auf der Wange platziert werden kann.
  • Auch Schmerzmittel wie Ibuprofen und Paracetamol lindern die Beschwerden. Damit sollte man sich – Jochen Schmidt zufolge – aber für maximal drei Tage behelfen, weil sie Nebenwirkungen haben können.

Das Kauen auf einer Gewürznelke soll auch helfen. Das darin enthaltene ätherische Öl Eugenol gilt als schmerzstillend und entzündungshemmend. Von diesem Hausmittel jedoch rät Jochen Schmidt ab, weil Kolleginnen, Kollegen und er selbst «schon mehrfach» Nelkenreste aus Zwischenräumen entfernen mussten. Die Ursache der Beschwerden habe sich dadurch eher verschlimmert.

Quelle: dpa

Mehr Kinderkrankentage für Eltern bleiben 2026 erhalten

Wenn im Job Beschäftigte fehlen, die kranke Kinder daheim betreuen müssen, können sie einen Verdienstausfall-Ausgleich erhalten. Eine Verlängerung der Zahl der Tage an denen das möglich ist, besteht seit der Corona-Pandemie und bleibt auch 2026 erhalten. Für Eltern soll auch im nächsten Jahr eine verlängerte Zeitspanne beim Kinderkrankengeld gelten – nämlich pro Kind und Elternteil von 15 Tagen und für Alleinerziehende von 30 Tagen. Dies beschloss der Bundestag im Rahmen des Gesetzes zu mehr Kompetenzen für Pflegekräfte.

Krankengeld können gesetzlich versicherte Eltern beantragen, wenn ein Kind unter zwölf Jahren krank ist und sie deswegen nicht zur Arbeit gehen können. Die Krankenkasse übernimmt dann einen Großteil des Verdienstausfalls – in der Regel 90 Prozent des Nettoverdienstes – und zahlt Kinderkrankengeld.

Nach Ablauf von Sonderregelungen in der Corona-Pandemie wurde die Zahl von 15 Tagen für 2024 und 2025 per Gesetz fortgeschrieben, was nun auch für 2026 festgelegt wurde. Zuvor waren es zehn Kinderkrankentage pro Jahr und Elternteil.

Quelle: dpa

Weshalb schmerzen bei einer Erkältung mitunter die Zähne?

Die Nase sitzt zu, der Hals schmerzt und überall scheint sich Schleim zu bilden: Wenn man erkältet ist, fühlt man sich einfach nur elend. Wenn es dann zusätzlich im Oberkiefer drückt oder zieht und die Zähne schmerzen, nervt das gewaltig.

Bei einer Erkältung sind Zahnschmerzen keine Seltenheit. Ihr Auftreten ist ein Anzeichen für eine sich entwickelnde Nasennebenhöhlenentzündung, erklärt Zahnarzt Jochen Schmidt vom Kölner Carree Dental. Typisch für eine sogenannte Sinusitis ist dann auch ein Druckgefühl in Stirn und Wangenknochen.

Warum schmerzen die Zähne? Die Entzündung lässt die Schleimhäute in den Nasennebenhöhlen anschwellen, wodurch diese mehr Druck auf den Kieferbereich und damit auf die Zahnwurzeln ausüben – das kann wehtun. Wenn man sich dann nach vorn beugt, verschlimmert sich das Druckgefühl zusätzlich.

Die Zahnschmerzen verschwinden mit der Behandlung der Nasennebenhöhlenentzündung

Was hilft gegen eine Nasennebenhöhlenentzündung? Nasenduschen mit einer Kochsalzlösung lindern die Beschwerden, indem sie die Schleimhäute befeuchten und von Sekret befreien.

Zur Behandlung der Beschwerden kommen auch kortisonhaltige Nasensprays infrage – inwiefern das sinnvoll ist, bespricht man am besten mit dem Arzt oder in der Apotheke. Abschwellende Nasensprays können den Patienten bei einer Nasennebenhöhlenentzündung zwar kurzzeitig wieder mehr Luft verschaffen – sie sollten dem Portal «gesund.bund.de» zufolge aber nur über wenige Tage hinweg angewendet werden. Die Nasenschleimhaut kann sich nämlich an die Wirkstoffe gewöhnen.

