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Was sich im Herbst ändert – Oktoberfest und Datenschutz

Im September gilt nicht nur „O‘ zapft is“, es gibt Neues auf dem Münchner Oktoberfest. Welche Neuerungen bringt der neue Monat für Verbraucherinnen und Verbraucher? Hierzu ein kurzer Überblick.

Mehr Kontrolle über Ihre Daten

Über die Daten, die von vernetzten Geräte wie Smart-TVs, Saugroboter, Kühlschränke, aber auch E-Bikes, Fitness-Tracker oder Autos gesammelt werden, bekommen Nutzer und Nutzerinnen mehr Kontrolle. Welche Informationen gesammelt werden und wie man darauf zugreifen kann, müssen die Hersteller ab dem 12. September offenlegen.

Das Datenschutzgesetz (EU-Data-Act), das bereits Anfang 2024 in Kraft getreten ist, soll es Verbrauchern erleichtern, Gerätedaten einzusehen und auch an andere Dienste weiterzuleiten. Der Kundendienst oder die Reparatur bestimmter Geräte könnte dadurch günstiger werden.

Auch auf dem Oktoberfest soll sich bargeldloses Bezahlen durchsetzen

Schluss mit Scheinen und Münzen macht ein erstes Zelt auf dem diesjährigen Oktoberfest (ab dem 20. September): Die „Münchner Stubn“ will keine Münzen und Geldscheine mehr annehmen als Bezahlung für Maß und Hendl. Allerdings ist auf dem größten Volksfest der Welt Bargeld noch das gängigste Zahlungsmittel, betont das zuständige Münchner Wirtschaftsreferat.

Weitere Änderung: An Samstagen, Sonntagen und am Feiertag dürfen die Wirte ab 15.00 Uhr zusätzlich zehn Prozent der Plätze für Einheimische reservieren. Das Bier auf der Wiesn wird selbstverständlich wieder teurer: Zwischen 14,50 und 15,80 Euro soll die Maß kosten.

Bundestag kommt aus den Ferien

Am 10. September kommt der Bundestag nach der Sommerpause wieder zusammen. Fragen an Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) stehen auf der vorläufigen Tagesordnung.

Quelle: dpa

Natürliche Zahnschmelz-Reparatur mit Keratin statt Komposit

Das härteste Material im menschlichen Körper ist der Zahnschmelz. Wenn er allerdings einmal angegriffen ist, gibt es kein Zurück mehr. Am King’s College London hat ein Forschungsteam einen Weg gefunden, auf ganz natürliche Weise die Reparatur beschädigter Zahnoberflächen zu unterstützen. Der Schlüssel dafür ist ein Protein, das uns allen bekannt ist – Keratin. Es steckt in Haaren, Haut und Nägeln und lässt sich aus biologischen Reststoffen in großen Mengen gewinnen. In ihren Versuchen verwendeten die Forscher Keratin, das aus Wolle isoliert wurde.

Auf die Zahnoberfläche aufgetragenes Keratin reagiert mit Mineralien des Speichels. Hierbei entsteht eine kristallähnliche Schicht, die dem natürlichen Schmelz erstaunlich ähnelt. Diese Schicht verschließt empfindliche Stellen, an denen Nerven freiliegen und wirkt wie eine Schutzbarriere. Der Ansatz unterscheidet sich erheblich von bisherigen Verfahren, denn Fluorid kann den Abbau verlangsamen, aber nicht umkehren; Kunststoffe und Füllmaterialien sind zwar funktional, bleiben jedoch Fremdkörper im Mund. Dagegen greift Keratin gezielt in natürliche Prozesse ein. Nachhaltigkeit ist dabei Teil des Gesamtkonzepts. Das Protein lässt sich aus Abfällen wie abgeschnittenem Haar oder Wolle isolieren. So könnten in die Zahnpflege Ressourcen zurückfließen, die sonst keine Verwendung hätten.

Die Ergebnisse wurden neben der Website des King´s College auch in der Fachzeitschrift Advanced Healthcare Materials veröffentlicht. Das Team wird geleitet von Dr. Sherif Elsharkawy, Erstautorin ist Dr. Sara Gamea. Mit seinen Experimenten wird gezeigt, dass Keratin den Aufbau einer schützenden Schicht anstößt – mehr nicht, aber auch nicht weniger. Es bleibt offen, ob daraus Zahnpasta im Supermarkt oder ein Gel für den Einsatz in der Praxis entsteht.

