
Ein Nasenspray, das sich als Gel auf die Schleimhaut im Inneren der Nase legt und somit hocheffektiv Viren bindet und abtötet, haben Forscher des Brigham and Women’s Hospital entwickelt. Ankommende Viren hält das Gel so lange fest, bis sie abgestorben sind. Damit hat auch das Corona-Virus keine Chance, sich über die Nase im Körper zu verbreiten. Bisher wurde das Spray allerdings nur an Mäusen erprobt.
Risiko durch Atemwegserreger
Die Wirksamkeit des Präparates beim Menschen ist für Entwickler Jeffrey Karp. Allerdings sind noch klinische Tests erforderlich, um diese Wirksamkeit zu bestätigen. „Die Covid-Pandemie hat gezeigt, was Atemwegserreger in kürzester Zeit anrichten können. Diese Bedrohung ist noch nicht verschwunden“, betont der Wissenschaftler.
Gegen Viren können Impfstoffe hilfreich sein, sind aber nicht perfekt. Auch Geimpfte können sich immer noch infizieren und die Krankheit auf andere Menschen übertragen. Das Tragen von Masken ist zwar nützlich, aber auch nicht zu 100 Prozent sicher, wie uns die Corona-Pandemie gezeigt hat. „Wir brauchen neue, zusätzliche Möglichkeiten, um uns zu schützen und die Übertragung der Krankheit zu reduzieren“, erklärt Jeffrey Karp.
Die Nase als Viren-Hotspot
Über die Nase gelangen die meisten Viren in den menschlichen Körper. Durch die Luft übertragene Infektionen wie z.B. Grippe oder COVID-19 sorgen dafür, dass winzige Flüssigkeitströpfchen, die den Erreger enthalten, ausgeatmet werden. Diese erregerhaltigen Tröpfchen atmen gesunde Menschen in der Umgebung ein. Diese setzen sich in der Nase fest und infizieren die Zellen, die die Nasengänge auskleiden:
Hier vermehrt sich der Erreger und wird wieder in die Luft abgegeben, sobald die Person niest, hustet, lacht, singt oder auch nur atmet. Das soll das neue Spray verhindern helfen. „Wir haben eine medikamentenfreie Formulierung entwickelt, die Keime auf drei Arten blockiert: Sie bildet eine gelartige Matrix, fängt die Tröpfchen ein, sodass die Keime immobilisiert werden, und neutralisiert sie schließlich, wodurch Infektionen verhindert werden“, erläutert Nitin Joshi.
Der dem Entwickler-Team angehörende Assistenzprofessor für Anästhesiologie betont, dass die Bestandteile des Sprays bereits in anderen Zusammenhängen von der Food and Drug Administration für den Einsatz bei Menschen zugelassen wurden. Eine schnelle Genehmigung des Sprays sollte damit nichts im Wege stehen.
Quelle: pressetext