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Mundbakterien: So verursachen sie Mundgeruch

Eine spannende neue Studie aus der Universität Osaka zeigt, wie unsere Mundbakterien zusammenarbeiten und Mundgeruch verursachen können. Denken Sie an Methylmercaptan (CH3SH) als den „Schurken“ hinter schlechtem Atem, der von Bakterien in unserem Mund produziert wird. Das Team unter der Leitung von Takeshi Hara hat ein spezielles System entwickelt, um die Beziehung zwischen diesen Bakterien genauer zu verstehen.

Hier ist, was sie entdeckt haben: Ein bestimmtes Bakterium namens Streptococcus gordonii gibt ein Molekül frei, das ein anderes Bakterium namens Fusobacterium nucleatum dazu bringt, große Mengen CH3SH zu produzieren.

Klingt kompliziert, oder? Aber das ist der Grund, warum unser Atem manchmal unangenehm riechen kann!

Warum ist das wichtig? Nun, die Forschung könnte nicht nur helfen, Mundgeruch besser zu verstehen, sondern auch neue Wege zur Behandlung und Vorbeugung von Zahnproblemen aufzeigen. Denn Mundgeruch ist oft mit Zahnfleischerkrankungen verbunden. Wenn wir frühzeitig handeln, können wir unsere Mundgesundheit verbessern und schwerwiegendere Probleme vermeiden. Also denken Sie daran, Ihre Zähne zu putzen und regelmäßig zum Zahnarzt zu gehen – Ihre Mundbakterien werden es Ihnen danken! 🦷✨

Zur Studie

Herkunft: Osaka University

Quelle: https://www.zwp-online.info/zwpnews/dental-news/wissenschaft-und-forschung/mundgeruch-wechselwirkung-von-bakterien-als-schlusselursache

Zuckerfallen im Alltag: Schützen Sie Ihre Zähne vor Karies!

Im letzten Jahr hat jeder von uns im Durchschnitt rund 32 Kilogramm Zucker gegessen – das entspricht ungefähr 30 Zuckerwürfeln pro Tag! Doch diese Zuckerfallen sind nicht nur ein Leckerbissen für unseren Geschmackssinn, sondern auch ein Feind unserer Zähne. Denn Bakterien verwandeln ihn in Säuren, die unseren Zahnschmelz angreifen und Karies verursachen können.

Aber wo versteckt sich dieser Zucker? Nicht nur in Süßigkeiten, sondern auch in vermeintlich gesunden Lebensmitteln wie Müsli, Fruchtjoghurt und sogar Ketchup! Die Lebensmittelindustrie ist dabei oft trickreich: Sie versteckt Zucker unter verschiedenen Namen wie Glucose, Fructose oder Maltose.

Aber keine Sorge, es gibt Möglichkeiten, unsere Zähne zu schützen und dennoch zu naschen! Man kann zahnfreundliche Süßigkeiten wählen, die Zuckeraustauschstoffe oder Süßstoffe verwenden. Diese erkennt man oft an einem kleinen Zahnmännchen auf der Verpackung. Noch besser ist es jedoch, auf Lebensmittel zurückzugreifen, die zum Kauen anregen, wie Karotten, Äpfel, Vollkornbrot oder Nüsse. Denn beim Kauen wird mehr Speichel produziert, der hilft, die Säuren zu verdünnen und abzufangen – ein natürlicher Schutzschild für unsere Zähne!

Herkunft: Freier Verband Deutscher Zahnärzte e. V.

Quelle: https://www.zwp-online.info/zwpnews/dental-news/branchenmeldungen/tag-der-gesunden-ernahrung-je-weniger-zucker-desto-besser

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr verehrte Mitglieder und Partner der DENTAGEN,

auch wenn das Jahr 2023 schon wieder Fahrt auf­genommen und schon mehr als einen Monat alt ist, möchte ich zunächst die Gelegenheit nutzen, Ihnen und Ihren Familien im Namen des Aufsichtsrates der DENTAGEN Wirtschaftsverbund eG einen guten Start, Erfolg für Ihre Unternehmungen, Zuversicht in eine friedlichere Zeit und vor allem Gesundheit zu wünschen.

Wie schon im abgelaufenen Jahr wird auch die kommende Zeit einige Herausforderungen an uns stellen, denen es zu begegnen gilt. Sich bloß darauf zu beschränken, alten Zeiten hinterher zu trauern, dürfte im Zuge dessen sicherlich keine gute Antwort sein und würde auch denen nicht gerecht, die in der Vergangenheit Verantwortung über­nommen und alles dafür getan haben, eine Unter­nehmung zukunftsfähig aufzustellen. Erforderlich ist also stets eine auf bewährtes aufbauende und mit neuen Ideen versehene Planung für die Zukunft. Genau diesen Anforderungen stellt sich DENTAGEN.