Eine gute Nachricht zum Schluss: Sobald die Nasennebenhöhlenentzündung abklingt, verziehen sich normalerweise auch die Zahnschmerzen. Schmerzen die Zähne weiterhin, ist laut Jochen Schmidt ein Zahnarztbesuch angeraten – dann steckt hinter dem Schmerz vermutlich doch eine andere Ursache.

Quelle: dpa

Neuerungen im November – Regeln, Technik und Pflichten

Alles neu macht nicht nur der Mai. Auch sechs Monate später ist der November für Überraschungen gut. So setzt Ryanair auf digitale Tickets und macht Schluss mit Papier. Ryanair-Passagiere benötigen ein Smartphone, denn auch den Boarding-Pass gibt es nur noch digital. Besitzer von älteren Fernsehgeräten müssen sehen, ob ihr Gerät dem technischen Wandel noch folgen kann. Auch, wer sich Geld leihen will, muss sich auf neue Regeln einstellen. Was ändert sich im kommenden Monat für Verbraucherinnen und Verbraucher?

Strengere Regeln für „Buy Now – Pay Later“

Strenger geprüft werden Klein- und Kurzzeitkredite bis 200 Euro. Bei der Vergabe von Minikrediten und „Buy Now – Pay Later“-Angeboten auch bei kleineren Beträgen muss ab 20.11.2025 eine Kreditwürdigkeitsprüfung durchgeführt werden. Kreditnehmer sollen künftig verständlicher über Kosten und Bedingungen informiert werden. Die bereits am 30. Oktober 2023 in Kraft getretene EU-Verbraucherkreditrichtlinie soll damit vor allem Haushalte mit geringem Einkommen vor Überschuldung bewahren.

Abschaffung ausgedruckter Boardingpässe bei Ryanair

Ab dem 12. November wird für einen Flug mit Ryanair ein Smartphone benötigt. Die Airline stellt vollständig auf digitale Boardingpässe um. Die „myRyanair“-App ist jedoch nicht für alle Reisenden zwingend erforderlich: Hauptbucher können elektronische Bordkarten an das mobile Wallet von Mitreisenden weiterleiten.

Öffentlich-Rechtliche nur noch mit HD-Empfang möglich

Ohne HD-Empfang kann man in Deutschland ab dem 18. November keine öffentlich-rechtlichen Sender mehr empfangen. Nach der ARD stellt auch die ZDF-Senderfamilie für die Programme ZDF, ZDFinfo, ZDFneo, 3sat und KiKA die Satelliten-Verbreitung in SD-Qualität ein. Auch große Kabelnetzbetreiber wie Vodafone und Pyur schalten die letzten öffentlich-rechtlichen Sender in SD bis zum Ende des Jahres ab.

Die Weihnachtsmarktsaison steht vor der Tür

Die meisten Weihnachtsmärkte starten in der Woche vor dem ersten Advent. In Dortmund geht es am 20. November los, auf dem Berliner Alexanderplatz am 24., in Dresden am 26. und in Nürnberg am 28.11.2025. Nachdem sich in den vergangenen Jahren viele Kommunen über gestiegene Gema-Rechnungen für Musik auf Weihnachtsmärkten beschwert hatten, haben sich die Beteiligten inzwischen auf einen vergünstigten Tarif für urheberrechtlich geschützte Klänge geeinigt. Beliebte Hits werden wieder für weihnachtliche Stimmung sorgen.

