Skip to main content

Höheres Karies- und Zahnverlustrisiko durch Cannabis-Rauch

Allgemein

Regelmäßiger Cannabiskonsum als Gefahr für die Mundgesundheit ist das Thema einer kürzlich publizierten Studie.

Die University at Buffalo veröffentlichte einen Forschungsbericht, basierend auf Daten der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES). Dieser belegt einen deutlichen Zusammenhang zwischen häufigem Freizeitkonsum von Cannabis und schlechterer Mundgesundheit. Die Studie, die im Journal of the American Dental Association erschienen ist, zeigt, dass regelmäßige Cannabisnutzer ein signifikant höheres Risiko für unbehandelte Karies und Zahnverlust haben.

5.656 Erwachsene im Alter von 18 bis 59 Jahren umfasst die Querschnittsanalyse der NHANES-Daten aus den Jahren 2015 bis 2018. Personen, die angaben, mindestens einmal pro Monat Cannabis zu rauchen, wiesen eine um 17 % erhöhte Wahrscheinlichkeit für unbehandelte koronale Karies (95 %-Konfidenzintervall [KI]: 1,02-1,35), eine um 55 % erhöhte Wahrscheinlichkeit für unbehandelte Wurzelkaries (95 %-KI: 1,21-1,99) und ein um 41 % höheres Risiko für schweren Zahnverlust (95 %-KI: 1,00-1,99) auf. Auch nach Kontrolle dieser Zusammenhänge blieben wichtige Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Bildungsniveau, Einkommensverhältnis und Alkoholkonsum bestehen.

Was sind die Gründe für die von Cannabis verschärften Zahnprobleme?

Einer der Hauptgründe für die negativen Auswirkungen auf die Zahngesundheit ist laut Studienautorin Dr. Ellyce Clonan die Mundtrockenheit, die durch das Rauchen von Cannabis entsteht. Speichel spielt eine entscheidende Rolle im Schutz der Zähne, da er die Zähne von Speiseresten reinigt und die Säure neutralisiert. Außerdem neigen Cannabisnutzer während des Rausches dazu, vermehrt zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke zu konsumieren, was das Kariesrisiko weiter erhöht. Zusätzlich kann eine vernachlässigte Mundhygiene diesen Effekt verstärken.

Was kommt auf die Zahnärzte zu?

Im Zuge der wachsenden gesellschaftlichen Akzeptanz und Legalisierung von Cannabis werden Zahnärzte in ihrer Praxis zunehmend auf Patienten treffen, die regelmäßig Cannabis konsumieren. Dr. Clonan empfiehlt, dieses Thema in der Anamnese offen und ohne Vorurteile anzusprechen, um potenzielle Risiken rechtzeitig zu erkennen und Präventionsmaßnahmen einzuleiten.

Quellen: University of Buffalo; DOI https://doi.org/10.1016/j.adaj.2024.10.005