Bitte lächeln für den Karies-Check

„Bitte lächeln“, ein Druck auf den Auslöser des Smartphones und schon ist der Einblick ins kindliche Gebiss gespeichert. Nur ein Smartphone in den Händen der Eltern und eine klare Anleitung, wohin genau der Fokus gesetzt werden muss. Klingt nach Spielerei, ist aber präzise Wissenschaft, ohne dass ein Praxissessel, ein Spiegel und eine Sonde im Mund das Kind irritieren.

Ob sich Karies auf Smartphonebildern von Kindergebissen ebenso präzise erkennen lässt, wie bei einer klassischen Untersuchung, wollten US-Forscher herausfinden. Könnten Zahnärzte anhand dieser Bilder vielleicht sogar genauer diagnostizieren? Die Ergebnisse wurden in der August-Ausgabe des Journal of the American Dental Association publiziert und überraschen. Eltern machten von 138 Kindern intraorale Aufnahmen ohne künstlerische Freiheit nach einem festen Schema – Frontansicht, obere Okklusalfläche, untere Okklusalfläche. Die Bewertung der Bilder übernahmen zwei erfahrene Zahnärzte unabhängig voneinander. Später folgte der Abgleich mit den klinischen Befunden der Kindergebisse.

Das Ergebnis fiel deutlich aus. Über alle Ansichten hinweg lag die Fähigkeit, kariesfreie Zähne korrekt zu identifizieren, zwischen 97,1 und 100 Prozent. Die Trefferquote bei der Erkennung kariöser Zähne, erreichte in den meisten Bereichen Werte zwischen 94,8 und 99,1 Prozent. Bei den Frontzähnen im Unterkiefer schnitt die Methode mit 67,2 Prozent jedoch deutlich schwächer ab. Eine Genauigkeit von 94,1 bis 100 Prozent wurde mit kombinierten Ansichten erreicht. Die Studienautoren sehen hier klare Grenzen. Mit den Fotos ließen sich Weichgewebsveränderungen oder frühe Demineralisationen nicht so sicher erfassen wie Karies. Es besteht noch weiterer Forschungsbedarf.

DOI: 10.1016/j.adaj.2025.05.003

Weißmacher darf laut EuGH nicht als krebserregend bezeichnet werden

Hersteller von Titandioxid-Pulver streiten seit Jahren mit der EU, ob der Weißmacher für Farbe, Spielzeug und Sonnencreme Krebs erregen kann.

Titandioxid, das in Produkten wie Zahnpasta, Wandfarbe oder Sonnencreme als Weißmacher verwendet wird, darf nach einem Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union (EuGH) vorerst nicht als krebserregender Stoff bezeichnet werden. Das höchste Gericht in Luxemburg teilte mit, dass der in der EU zuständige Ausschuss für Risikobeurteilung (RAC) nicht alle für die Bewertung relevanten Gesichtspunkte berücksichtigt habe.

Vor sechs Jahren hatte die EU-Kommission diesen Stoff aufgrund der Bewertung des Ausschusses für Risikobeurteilung als karzinogen eingestuft. Diese Entscheidung muss nach dem Urteil zurückgenommen werden, da die EU mit dem Begriff «karzinogen» Stoffe beschreibt, die Krebs erzeugen oder die Krebshäufigkeit erhöhen können.

Der EuGH bestätigte damit ein Urteil der untergeordneten Instanz, in dem Richter zu dem Ergebnis kamen, dass bei der Beurteilung einer wissenschaftlichen Studie, auf die sich die Einstufung von Titandioxid-Pulver stützte, ein offensichtlicher Fehler begangen wurde. Mehrere Hersteller, Importeure, Anwender und Lieferanten hatten zuvor gegen die Einstufung und Kennzeichnung des Stoffes als karzinogen protestiert.

Titandioxid wurde nach dem Beschluss der EU-Kommission 2019 nicht verboten, musste jedoch mit einem Warnhinweis versehen werden. In Lebensmitteln ist der Weißmacher allerdings schon seit 2022 verboten, da negative Effekte auf das menschliche Erbgut und mögliche Krebsrisiken nicht ausgeschlossen werden könnten.