Quelle: dpa

Mehrheit befürwortet Einführung einer Primärversorgung

AOK BUNDESVERBAND – Bundesgesundheitsministerin Nina Warken hat die Reform der Primärversorgung zu einem zentralen Ziel ihrer Amtszeit erklärt. Dabei sollen sogenannte Primärversorgungspraxen als verlässlicher Anlaufpunkt fungieren, über welche der Zugang zu Fachärztinnen und -ärzten gesteuert wird. Eine aktuelle repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes zeigt, dass die Mehrheit der Bevölkerung mit 55 Prozent dem Vorschlag zustimmt, dass Facharzttermine nur nach Überweisung vergeben werden sollen, wobei Termine bei Zahn-, Frauen- und Kinderärzten davon ausgenommen wären.

«Das ist eine gute Ausgangslage für die angestrebte Reform», sagt die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Dr. Carola Reimann. «Gleichzeitig müssen wir aber darauf achten, auch die Bedenken der ebenfalls relativ großen Gruppe von knapp 40 Prozent der Befragten, die nicht damit einverstanden sind, ernst zu nehmen. Dabei muss vor allem deutlich gemacht werden, dass eine gezielte Steuerung Vorteile für alle gesetzlich Versicherten bringt, in erster Linie schnellere Facharzttermine nach Bedarf und Dringlichkeit sowie eine effizientere Nutzung der Ressourcen. Das ist mit Blick auf die Beitragssatzentwicklung, aber auch wegen des Fachkräftemangels und der Überalterung der Gesellschaft essentiell.» Die Vorständin verweist zudem auf die hohe Anzahl an Befragten, die zu 81 Prozent angegeben haben, sich eine am Bedarf ausgerichtete Terminvergabe zu wünschen. Reimann: «Das macht mehr als deutlich, welche Fehlentwicklungen es aktuell bei der Terminvergabe gibt. Hier muss sich durch eine gezielte Steuerung dringend etwas ändern.»

Die Umfrage zeigt außerdem, dass sich 77 Prozent der befragten gesetzlich krankenversicherten Menschen aktive Unterstützung bei der Terminsuche durch ihre Krankenkasse wünschen. Reimann: «Auch wir als AOK-Gemeinschaft würden es begrüßen, wenn die Krankenkassen künftig zu einer besseren Versorgung beitragen. Das setzt aber voraus, dass die Rahmenbedingungen dies zulassen und beispielsweise freie Termine verbindlich in einen Terminpool eingestellt werden würden.»

AOK regt teambasierte Versorgung an

Als Ergänzung zum Reformvorhaben des Bundesgesundheitsministeriums hat die AOK-Gemeinschaft in ihrem bereits im Sommer 2025 vorgelegten Positionspapier vorgeschlagen, die hausärztliche Versorgung so weiterzuentwickeln, dass nicht nur Ärztinnen und Ärzte allein, sondern Teams aus unterschiedlichen medizinischen Berufsgruppen – bestehend aus Ärztinnen und Ärzten, Pflegefachpersonen und anderen Gesundheitsberufen – gemeinsam die Grundversorgung übernehmen. Laut forsa-Umfrage befürworten 57 Prozent der Befragten dieses Konzept der Zusammenarbeit verschiedener Gesundheitsberufe («sehr» oder «eher»). Besonders aufgeschlossen sind dabei jüngere Menschen zwischen 18 bis 29 Jahren: Hier liegt die Zustimmung sogar bei 70 Prozent. Reimann: «Wir müssen weg von der reinen Arztfokussierung. Dieser teambasierte Ansatz hat sich in anderen Ländern bereits gut bewährt. Er würde auch in Deutschland Entlastung bringen und die Versorgung verbessern.»

Fast 80 Prozent wünschen sich festen Ansprechpartner

Reformbedarf gibt es aus Sicht der AOK auch bei der grundsätzlichen Komplexität der ambulanten Versorgung, die viele Menschen überfordert. Reimann: «Die Überlastung des Systems rührt in Teilen daher, dass Patientinnen und Patienten wortwörtlich durch das System irren und nicht sicher sind, welche Anlaufstelle eigentlich die richtige für sie ist.» Den Wunsch nach mehr Orientierung spiegeln auch die Umfragezahlen wider: 79 Prozent sagen, dass ihnen ein fester Ansprechpartner wichtig sei, der ihnen bei allen gesundheitlichen Anliegen zur Seite steht und sie bei Bedarf durch das Gesundheitssystem lotst. Bei Menschen ab 60 Jahren liegt dieser Anteil sogar bei 84 Prozent.

