Skip to main content

Zahncremes im großen Check – Kritik an Titandioxid

Regelmäßiges Putzen ist wichtig für gesunde Zähne. Welche Zahncremes sich dafür am besten eignen, hat die Stiftung Warentest für die Juli-Ausgabe der Zeitschrift test untersucht. Von 31 getesteten Pasten schützen 4 nicht ausreichend vor Karies, ihnen fehlt Fluorid. Viele andere enthalten den kritischen Farbstoff Titandioxid. Fünf sehr gute Zahncremes kommen ohne diesen aus.

Das strahlende Weiß der Zahnpasta erreichen die Hersteller häufig mit dem Farbstoff Titandioxid. Doch ab August 2022 ist das Pigment EU-weit in Lebensmitteln verboten. Es steht im Verdacht, das Erbgut zu schädigen, wenn es in den Körper gelangt. In Kosmetika ist es weiterhin erlaubt. Von den 31 getesteten Zahncremes enthalten 21 Titandioxid. Da Zahncreme beim Putzen zum Teil verschluckt werden kann und Titandioxid für die Zahnpflege unnötig ist, rät die Stiftung Warentest aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes zu Zahnpasten ohne den Farbstoff.

Für unverzichtbar hält das Expertenteam der Stiftung Warentest dagegen Fluorid. Es stärkt den Zahnschmelz und macht ihn widerstandsfähiger gegen Säuren, die von Plaque-Bakterien gebildet werden. In vier Zahncremes ist der wichtigste Inhaltsstoff zur Kariesvorbeugung nicht enthalten. Die Tester bewerten sie daher mit mangelhaft. Immerhin fünf Pasten sind sehr gut. Sie beugen sehr gut Karies vor und beinhalten kein kritisches Titandioxid. Die günstigsten kosten sogar weniger als 1 Euro pro 100 Milliliter: Dontodent Zahncreme antibakteriell von dm und Bevola Zahncreme fresh von Kaufland.

Die ausführlichen Ergebnisse zum Zahnpasta-Test finden sich in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift test und unter www.test.de/zahnpasta.

 


Quelle: Stiftung Warentest

Das sind die 10 Tops und Flops bei der Zahnpflege

Wie pflege ich meine Zähne richtig? Was ist die beste Zahnbürste, Zahnpasta oder Mundspülung? Worauf muss ich achten und was sind absolute No Gos bei der Zahnpflege? Bestimmt hören Sie von Ihren Patienten häufig solche Fragen. Wir haben einige Tops und Flops bei der Zahnpflege zusammengestellt, die Sie bei der Patientenberatung ansprechen können.

Die richtige Mundhygiene ist essentiell für gesunde Zähne und Zahnfleisch. Neben regelmäßigen Kontrollen beim Zahnarzt und der professionellen Zahnreinigung dürfen Patienten die häusliche Zahnpflege aber nicht vernachlässigen oder sogar schwerwiegende Fehler dabei machen. Diese Auflistung der 10 bekanntesten Tops und Flops bei der Zahnpflege bietet Ihnen bei der Patientenberatung die richtige Hilfestellung, um Fehler bei Putzroutine oder Ernährung der Patienten zu identifizieren.

Flop 1: Mund und Zähne als Hilfsmittel verwenden

Die Verpackung geht nicht auf und der Flaschenverschluss sitzt auch fest? Schnell sind einige Menschen dann dabei, das Problem mit den Zähnen zu lösen oder in diesem Fall aufzureißen. Doch Vorsicht, dabei können leicht Stücke der Zähne absplittern oder sogar Zähne abbrechen.

Flop 2: Übermäßiger Druck

Viel hilft viel, auch beim Zähneputzen? Viele Patienten denken, je fester sie beim Putzen drücken, desto sauberer werden die Zähne. Das Problem ist jedoch, dass durch übermäßiges starkes Schrubben nicht nur die Zahnbeläge verschwinden, sondern auch der Zahnschmelz. Aggressives Putzen trägt ihn ab und die Zähne werden so anfälliger für Bakterien und Karies.

Flop 3: Obst, Obst, Obst

Ananas, Orangen oder Fruchtsäfte müssen gesund sein, denn sie enthalten viele Vitamine. Was viele dabei jedoch vergessen: Diese Lebensmittel enthalten auch viel Fruchtsäure, die bei übermäßigem Konsum den Zahnschmelz schädigen kann. Problematisch kann es auch werden, wenn Patienten zu viel Spinat essen. Denn dieser enthält neben viel Vitamin A leider auch viel Oxalsäure. Diese entzieht Kalzium und kann zu Erosionen führen.