Quelle: dpa

Umweltbelastung an den Milchzähnen „ablesen“

Oft zählt nur der Moment, wenn ein Milchzahn locker wird und mit einem vorsichtigen Ruck verschwindet. Dann landet er meist in einem Glas oder unter dem Kopfkissen. Dieser Milchzahn hat jedoch etwas gespeichert, das weit über die Kindheit hinausgeht. Welche Spuren zum Beispiel Schwermetalle in Milchzähnen hinterlassen, hat nun eine Gruppe von Forschern untersucht.

Sie analysierten im Rahmen einer Übersichtsarbeit zwanzig Studien, in denen die Schwermetallbelastung gemessen wurde. Wie stark Kinder während der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren mit giftigen Metallen in Kontakt kommen und ob sich diese Belastung im Zahngewebe ablesen lässt, stand im Zentrum der Analyse. Schon vor der Geburt und in den ersten Lebensjahren lagern Milchzähne Substanzen ein, die aus dem Körper der Mutter oder aus der unmittelbaren Umwelt stammen. Was aufgenommen wird, verbleibt dauerhaft im Zahn. Hierbei entsteht eine Art biologisches Protokoll, das mit Jahresringen im Holz vergleichbar ist. Die Studienergebnisse zeigen klare Zusammenhänge – Kinder, die in der Nähe von Industrieanlagen, Minen oder in Konfliktregionen leben, weisen eine höhere Konzentrationen von Schwermetallen in ihren Zähnen auf, vor allem Blei. Es wurden auch familiäre Umstände untersucht, wobei in zwei von fünf Studien ein Zusammenhang zwischen dem Rauchen eines Elternteils und erhöhtem Bleigehalt festgestellt wurde. Ein eindeutiger Zusammenhang mit Passivrauchen konnte nicht nachgewiesen werden. Die Studien untersuchten weiterhin, ob gesundheitliche Auffälligkeiten mit den gemessenen Metallwerten in Verbindung gebracht werden können. 

Obwohl ein direkter Zusammenhang zwischen erhöhter Belastung mit Blei oder Quecksilber und Autismus nicht festgestellt werden konnte, war es auffällig, dass niedrigere Manganwerte häufiger bei Kindern mit sprachlichen Auffälligkeiten, schwächerem Gedächtnis und autistischen Verhaltensmerkmalen vorkamen. Um chronische Belastungen in der frühen Kindheit sichtbar zu machen, liefern Milchzähne daher eine stabile und aussagekräftige Basis. Es ist nur ein Moment, in dem ein Zahn ausfällt, aber es bleibt ein kleines Stück Kindheit und ein biologisches Archiv der Umwelt, in der sie stattgefunden hat.

Quelle: ResearchGate

Krankenhauskeime mit Tiergiften bekämpfen

Das KI-basierte Deep-Learning-System „APEX“ wird von Forschern der University of Pennsylvania zur Bekämpfung von antibiotikaresistenten Krankenhauskeimen mit tierische Giften – z. B. von Schlangen oder Spinnen genutzt. Mithilfe dieser Software wurden aus über 40 Mio. Peptiden innerhalb weniger Stunden 386 Verbindungen herausgefiltert, die für Antibiotika der nächsten Generation relevant sein können.

Evolutionäre Meisterwerke

„Gifte sind Meisterwerke der Evolution, doch ihr antimikrobielles Potenzial ist bisher kaum erforscht. Mit APEX können wir in nur wenigen Stunden einen riesigen chemischen Raum scannen und Peptide mit außergewöhnlichem Potenzial zur Bekämpfung der hartnäckigsten Krankheitserreger der Welt identifizieren“, erklärt Forscher César de la Fuente.

Das Forscherteam hat aus der KI-basierten Auswahlliste Giftpeptide für Labortests synthetisiert. In Dosen, die für menschliche rote Blutkörperchen unschädlich sind, töten 53 der ausgewählten Giftpeptide arzneimittelresistente Bakterien – beispielsweise Escherichia coli und Staphylococcus aureus. „Durch die Kombination eines computergestützten Auswahlverfahrens mit traditionellen Laborexperimenten haben wir eine der bislang umfassendsten Untersuchungen zu aus Giftstoffen gewonnenen Antibiotika durchgeführt“, ergänzt Marcelo Torres.