Fehlinanspruchnahme von Notaufnahmen außerhalb der Praxisöffnungszeit

Aber nicht nur die ambulante Versorgung, sondern auch die Notaufnahmen sind im aktuellen, ungesteuerten System überlastet. Der forsa-Umfrage zufolge wirken sich Orientierungslosigkeit und fehlende Steuerung vor allem an den Wochenenden und außerhalb der Praxis-Sprechzeiten negativ aus: So sagten 32 Prozent der Befragten, dass sie auch bei medizinischen Problemen, die keine lebensbedrohlichen Notfälle darstellen – z. B. bei einem akuten Harnwegsinfekt oder Fieber über 39 Grad – am Wochenende als erste Anlaufstelle die Notaufnahme aufsuchen würden. 5 Prozent gaben sogar an, dass sie in solchen Fällen die Notrufnummer 112 wählen würden. Wochentags, beziehungsweise innerhalb der Sprechzeiten von Arztpraxen, würden 86 Prozent der Befragten aber zunächst eine Haus- oder Facharztpraxis aufsuchen und nur fünf Prozent die Notaufnahme. Weitere zwei Prozent würden den Notruf wählen.

Große Unterschiede zwischen Wochenende und Werktag gibt es auch bei der Nutzung der Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes unter der 116 117. Am Wochenende würden 56 Prozent der Befragten bei den oben beschriebenen medizinischen Beschwerden zunächst hier Hilfe suchen. Wochentags gaben dies nur 5 Prozent an. Reimann: «Die 116 117 sollte künftig eine stärkere Funktion bei der Steuerung der Patientinnen und Patienten bekommen, und das nicht nur am Wochenende. Aus Sicht der AOK müssen künftig sowohl die geplanten Primärversorgungspraxen als auch eine bei den Kassenärztlichen Vereinigungen angesiedelte Akutleitstelle (116 117 und digital) die Behandlungsdringlichkeit anhand eines standardisierten Ersteinschätzungsverfahrens beurteilen und Patientinnen und Patienten in die passende Behandlung vermitteln. Das würde auch die Notfallversorgung entlasten.

Dieser Beitrag stammt von dem Anbieter und spiegelt nicht die Meinung der Redaktion wider.

Ebnen lange „Fernsehsitzungen“ den Weg in die Demenz?

Sitzendes Verhalten erhöht das Demenzrisiko um 17 %, insbesondere bei hohem Fernsehkonsum (31 %). So zumindest lautet das Ergebnis einer aktuellen Metaanalyse. Dagegen soll vor dem Computer verbrachte Zeit hatte keinen signifikanten Einfluss auf das Demenzrisiko haben.

Schon frühere Studien haben gezeigt, dass ein sitzender Lebensstil ein Risikofaktor für Demenz darstellt, aber im Rahmen einer Metaanalyse wurde nun der Zusammenhang zwischen sitzendem Verhalten und Demenz in der allgemeinen erwachsenen Bevölkerung untersucht. Die Forscher wollten Risiken quantifizieren und dabei spezifische Formen sitzenden Verhaltens bewerten, zum Beispiel Fernsehkonsum oder Computerzeit.1

Welche sitzenden Verhaltensweisen fördern Demenz?

