
Ab Juli 2025 darf in Florida kein Fluorid mehr dem öffentlichen Trinkwasser zugesetzt werden. Der SPIEGEL berichtet, dass Floridas Gouverneur Ron DeSantis ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet hat. Das Verbot wird mit dem Schutz vor „Zwangsmedikation“ begründet und Fachleute reagieren mit Verständnislosigkeit und deutlicher Kritik.
In den USA hat die Fluoridierung von Trinkwasser eine jahrzehntelange Tradition. Sie gilt in großen Teilen Staaten nach wie vor als einfache und kostengünstige Möglichkeit der Kariesprävention – vor allem für diejenigen Teile der Bevölkerung, die nur einen eingeschränktem Zugang zu zahnärztlicher Versorgung haben. Das Verbot betrifft in Florida etwa 20 Millionen Menschen. Auch Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. hatte sich bereits gegen die Trinkwasser-Fluoridierung ausgesprochen. Dabei verwies er auf mögliche gesundheitliche Risiken z. B. für die kognitive Entwicklung von Kindern. Die American Cancer Society sieht hingegen keinen eindeutigen Zusammenhang von Fluoridierung und Krankheiten wie Krebs. Andere Fachinstitutionen betonen gleichzeitig den nachgewiesenen Nutzen fluoridierten Wassers, bei gleichzeitig geringer gesundheitlicher Belastung.
Nach Utah ist Florida nun der zweite US-Bundesstaat mit einem solchen Verbot. Im Gegensatz zu Utah gilt es dort landesweit. Verbotskritiker sehen hierin weniger eine fachlich begründete Maßnahme als ein politisches Signal gegen wissenschaftliche Standards und etablierte Prävention.