Weltweit Millionen Todesfälle im Jahr

Es gibt etwa fünf Mio. Tote pro Jahr weltweit durch medikamentenresistente Infektionen. Auf der anderen Seite ist die Entwicklung traditioneller Antibiotika fast zum Stillstand gekommen. In einer mit dem Krankenhauskeim Acinetobacter baumannii infizierten Maus haben die Peptide die Bakterienlast signifikant reduziert, ohne dass eine Toxizität beobachtet werden konnte.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass tierische Gifte eine reichhaltige Quelle für bisher unbekannte antimikrobielle Gerüste sind und dass die Integration von groß angelegter computergestützter Suche und experimenteller Validierung die Entdeckung dringend benötigter Antibiotika beschleunigen kann“, schreiben die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Nature“.

Quelle: pressetext.redaktion

Mit dem Nickerchen zur Lösung kommen

Eine Studie mit 90 Probandinnen und Probanden an der Universität Hamburg zeigt, dass Schlaf die Fähigkeit, Probleme auf kreative Weise zu lösen, steigert. Im Schlaf gemessene Hirnaktivität lässt sogar die Wahrscheinlichkeit vorhersagen, mit der nach einem Nickerchen ein sogenannter Aha-Moment eintritt. Das Studienresultat ist im Fachjournal „PLoS Biology“ veröffentlicht worden.

Die Schlafphase, die auf die Einschlafphase folgt, wird von den Forschenden N2 genannt. Sie tritt in der Nacht mehrmals auf und ist eine Phase mit wenig Träumen. Eine neue Studie der Exzellenzuniversität Hamburg untermauert die Vermutung, dass diese Schlafphase bei der Lösung von Problemen hilft.

Im Rahmen des Versuches wurden die Probandinnen und Probanden gebeten, in der Nacht vor der Messung weniger zu schlafen als sonst und kein Koffein zu konsumieren. So fielen knapp 70 Prozent der Untersuchten während des Versuchs in Schlaf. Anschließend sollten sie am Bildschirm eine Aufgabe lösen, deren Parameter nach einer Zeitspanne unauffällig geändert wurden. 86 % der Befragten, die zuvor die N2-Schlafphase erreicht hatten, realisierten diese Veränderung schlagartig (Geistesblitz). Von denjenigen, die nur die Einschlafphase erreicht hatten, erkannten nur 69 % die Veränderung und von den Nichtschläfern 56 %.

In der Fachwelt wird schon länger vermutet, dass bestimmte Schlafphasen die Kreativität beeinflussen und die Fähigkeit des Gehirns steigern können, blitzartig neue Erkenntnisse zu gewinnen. Die Hamburger Versuchsreihe hat diese These untermauert und besonders die Rolle der N2-Schlafphase hervorgehoben.

Allerdings sind Schlafphasen keine genau abgegrenzten Zustände – die Einschlafphase N1, die erste tiefere Schlafphase N2 und die Tiefschlafphase N3 gehen vielmehr ineinander über. Sie unterscheiden sich zum Beispiel durch eine Abnahme der Muskelspannung und durch die Gehirnaktivität der Schlafenden.

„Wir konnten beobachten, dass die von uns gemessene Hirnaktivität während des Schlafs mit der Wahrscheinlichkeit eines anschließenden Aha-Moments korrelierte“, erklärt Dr. Anika Löwe, eine der beiden Hauptautorinnen der Studie. „So konnten wir die Wahrscheinlichkeit, mit der jemand nach dem Schlaf einen Geistesblitz haben würde, aufgrund unserer Messdaten vorhersagen.“

Schon durch diesen bisher unbekannten Zusammenhang erhalten die Forschenden neue Einsichten in die Funktion des Schlafs und die Arbeitsweise des menschlichen Gehirns als Grundlage aller menschlichen Empfindungen und Wahrnehmungen. Wer sich also nach einem Geistesblitz sehnt, sollte kurze Nickerchen einlegen, denn diese steigern die Wahrscheinlichkeit, dass ein solches Ereignis eintritt – besonders, wenn tieferer Schlaf erreicht wird.

Originalpublikation:
Löwe AT, Petzka M, Tzegka MM, Schuck NW (2025) N2 sleep promotes the occurrence of ‘aha’ moments in a perceptual insight task. PLOS Biology 23(6): e3003185. https://doi.org/10.1371/journal.pbio.3003185 

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal

Auch bei der Schultüte auf Zahngesundheit achten!