In einem systematischen Review untersuchten die Forscher PubMed, Web of Science, Embase und die Cochrane Library bis zum 3. November 2024 und erstellten eine Metaanalyse der ermittelten Studien. Insgesamt umfasste die Analyse 10 Kohortenstudien (Beobachtung einer Personengruppe über einen längeren Zeitraum), von denen 9 eine hohe Qualität aufwiesen. Die Analyse ergab, dass sitzendes Verhalten das Demenzrisiko signifikant erhöht. Studienteilnehmer wiesen bei hohem Fernsehkonsum sogar ein um 31 % erhöhtes Demenzrisiko auf. Im Gegensatz dazu wurde bei hoher Computerzeit kein erhöhtes Demenzrisiko beobachtet. Andere Formen sitzenden Verhaltens führten jedoch zu einem um 33 % erhöhten Demenzrisiko. Die Erkenntnisse legen nahe, dass die Art des sitzenden Verhaltens das Demenzrisiko stark unterschiedlich beeinflusst und vor allem lange inaktive Zeiten vor dem Fernseher im Sinne der Gesundheit überdacht werden sollten.

1 Luo J, Huang Y, Gao G, Chien CW, Tung TH. Association between sedentary behavior and dementia: a systematic review and meta-analysis of cohort studies. BMC Psychiatry. 2025 May 5;25(1):451. doi: 10.1186/s12888-025-06887-0. PMID: 40325378; PMCID: PMC12054141.

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Kommen stabile Krankenkassenbeiträge in Sicht?

Wenn die Krankenkassenbeiträge nicht schon wieder steigen sollen, wird es Zeit für richtungsweisende Entscheidungen der Regierung.

Bis Mitte Oktober peilt Bundesgesundheitsministerin Nina Warken Klarheit über weitere Maßnahmen an, um den weiteren Anstieg der Krankenkassenbeiträge zum Anfang kommenden Jahres zu verhindern. Auf die Frage, ob bis zur Sitzung eines Schätzerkreises zur Finanzlage der gesetzlichen Kassen ein Kabinettsbeschluss oder eine ähnliche Festlegung geplant sei, erklärte die CDU-Politikerin, dass dies das Ziel sei. Am 14. und 15. Oktober kommt das Gremium zur jährlichen Sitzung zur Berechnung der Finanzentwicklung zusammen.

In Berlin erläuterte Ministerin Warken, es sollten bewusst noch neue Herbstzahlen abgewartet werden, um deren weitere Entwicklung einschätzen zu können. Ziel sei, daraufhin zielgenaue Maßnahmen ansetzen zu können, die zu einer Beitragsstabilität führen. Trotz bereits vorgesehener Finanzspritzen klafft im Etat noch eine Lücke von vier Milliarden Euro. Neben einer Erhöhung der Haushaltsmittel sind aber auch Sparregelungen im Gespräch. Erst zu Beginn dieses Jahres hatte es eine Welle kräftiger Erhöhungen bei den Zusatzbeiträgen gegeben, die von Kassen je nach Finanzlage für ihre Versicherten festgelegt werden.

Expertenkommission tüftelt an großer Reform

Nina Warken äußerte sich im Vorfeld der ersten Sitzung einer Expertenkommission, die Vorschläge für eine große Reform der Krankenversicherung machen soll. Zehn Professorinnen und Professoren sollen bis März 2026 erste Vorschläge zur Stabilisierung der Beitragssätze ab 2027 erarbeiten. Bis Ende kommenden Jahres soll ein Bericht zu grundlegenden Reformen folgen. Der Bielefelder Gesundheitsökonom Wolfgang Greiner wurde zum Vorsitzenden der Kommission gewählt.

Quelle: dpa

Mein Körper. Meine Zähne. Wie stark wirken sie auf Erfolg und Gesundheit

Wie eng die Mundgesundheit mit Körperhaltung, Muskulatur und sogar sportlicher Leistung gekoppelt ist, zeigt eine neue ARD-Dokumentation. Experten aus Klinik und Praxis sowie Stimmen aus Spitzensport und Social Media geben dort persönliche Einblicke und Einschätzungen.