Zum 1. Januar 2023 konnten wir unseren neuen Vorstand, Herrn Nils Hagenkötter, begrüßen, der sich mit Freude und Elan in seine neue Aufgabe einarbeitet. Große Unterstützung erfährt er hierbei durch unsere Vorstandsvorsitzende Karin Schulz, die nach über 17-jähriger Vorstandsarbeit zum 31.03.2023 die Leitung an Herrn Hagenkötter übergeben und in den wohl verdienten Ruhestand gehen wird. Auch wenn wir großes Verständnis für diese Entscheidung haben, bedauern wir dennoch ihren Entschluss außerordentlich.

Mit Karin Schulz verlieren wir eine Vorstandsvor­sitzende, die mit ungeheurem Einsatz und Erfolg unsere Genossenschaft geleitet hat. Karin Schulz hat auf Bitten des damaligen Aufsichtsrats­vor­sitzenden Karl-Heinz Maurer den Vorstandsvorsitz übernommen, als DENTAGEN nach dem Tod ihres Gründers Peter Eykmann schwere Zeiten zu durch­leben hatte. Obwohl Sie noch neben ihrer Vorstandsposition gemeinsam mit ihrer Mutter in Geseke ein Labor leitete, hat sie sich von der ersten Minute an der neuen Aufgabe mit voller Hingabe gewidmet. Aufgrund ihrer unternehmerischen Gabe, gepaart mit einer über alles erhabenen Ver­bindlichkeit in ihrem ganzen Tun und im Umgang vor allem mit den Geschäftspartnern von DENTAGEN, ist es ihr innerhalb kurzer Zeit gelungen, diese von der Idee der Genossenschaft zu überzeugen und mit diesen gemeinsam neue zukunftsträchtige Geschäftsfelder zu entwickeln, die der DENTAGEN einen bis heute währenden geschäftlichen Erfolg sichern.

Hilfreich war dabei sicherlich auch ihr sportlicher Erfolg als Triathletin, der stets Durchhaltevermögen erforderte und Bewunderung mit sich brachte. Selbst in den pandemischen Zeiten ruhte Karin Schulz nicht, sondern entwickelte gemeinsam mit ihrem Vorstandskollegen Claus-Hinrich Beckmann sowie den Mitarbeitern von DENTAGEN den Online – Marktplatz für zahntechnische Labore, der sich inzwischen in der dentalen Welt einer großen Nachfrage erfreut. Nicht zu vergessen ist schließlich auch ihr ungeheuerlicher Einsatz im Zuge der Planung und Durchführung unseres Neubaus der Geschäftsstelle in Waltrop, die ein schönes und in jeder Hinsicht funktionales Gebäude hervor­gebracht hat.

Liebe Karin, mit Respekt und Anerkennung möchte ich mich bei Dir im Namen des gesamten ehemaligen und derzeitigen Aufsichtsrates für Deine erfolgreiche Tätigkeit als Vorstandsvorsitzende der DENTAGEN von ganzem Herzen bedanken und Dir für den anstehenden Ruhestand alles Liebe und Gute wünschen. Zugleich darf ich Dir und Ihnen, meine Damen und Herren, versichern, dass wir gemeinsam mit dem Vorstand in seiner zukünftig neuen Besetzung alles daran setzen werden, DENTAGEN als verlässlichen Partner seiner Mitglieder und Kooperationspartner, getreu unserem Motto „wer kooperiert, der profitiert“, erfolgreich weiter zu entwickeln.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Aufsichtsratsvorsitzender
Constantin Vernekohl

Prävention von Zahnfleischerkrankungen lohnt sich

Studie zeigt: Prävention von Zahnfleischerkrankungen lohnt sich

Parodontitis beeinträchtigt Betroffene auf vielfältige Weise. Neben schmerzendem Zahnfleisch sowie im schlimmsten Fall drohendem Zahnverlust steigt bei Patienten das Risiko für Diabetes, Alzheimer und Herz-Kreislauf-Erkrankungen1. Andererseits haben Präventionsmaßnahmen hohe Erfolgschancen. Dass das nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch das Gesundheitssystem entlasten kann, zeigt eine aktuelle Analyse der Economist Intelligence Unit (EIU)3.