Flop 4: Vorliebe für Weißmacher-Zahnpasta

Weißer, weißer, Warnung! Die Zähne sollen strahlend weiß werden, also ist Weißmacher-Zahnpasta dauerhaft das Mittel der Wahl? Besser nicht. Denn durch das enthaltene Titandioxid werden die Zähne zwar heller, doch täglich angewendet sind die Zahncremes zu abrasiv und können den Zahnschmelz regelrecht wegreiben. In jedem Fall ist eine Beratung durch eine Prophylaxefachkraft vorher sinnvoll.

Flop 5: Hausmittel zur Zahnaufhellung nutzen

Zähne weiß wie Schnee sind ein Schönheitsideal. Um das zu erreichen, greifen viele Menschen auch zu ungewöhnlichen Hausmitteln, angefeuert durch diverse DIY-Videos in den sozialen Medien. Doch Backpulver, Zigarrenasche oder Zitronensaft haben dafür nichts im Mund zu suchen. Sie zerstören den Zahnschmelz und als natürliches Bleichmittel völlig ungeeignet. Wer gerne seine Zähne aufhellen möchte, sollte lieber in der Zahnarztpraxis ein professionelles Bleaching durchführen lassen.

Flop 6: Nach dem Essen nicht mit der Zahnpflege warten

Gerade Kekse, Gummibärchen oder Schokolade genascht und schnell soll der Zucker von den Zähnen runter? An sich ist das die richtige Einstellung, doch direkt nach dem Verzehr ist das Zähneputzen nicht sinnvoll. Besonders säurehaltige Speisen und Getränke weichen den Zahnschmelz etwas auf. Greifen wir danach direkt zur Zahnbürste, tragen wir den Zahnschmelz etwas ab. Also sollten wir mindestens 30 Minuten nach dem Essen mit der Zahnpflege warten. In der Zeit kann der Speichel die Säure neutralisieren und der Zahnschmelz wieder härten.

Flop 7: Flasche Reihenfolge bei der Zahnpflege

Bei der täglichen Zahnpflege sollten diese Hilfsmittel nicht fehlen: Zahnbürste, Zahnseide oder Interdentalraumbürsten und Zahnpasta. Doch in welcher Reihenfolge werden sie am besten benutzt? Als erstes sollten die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalraumbürsten gereinigt werden. Danach ist der Griff zu Zahnbürste und Zahnpasta richtig. Denn so kann die Zahnpasta an den gesäuberten Zwischenräumen besser einwirken.

Flop 8: Übermäßiger Zuckerkonsum

Eigentlich ist jedem Menschen bekannt, dass zu viel Zucker schädlich für unsere Zähne ist. Doch wer kann schon immer Süßigkeiten widerstehen? Wer sich nicht komplett einschränken kann und möchte, kann nach dem Verzehr von süßen Speisen und Getränken ein Glas Mineralwasser zu sich nehmen. Das neutralisiert ein wenig. Und natürlich nicht die tägliche Zahnpflege vergessen.

Flop 9: Zahnbürste selten wechseln

Der letzte Wechsel der Zahnbürste ist schon etwas länger her? Dann wird es Zeit für eine neue. Als Faustregel gilt, die Zahnbürste alle drei Monate zu wechseln. Gleiches gilt auch für die Aufsteckköpfe von elektrischen Zahnbürsten. Spätestens, wenn die Borsten der Zahnbürste seitlich abstehen, wird es Zeit für eine neue. Denn die abgenutzten Borsten könnten das Zahnfleisch verletzen und Speisereste nicht mehr richtig und gleichmäßig entfernen. Dadurch kann sich mehr Plaque ansammeln und das Kariesrisiko steigt.

Flop 10: Tabak und Alkohol

Ein Glas Rotwein am Abend oder ein Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt gehören für viele einfach dazu. Doch übermäßiger Konsum von Rotwein oder auch Tabak kann auf Dauer zu unschönen und lästigen Verfärbungen führen. Grund dafür sind die in roten Früchten enthaltenen Anthocyane. Sie sind wasserlöslich und landen bei der Herstellung im fertigen Wein. Rauchen ist vor allem schlecht für das Zahnfleisch und den Zahnhalteapparat. Das Nikotin im Rauch reduziert die Abwehrkräfte, so dass deutlich schneller eine Parodontose entstehen kann.

Top 1: Regelmäßige Zahnpflege

Regelmäßigkeit ist das A und O. Empfohlen ist das zweimal tägliche Zähneputzen für mindestens zwei Minuten. Die richtige Technik ist auch nicht zu vernachlässigen. Der Klassiker ist die KAI-Methode (Kauflächen, Außenflächen, Innenflächen), bekannt ist auch die Bass-Technik (auch Rütteltechnik genannt).