Der Schulstart ist ein großer Meilenstein im Leben eines Kindes – und die Schultüte gehört einfach dazu! Doch was sollte hinein? Die Checkliste der Initiative proDente e.V. liefert viele Ideen für eine zahnfreundliche Schultüte. Je nach Interessen des Kindes können sich Eltern, Verwandte oder Freunde inspirieren lassen. Denn für einen gesunden Schulstart kommt besser ein bunter Mix aus kleinen Geschenken und ausgewählten Süßigkeiten als zu viel Zucker in die Tüte.

„Wir möchten Kinder und Eltern für die Bedeutung der Zahngesundheit sensibilisieren. Der Konsum von Zucker ist ein wesentlicher Auslöser von Karies. Einfache, raffinierte Kohlenhydrate wie Zucker fördern zudem Entzündungen des Zahnfleischs“, erklärt Dr. Romy Ermler, Vorstandsvorsitzende der Initiative proDente e.V. und Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). Der Pro-Kopf-Verbrauch von Zucker ist in Deutschland seit Jahren entschieden zu hoch. Süßigkeiten zählen neben zuckerhaltigen Getränken und Backwaren zu den häufigsten Quellen freier Zucker in der Ernährung.

Blick in die proDente Checkliste

Es gibt eine Vielzahl kleiner Geschenke, die Erstklässlerinnen und Erstklässlern Lust auf Schule vermitteln. In fünf Kategorien liefert die proDente Checkliste Ideen, über die sich ABC-Schützen garantiert freuen! Neben Klassikern wie Fussball oder Malkreide können die erste Armbanduhr oder ein cooler Schlüsselanhänger die Selbständigkeit fördern. In ein pfiffiges Freundebuch können sich die neuen Klassenkameraden gleich eintragen. Aber auch nützliche Dinge rund um das Lernen stehen hoch im Kurs: Angehende Schulkinder freuen sich über farbenfrohe Aufkleber mit ihrem Namen für Hefte und Bücher oder einen schicken Stift.

Nur ausgewählte Lieblingssüßigkeiten in die Tüte „Das Bewusstsein für Zahngesundheit bildet sich schon im Kindesalter aus und auch die Schultüte kann ein Zeichen dafür setzen“, verdeutlicht Dirk Kropp, Geschäftsführer der Initiative proDente e.V. „Wer nascht, sollte das bewusst tun.“ Daher am besten nur eine Handvoll Lieblingssüßigkeiten des Kindes in die Schultüte legen oder zahnfreundliche Alternativen auswählen. Zuckerfreie Produkte sind mit dem Siegel „Zahnmännchen“, dem Zahn mit weißem Schirm, gekennzeichnet. Von vorab gefüllten Schultüten, die im Handel angeboten werden, ist hingegen abzuraten. Sie enthalten meist viele Süßigkeiten mit Zucker und Spielwaren unklarer Qualität.

Zähneputzen: kostenfreie Kinderbücher von proDente

Auch ideal für die zahngesunde Schultüte: Die beiden altersgerecht illustrierten Kinderbücher rund um gesunde Zähne. proDente wendet sich mit diesen Büchern bewusst an Kinder im Grundschulalter. Denn Zähne ohne Karies sind für die gesunde Entwicklung von Kindern wichtig. So spielen sie bei der Sprachentwicklung eine entscheidende Rolle und sind eine Voraussetzung, um gesund essen zu können. Zudem: Sind die Milchzähne gesund, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit, dass auch die bleibenden Zähne gesund bleiben. Interessierte können jeweils ein Exemplar der beiden Kinderbücher „Zähneputzen ist tierisch stark“ und „Zahnbande“ kostenfrei bei proDente bestellen: per E-Mail an info@prodente.de, auf www.prodente.de unter dem Menüpunkt „Infomaterial für Patienten“.

Blick ins Buch „Zähneputzen ist tierisch stark“

Blick ins Buch „Zahnbande“:

Quelle: prodente

Melatonin-Fruchtgummis sind kein Kinder-Naschwerk

Das Einschlafen soll Kindern durch Mittel mit Melatonin erleichtert werden. Jedoch hat ein Test gezeigt, dass das Hormon teilweise über­dosiert und zu wenig erforscht ist. Jedenfalls ist es laut Stiftung Warentest „auf keinen Fall harmlos“.

Einen schnellen Weg zu süßen Träumen versprechen Nahrungs­ergän­zungs­mittel mit dem Schlafhormon Melatonin. Ob das zu schön um wahr zu sein ist, hat Stiftung Warentest anhand von vier Produkten in Hinblick auf ihren Melatonin­gehalt untersucht und von einem Gutachter bewerten lassen. Das Ergebnis zeigt, dass keines davon empfehlens­wert ist.