Was haben Zahnärzte, Dentalhygieniker, zahnmedizinische Fachangestellte sowie andere Dental-Fachkräfte gemeinsam?

Ganz offensichtlich: Sie schauen tagtäglich vielen Patienten in den Mund. Daraus ergibt sich eine zweite Gemeinsamkeit, die zugleich eine große Chance sein kann. Denn neben der Behandlung bestehender Zahn- und Zahnfleischerkrankungen tragen die genannten Berufsgruppen maßgeblich zu deren Prävention bei. Dass das die Betroffenen freut, liegt auf der Hand. Eine aktuelle Analyse der Economist Intelligence Unit (EIU) weist jetzt Zahlen auf, welche Politik und Gesundheitssystem ebenfalls motivieren sollten, um vermehrt auf Prävention im Mundraum zu setzen.

Status quo: Hohe Prävalenzen schwerer Zahnfleischerkrankungen bedeuten steigende Kosten

Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung ist von schweren Zahnfleischerkrankungen betroffen2. Somit schafft es Parodontitis traurigerweise auf den fünften Platz der weltweiten Hauptursachen für Folgeerkrankungen – und zwar direkt hinter Diabetes und Nieren-Erkrankungen sowie kardiovaskulären Krankheiten3. Was die Betroffenen Gesundheit – und leider häufig sogar mehrere Lebensjahre – kostet, hat auch Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft: Es ist schlichtweg teuer, wenn eine bestehende Parodontitis behandelt wird (= direkte Kosten) sowie Menschen aufgrund von Krankheit arbeitsunfähig werden (= indirekte Kosten). So belaufen sich die direkten Kosten weltweit jedes Jahr auf knapp 300 Milliarden US-Dollar und machen 4,6 Prozent der weltweiten Ausgaben des Gesundheitswesens aus3. Hinzu kommen immaterielle Kosten für jeden einzelnen, die nur schwer messbar sind und sich in Form von Schmerzen, Sprachschwierigkeiten sowie geringem Selbstwertgefühl äußern.

Prävention hilft doppelt: Bessere Gesundheit + gesamtgesellschaftliche Kosteneinsparungen

Das zahnmedizinische Fachpersonal kennt diese beschriebene Problematik und arbeitet eng mit Patienten zusammen, um Gingivitis (die Vorstufe der Parodontitis) vorzubeugen. Dazu gehört das Besprechen der geeigneten Putzdauer, das Vermitteln einfacher Putztechniken sowie die individuelle Beratung bezüglich passender Technologien im Bereich von Zahnbürsten, -pasten und -seiden. In dieser Gesamtheit könnten allein in der Bevölkerung in Deutschland die Summe aller in Gesundheit verbrachter Jahre (= HLY / Healthy Life Years) um 5,7 Millionen Jahre steigen sowie jährlich – ebenfalls allein ein Deutschland (!) – bis zu 10 Milliarden Euro gespart werden3. Insbesondere zahnmedizinischen Fachangestellten und Dentalhygienikern kommt dabei eine entscheidende Rolle zu, vermuten die Autoren des EIU-Berichts. So heißt es in deren Schlussfolgerung: „Obwohl in unserer Analyse nicht direkt gemessen, können entsprechende Präventionsmaßnahmen von Mitgliedern des breiten zahnmedizinischen Teams statt von Zahnärzten durchgeführt werden. Dies könnte die Kosteneffizienz der Gingivitis-Prävention zusätzlich fördern.“


1 Deutsche Mundgesundheitsstiftung (o.J): Der Zahnarzt erkennt viel mehr als Erkrankungen der Zähne. Online unter: https://diemundgesundheitsstiftung. de/wissenschaft/alzheimer-parodontitis/ 
2 Laut des Weltverbands der Zahnärzte FDI leiden weltweit über 50 Prozent und in Europa sogar 80 Prozent der Bevölkerung an Zahnfleischproblemen
3 Die Economist Intelligence Unit (2021): Time to take gum disease seriously: The societal and economic impact of periodontitis. London, The Economist Intelligence Unit

Quelle: P&G

Sind Zahnpflegekaugummis gesund für die Zähne?

Unterwegs Zahnpflegekaugummi statt Zahnbürste nutzen – und die Zähne bleiben ebenso sauber und gesund. Karies, Mundgeruch und Zahnbelag sollen mit ein paar Kaubewegungen weg sein. Doch stimmt das wirklich? Welche Kaugummis sind aus zahnärztlicher Sicht sinnvoll und was sollte drin sein? 

Zahnarzt-Check: Sind Zahnpflegekaugummis so gut wie ihr Ruf?