Unsere Zähne sind mehr als ein Lächeln – sie stellen ein Steuerzentrum dar, das viele Muskelketten beeinflusst und auch über Leistung oder Schmerz entscheiden kann. Die ARD-Dokumentation „Mein Körper. Meine Zähne. Wie stark wirken sie auf Erfolg und Gesundheit?“ vermittelt, dass Funktionsstörungen im Kausystem nicht im Mund enden, sondern Folgen für den gesamten Organismus nach sich ziehen können. In der Sendung kommen unterschiedliche Stimmen zu Wort, von Behandlen ebenso wie von Patienten.

Dr. Siegfried Marquardt von der Deutschen Gesellschaft für Sportzahnmedizin erklärt unter anderem, wie sensibel das Zusammenspiel von Zähnen, Kiefer und Muskulatur gerade im Leistungssport sein kann. Wie individuell angepasste Schienen ihre Stabilität verbessern und damit entscheidende Impulse für ihre Leistung geben, berichtet Biathletin Sophia Schneider. Influencerin Julia Haupt, die nach einer Behandlung mit Veneers in Dubai Zahnarzt Florian Göttfert aufsucht, eröffnet eine weitere Perspektive. Er korrigiert ihre Zähne minimalinvasiv und zeigt dabei, wie Ästhetik und Funktion ineinandergreifen. Die psychologische Seite bleibt auch nicht unberücksichtigt und zeigt, wie sehr sie Behandlungen verzögern und gesundheitliche Probleme verschärfen kann. Dies alles macht die Dokumentation sehenswert!

„Mein Körper. Meine Zähne. Wie stark wirken sie auf Erfolg und Gesundheit“ ist Teil der Reihe ARD Wissen und in der ARD Mediathek abrufbar. 

Sepsis – unterschätzte Gefahr bei kranken Zähnen

Die umgangssprachlich auch Blutvergiftung genannte Sepsis ist eine lebensbedrohliche Reaktion des Körpers auf eine Infektion. Weitgehend unbekannt ist, dass sie auch durch einen erkrankten Zahn ausgelöst werden kann. Anlässlich des Welt-Sepsis-Tages am 13. September informierte die Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK) darüber, welche Warnzeichen es gibt und wie Sie diese schwere Komplikation vermeiden können.

Wenn Infektionen am Zahn – z. B. entzündete Zahnfleischtaschen oder Wurzelkanalentzündungen – über längere Zeit nicht behandelt werden, können Bakterien in den Blutkreislauf gelangen. Sie können dort eine Überreaktion des Immunsystems auslösen, die Organe schädigen und sogar tödlich enden. „Zwar kommt es infolge einer Zahnerkrankung nur selten zu dieser lebensbedrohlichen Komplikation, allerdings können Faktoren wie hohes Alter, Immunschwäche oder chronische Krankheiten das Risiko erhöhen“, erklärte BLZK-Vizepräsidentin Dr. Barbara Mattner

Folgende Warnzeichen können auf eine Sepsis hindeuten:

  • starkes Krankheitsgefühl
  • Verwirrtheit, Benommenheit, Wesensveränderung
  • Schüttelfrost und Fieber
  • Kurzatmigkeit, Atemnot
  • Herzrasen, erhöhter Puls und/oder niedriger Blutdruck

Was können Sie zur Vorbeugung tun?

„Lassen Sie Zahnprobleme immer frühzeitig behandeln. Achten Sie auf Anzeichen wie Schwellungen, starke Zahnschmerzen und Eiterbildung. Auch nach einer Zahnoperation ist es wichtig, Infektionszeichen wie starke Schmerzen, Rötungen, anhaltende Schwellungen und Fieber ernst zu nehmen“ erläuterte Prof. Dr. Christoph Benz, Referent Patienten, Versorgungsforschung, Pflege der BLZK. Denn: Wenn Zahninfektionen nicht auf die leichte Schulter genommen und rechtzeitig behandelt werden, kann das Risiko einer Sepsis deutlich reduziert werden.