Top 2: Hilfsmittel verwenden

Doch nur die Zahnbürste allein nutzen, reicht nicht aus. Wichtig ist es außerdem, die Zahnzwischenräume zu säubern. Dazu eignen sich geeignete Hilfsmittel wie Interdentalbürsten, die es in verschiedenen Größen gibt, Interdentalsticks oder Zahnseide. Auch Mundspülungen als Ergänzung zur täglichen Zahnpflege können hilfreich sein.

Top 3: Die passende Zahnbürste

Handzahnbürste oder lieber die elektrische Variante? Die Antwort darauf kann unterschiedlich ausfallen. Wer die Technik richtig beherrscht, kann zur Handzahnbürste greifen. Studien zeigen aber, dass elektrische Zahnbürsten mehr Plaque entfernen. Außerdem können viele bereits mit einer App verbunden werden, die anzeigt, wo beim Putzen noch Verbesserungsbedarf besteht. Auch die visuelle Andruckkontrolle kann denjenigen helfen, die energischer bei der Zahnpflege vorgehen als nötig.

Top 4: Die passende Zahnpasta

Die verwendete Zahnpasta sollte auf jeden Fall Fluorid enthalten. Denn diese verringern nachweislich die Neubildung von Karies, stärken den Zahnschmelz und schützen somit die Zähne. Gleichzeitig hat jeder Patient individuelle Bedürfnisse und nicht jede Zahnpasta eignet sich für jeden Patienten. Hat er oder sie zum Beispiel empfindliche Zähne oder leidet an Dentinhypersensibilität, sollte er oder sie auf Weißmacher-Zahnpasta mit hohem RDA-Wert verzichten.

Top 5: Gesundes Essen, gesunde Zähne

Natürlich schmecken Snacks wie Chips oder Schokolade einfach gut, aber sie sollten nicht der Hauptbestandteil unserer Mahlzeiten sein. Zur Förderung der Durchblutung des Zahnfleisches und des Speichelflusses eignen sich kauintensive Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Müsli oder Obst. Kalzium ist daneben ein wichtiger Mineralstoff, der den Aufbau eines gesunden Zahnschmelzes sichert. Gute Kalziumlieferanten sind beispielsweise Milchprodukte, Käse, grünes Blattgemüse oder Nüsse.

Top 6: Regelmäßige Kontrollen

Wer regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung zum Zahnarzt geht, bei dem können frühzeitig eventuelle Erkrankungen erkannt und behandelt werden. Erwachsene sollten mindestens einmal jährlich zur Kontrolle kommen, Kinder und Jugendliche zweimal jährlich. Außerdem gibt es dabei, wenn man keine Untersuchung verpasst, einen Stempel im Bonusheft. Dafür gibt es später höhere Zuschüsse für Zahnersatz.

Top 7: Professionelle Zahnreinigung

Man kann es leider nicht verhindern: So gründlich man auch Zähne und Zahnzwischenräume reinigt, es gibt immer schwer zugängliche Stellen, an denen sich Karies und Zahnstein sammeln kann. Deshalb sollte man mindestens einmal jährlich in der Zahnarztpraxis eine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen.

Top 8: Kaugummis zwischen den Mahlzeiten

Unterwegs hat man nicht immer die Möglichkeit, seine Zähne zu putzen. Abhilfe schaffen da zuckerfreie Kaugummis. Kaugummikauen regt den Speichelfluss an. Das wiederum neutralisiert zahnschädigende Säuren im Mund, was auch das Kariesrisiko senkt. Sie sind aber nur als Ergänzung zur Zahnpflege gedacht und ersetzen diese nicht.

Top 9: Die Zunge reinigen

Die Zahnpflege beschränkt sich nicht nur auf die Zähne selbst. Auch die Zunge sollte gereinigt werden. Hilfreich sind dabei Zungenschaber oder eine Zungenbürste, zur Not geht es übergangsweise aber auch mit einer normalen Zahnbürste.

Top 10: Auf die Flüssigkeitszufuhr achten

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist nicht nur gut für die Allgemeingesundheit. Wer genug trinkt, produziert auch genug Speichel, der körpereigene Wirkstoffe gegen Bakterien enthält und Säuren im Mund neutralisiert. Besonders geeignet sind darum zuckerfreie und säurearme Getränke wie Wasser oder Tee. Limonaden, Energy Drinks oder Fruchtsäfte sind eher zu meiden.


Quelle: DENTAL MAGAZIN