Die untersuchten Produkte „ZzzQuil Gute Nacht“, „Sweet Sleep Kids Gummies“, „Kids Melatonin Gummies“ und „Kids Sleep Gummies“ werden für Preise zwischen zehn und 15 Euro pro Packung verkauft. Die Fruchtgummis sind auch für Erwachsene erhältlich und sollen die Einschlafzeit verkürzen. Die Werbeversprechen reichen von einem „Schlüssel zu einer erholsamen Nacht“ bis zur Botschaft, dass Kinder nur so einen ruhigen erholsamen Schlaf bekommen.

Stiftung Warentest warnt vor diesen „Einschlafhilfen“

Stiftung Warentest verzichtet auf die üblichen tabellarischen Ergebnisse und Gesamtnoten nach dem Schulsystem, da das Fazit für alle Mittel gleich ist. „Wir warnen vor diesen Präparaten“, schreiben die Testerinnen und Tester. Im Bezahlartikel wird erklärt, welcher Anbieter fehlerhaft deklariert und welche Nebenwirkungen drohen. Außerdem besteht das Problem, dass diese Mittel Naschereien ähneln.

Alternativen zu den Präparaten werden in einem Interview mit der Psychologin Angelika Schlarb von der Universität Bielefeld genannt – zum Beispiel Rituale und organisatorische Umstellungen der Lebensführung, mit denen gutes Einschlafen auch ohne Hilfsmittel erreicht werden kann.

Schlafmangel steigert Entzündungsrisiko im Mund

Nicht nur schlechte Laune und Konzentrationsprobleme, auch Beeinträchtigungen des Immunsystems können auf chronischen Schlafentzug zurückgeführt werden.1 Eher eine Vermutung schien es bisher zu sein, dass dabei auch das Zahnfleisch in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Bereits frühere Studien zeigten einen Zusammenhang zwischen reduzierter Schlafdauer und erhöhter Parodontitis-Anfälligkeit, aber die biologischen Mechanismen dahinter blieben unklar.2

Erstmals beschreibt nun eine Untersuchung aus den USA einen Signalweg, über den Schlafmangel entzündliche Veränderungen im Zahnhalteapparat verstärken kann. Dafür ist aber nicht eine veränderte bakterielle Besiedlung, sondern ein neuronaler Mechanismus verantwortlich. Das Team um Ya-Qiong Li vom Massachusetts General Hospital und der Harvard Medical School zeigte, dass bestimmte Nervenzellen im Ganglion des Nervus trigeminus – jene, die den Rezeptor TRPV1 tragen – eine Schlüsselrolle spielen. Aus der Schmerzforschung ist bekannt, dass dieser Rezeptor unter anderem auf Capsaicin reagiert. Ungewöhnlich ist, dass er hier als Verstärker entzündlicher Signale im Parodont auftritt. Da Schlaf keine Nebensache ist, bekommt ihn auch das Zahnfleisch über einen stillen, aber äußerst aktiven Draht ins Gehirn zu spüren. Im Fachjournal PNAS wurden kürzlich die Studienergebnisse publiziert.

1 Role of sleep deprivation in immune-related disease risk and outcomes; DOI:10.1038/s42003-021-02825-4

2 Is inadequate sleep a potential risk factor for periodontitis? DOI: 10.1371/journal.pone.0234487

Gebühren für nicht wahrgenommene Termine?

Wenn man einen Termin beim Arzt oder im Restaurant reserviert und dann ohne Absage verstreichen lässt, werden inzwischen oft Gebühren in Rechnung gestellt. Bei diesem Thema will das Land Niedersachen nun mehr Klarheit schaffen.

Nach Ansicht Niedersachsens soll, wer Termine in gewerblichen Betrieben einfach so verstreichen lässt für daraus entstehende Kosten aufkommen. Im Rahmen der Justizminister-Konferenz will sich das Bundesland dafür einsetzen, dass der Ausgleich des finanziellen Ausfalls beim Nichterscheinen z. B. in Praxen, Fitnessstudios oder Restaurants geregelt wird. So berichtet die «Braunschweiger Zeitung».

Auf Grundlage sogenannter No-Show-Klauseln in ihren Geschäftsbedingungen haben inzwischen viele Arztpraxen oder Restaurants Entschädigungsgebühren eingeführt, erläuterte Niedersachsens Justizministerin Kathrin Wahlmann (SPD) gegenüber der Zeitung. Die Gebühren werden fällig, sobald Termine nicht wahrgenommen oder nicht rechtzeitig abgesagt werden.

