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Reduzierte Smartphone-Nutzung fördert Arbeitszufriedenheit

Allgemein

Täglich schauen wir im Durchschnitt etwa 195 Minuten auf den Bildschirm unseres Smartphones. Diese Zeit um eine Stunde am Tag zu reduzieren, soll nicht nur gut für die mentale Gesundheit sein, sondern auch dazu beitragen, dass wir zufriedener und motivierter arbeiten.

Bestätigt wurde diese Annahme durch eine Studie mit 278 Teilnehmern, die von einer Forschungsgruppe um die Privatdozentin Dr. Julia Brailovskaia vom Deutschen Zentrum für psychische Gesundheit und dem Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit der Ruhr-Universität Bochum durchgeführt wurde. Hierüber berichteten die Forscher kürzlich in der Zeitschrift Acta Psychologica.

Bedeutende Faktoren für die Produktivität

Für Arbeitgeber, die viel Geld für die Verbesserung von Arbeitszufriedenheit und Motivation ihrer Mitarbeiter investieren, sind die Erkenntnisse der Studie wertvoll. „Diese Faktoren sind bedeutend für die Produktivität eines Unternehmens“, erklärt Julia Brailovskaia. Die aktuellen Studienergebnisse zeigen einen einfachen und niedrigschwelligen Weg, um eine höhere Produktivität und darüber hinaus zu eine bessere mentale Gesundheit und Work-Life-Balance der Mitarbeitenden zu erreichen.

Berufstätige Versuchspersonen aus verschiedenen Branchen wurde in vier Gruppen eingeteilt. Eine Woche reduzierte die Smartphone-Gruppe die private Nutzung des Smartphones um täglich eine Stunde. Die Sport-Gruppe steigerte im gleichen Zeitraum ihre tägliche körperliche Aktivität um 30 Minuten. Die Kombinationsgruppe folgte beiden Anweisungen, und die Kontrollgruppe änderte gar nichts an ihrem gewohnten Verhalten.

Vor, direkt nach und zwei Wochen nach Ende des Experiments füllten alle Teilnehmer Online-Fragebögen aus, in denen sie Auskunft über ihr Befinden hinsichtlich der Arbeit und ihrer mentalen Gesundheit erteilten.

Abnahme depressiver Symptome

Deutlich verbessert hatten sich, so die Forscher, die Arbeitszufriedenheit und die Motivation, die Work-Life-Balance und die mentale Gesundheit in der Smartphone- und der Kombinations-Gruppe. Auch das Gefühl von Arbeitsüberlastung sowie Symptome problematischer Smartphone-Nutzung seien erheblich zurückgegangen. Depressive Symptome nahmen ab und steigerten das Gefühl von Kontrolle messbar.

„Eine bewusste und kontrollierte Reduktion der nicht-arbeitsbezogenen Smartphone-Nutzungszeit könnte in Kombination mit mehr körperlicher Aktivität die Arbeitszufriedenheit und die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden verbessern“, erklärte Julia Brailovskaia. Die Forscherin sieht diese Veränderungen entweder als Ergänzung zu bestehenden Schulungsprogrammen oder auch als eigenständiges zeit- und kosteneffizientes niedrigschwelliges Angebot.

Originalpublikation: Julia Brailovskaia, Jakob Siegel, Lena-Marie Precht, Sophie Friedrichs, Holger Schillack, Jürgen Margraf: Less Smartphone and More Physical Activity for a Better Work Satisfaction, Motivation, Work-Life Balance, and Mental Health: An Experimental Intervention Study, in: Acta Psychologica, 2024, DOI: 10.1016/j.actpsy.2024.104494