Hydrogel gegen Mundtrockenheit

Wenn die körpereigene Speichelproduktion nicht ausreicht, können Probleme beim Schlucken und Sprechen entstehen, auch die Mundhygiene kann darunter leiden. Nun hat ein Forschungsteam um Suman Debnath, Georgia Malandraki und Bryan Boudouris ein Hydrogel entwickelt, das künstlichen Speichel aufnehmen und kontrolliert wieder freisetzen kann. Die Forschungsergebnisse sind kürzlich in ACS Applied Polymer Materials erschienen und wurden von Medicalxpress aufgegriffen. Xerostomie-Patienten können sich Hoffnungen machen. 

Das neue Hydrogel basiert auf einem biokompatiblen Polymer, das auch für Kontaktlinsen verwendet wird. Es wird als durchsichtiger, weicher Körper eingesetzt –klein genug, damit es in der Wange oder unter der Zunge Platz finden kann. Die Speicherfähigkeit des Hydrogels ist bemerkenswert: In nur sechs Stunden nahm es bis zum Vierfachen seines ursprünglichen Volumens an künstlichem Speichel auf. Diesen Vorrat gab es bei Körpertemperatur innerhalb von vier Stunden nahezu vollständig und mit einer Effizienz von 97 Prozent wieder ab. Unverändert leistungsfähig zeigte sich das Gel auch nach fünf Zyklen. Es ließ sich wieder und wieder mit künstlichem Speichel beladen und gab ihn anschließend in gleichmäßigem Tempo wieder ab. Das Hydrogel eigne sich also für Nachahmung einer natürlichen Speichelabgabe und kann so möglicherweise die Symptome der Xerostomie lindern, erklären die Forschenden.

DOI: 10.1021/acsapm.5c00881

2024 versorgten Hausärzte durchschnittlich 1200 Einwohner

In den letzten zehn Jahren ist die Anzahl der Hausärzte in Deutschland gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, haben 2024 ein Hausarzt oder eine Hausärztin durchschnittlich mehr als 1.200 Menschen versorgt. Zwischen den Bundesländern gab es dabei jedoch zum Teil große Unterschiede. In Brandenburg (1.436), Bremen (1.369) und Niedersachsen (1.356) wurden 2024 überdurchschnittlich viele Menschen versorgt, in Bayern versorgten Hausärzte im Schnitt 1.114 Menschen – der bundesweit niedrigste Wert – darauf folgten Hamburg mit durchschnittlich 1.118 Einwohnern und Mecklenburg-Vorpommern mit 1.149.

Gleicher Versorgungsgrad trotz Hausärztezuwachs

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts veränderte sich die Hausärzte-Dichte bundesweit in den letzten zehn Jahren kaum. Waren es 2024 1.264, so versorgten sie im Jahr 2014 demnach im Schnitt 1.266 Menschen, wobei die Zahl der Hausärzte insgesamt anstieg. Laut Bundesärztekammer gab es 2024 insgesamt etwa 66.100 Hausärzte in Deutschland – das sind 3,4 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor. Ihr Anteil an allen praktizierenden Ärztinnen und Ärzten betrug 15,1 Prozent.

41 Prozent der Hausärzte sind über 60 Jahre alt

Mit einem weiteren Anstieg der Hausärztezahl dürfte künftig allerdings nicht zu rechnen sein, denn ein großer Teil von ihnen wird voraussichtlich in den nächsten Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden. 2024 waren nach Daten der Bundesärztekammer rund 27.000 (41 Prozent) aller Hausärzte 60 Jahre oder älter. Knapp 18,5 Prozent waren älter als 65 Jahre und nur etwa 7,7 Prozent jünger als 40 Jahre. Besonders hoch ist der Anteil der 60-jährigen Hausärzte in Rheinland-Pfalz (48,0 Prozent), im Saarland (46,2 Prozent) und in Bremen (45,4 Prozent). Der Anteil dieser Altersgruppe war hingegen in Thüringen (31,5 Prozent), Sachsen-Anhalt (33,1 Prozent) und in Sachsen (33,2 Prozent) am niedrigsten.

Quelle: dpa