Die niedersächsische Regierung ist überzeugt, dass die Komplexität des Themas eine klare Gesetzeslage erfordert. Bei Restaurants zum Beispiel stellt sich die Frage, ob tatsächlich ein Schaden entsteht, wenn durch Laufkundschaft freigebliebene Plätze aufgefüllt werden. Wie mit kurzfristigen, aber begründeten Absagen umzugehen ist, muss zusätzlich geklärt werden. Kathrin Wahlmann spricht sich in der «Braunschweiger Zeitung» für eine Regelung mit pauschalierten Vergütungsansprüchen aus. Die Höhe der Pauschale soll hier ebenfalls festgelegt werden.

Quelle: dpa

Ist das Aufschieben schlauer als vermutet? 5 Gründe für eine sinnvolle Prokrastination

Als Feind der Produktivität wird allgemein die Prokrastination angesehen. Wer jedoch klug auf Zeit spielt, kann oft kreativer, fokussierter und zum Teil sogar schneller das (Arbeits-) Ziel erreichen. Wer also Aufgaben und Projekte nicht ständig vor sich her schiebt, sondern den Beginn nur bewusst ein wenig verlagert, kann sogar effektiver arbeiten, meint eine Expertin.

Gerade in unserem Kulturkreis gilt Prokrastination – also das bewusste Aufschieben von Dingen – oft als Anzeichen für mangelnde Selbstdisziplin oder Faulheit. Wer jedoch z.B. eine Aufgabe im Job nicht sofort angeht, kann vom Aufschieben sogar profitieren – vorausgesetzt, es passiert bewusst und kontrolliert. «Konstruktives Prokrastinieren» nennt das die promovierte Soziologin Tracy Browers, die mehrere Bücher zum Thema Arbeits- und Lebenszufriedenheit verfasst und im US-Businessmagazin «Fast Company» erklärt, wozu Aufschieben gut sein kann:

1. Zeit zum Denken nehmen

Wenn man nicht sofort anfängt, kann man das Problem von mehreren Seiten betrachten, Lösungen prüfen und vorab überlegen, wie die Ergebnisse aussehen und präsentiert werden sollten. Diese Ideen sollte man weiter schärfen – und dann mit der eigentlichen Aufgabe beginnen, rät Browers.

2. Kleinkram erledigen

Erst mal was anderes machen – natürlich nicht am Handy scrollen oder Serien gucken: Wer aufschiebt und kleinere Aufgaben erledigt – etwa einen kurzen Anruf oder eine schnelle Mail bzw. andere Alltags-Routinen, prokrastiniert sinnvoll, denn das schafft mentale Klarheit für das eigentlich Wichtige.

3. Positive Dringlichkeit erzeugen

Ein gewisses Gefühl von Zeitdruck kann helfen, sich zu fokussieren und effizient zu arbeiten. Arbeiten, die wir als «wichtig und dringend» ansehen, motivieren besonders stark. So sorgt der durch das Prokrastinieren erzeugte «positive Druck» dafür, dass wir Dinge geregelt bekommen.

4. Input holen

Das langsamere Herangehen an die Aufgabe kann auch bedeuten, dass zunächst mehr Informationen gesammelt und/oder oder Experten zu befragt werden können. «Nehmen Sie sich Zeit zum Recherchieren, Lernen und erweitern Sie Ihren Blickwinkel», rät Browers – denn das kann die Ergebnisse eigentlich nur verbessern.

5. Raum für Inspiration schaffen

Wenn der Funke für das vor einem liegende Projekt einfach nicht überspringen will, hilft es häufig, wenn man eine Weile Abstand davon nimmt, um sich anderweitig inspirieren zu lassen. Beispiele für inspirierende Tätigkeiten sind zum Beispiel das Hören von Musik oder das Spielen mit den Kindern. Ein Gang an die frische Luft kann Wunder wirken. Browers verweist auf eine Studie, der zufolge sich ein Spaziergang sowohl auf die Anzahl als auch die Originalität von Ideen auswirken kann.

Das klingt gut. Jedoch darf man bei allem, was fürs Aufschieben spricht, nicht vergessen: Erledigt werden muss die Aufgabe immer noch.

Quelle: dpa