Jedes Mal, wenn man an der Supermarkt- oder Drogeriekasse steht, trifft man auf sie: Zahnpflegekaugummis. Kein Wunder, viele Menschen kauen gerne Kaugummis. Sehr beliebt sind dabei Zahnpflegekaugummis, die es in unzähligen Varianten gibt. Die Hersteller dieser Produkte versprechen viel, doch halten ihre Behauptungen auch, was sie versprechen? Die fünf häufigsten Behauptungen im zahnärztlichen Check:

Behauptung 1: Zahnpflegekaugummis entfernen Zahnbelag

Nein. Kaugummis können allenfalls oberflächliche und grobe Beläge entfernen, aber an tiefersitzenden, hartnäckigen Belägen beißen sie sich die Zähne aus. Der Grund: Mit einem Großteil der Zahnflächen kommt ein Kaugummi nicht in Berührung. Auch die in manchen Zahnpflegekaugummis enthaltenen Poliergranulate, die laut Herstellern den Zahnbelag abreiben sollen, erzielen keine ausreichende Wirkung, sie sind einfach zu schwach. Gleichwohl ist die reinigende Wirkung von Zahnpflegekaugummis nicht gleich null. So vermögen sie es, das Festsetzen neuer Plaque zu verhindern, wenn man sie zum Beispiel direkt nach dem Essen zu sich nimmt.

Behauptung 2: Zahnpflegekaugummis sind gut für die Mundflora

Ja. Denn Kaugummikauen regt allgemein den Speichelfluss an. Und Speichel im Mund ist immer gut. Er neutralisiert aggressive Säuren, bekämpft Bakterien und remineralisiert die Zähne. Kurzum: Speichel schützt vor Karies. Deshalb ist es sinnvoll, bei trockenem Mund einen Kaugummi zu kauen, damit das Wasser im Mund zusammenläuft. Aber Achtung: Manche Zahnpflegekaugummis enthalten Stoffe, die nicht gut sind. Etwa Aromastoffe oder chemische Zusätze, die der Zahngesundheit schaden können. 

Behauptung 3: Zahnpflegekaugummis sorgen für weiße Zähne

Nein. Mit Kaugummis lassen sich bereits bestehende Verfärbungen nicht entfernen. Das schafft man nicht einmal mit täglichem und intensivem Zähneputzen. Was Zahnpflegekaugummis allerdings zu leisten imstande sind: neue Verfärbungen zu verhindern. Wer also regelmäßig nach der Mahlzeit unterwegs einen Zahnpflegekaugummi kaut, verringert das Risiko neuer Verfärbungen. Wer hingegen seine Verfärbungen loswerden möchte, der kann elektrische Zahnbürsten mit Poliereffekt ausprobieren oder mit seinem Zahnarzt einen Termin zur Professionellen Zahnreinigung bzw. zum Bleachen ausmachen. Das ist am effektivsten.

Behauptung 4: Zahnpflegekaugummis mit Xylit sind besser für die Zahngesundheit

Ja. Dieser Zuckeralkohol wird als Ergänzung zur Kariesprophylaxe empfohlen. Denn Bakterien können Xylitol – im Gegensatz zu Zucker – nicht als Nahrung verwerten und haben weniger Chancen, sich zu vermehren. Die Folge: weniger Kariesrisiko. Das Süßungsmittel sorgt zudem für eine angenehme Kühle im Mund, was den Speichelfluss zusätzlich anregt. Eine Einschränkung gibt es: Die Behauptung, dass Xylit auch Karies in frühen Stadien oder Zahnfleischrückgang entgegenwirken kann, sind wissenschaftlich nicht belegbar. Dafür ist der Zahnarzt da.

Behauptung 5: Zahnpflegekaugummis sind gut für das Gehirn

Nein. Genau genommen ist es ja das Kauen, das guttut – wenn man es nicht übertreibt. Das Mahlen des Kiefers stimuliert die Herzfrequenz und regt damit die Sauerstoff- und Blutzufuhr des Gehirns an. Dies fördert sowohl die Konzentrationsfähigkeit als auch die Leistung des Gehirns. Es gibt Studien, die diese Wirkung mit Kaugummikauen in Verbindung bringen. Das Problem: Sie sind methodisch ungenau. Unterm Strich kann man sagen: Kaugummikauen regt die Sauerstoff- und Blutzufuhr des Gehirns nicht mehr an als allgemeines Kauen.

Fazit: Zahnpflegekaugummis können hilfreich sein – allerdings nicht so umfänglich, wie es deren Hersteller behaupten. Gleichwohl erzielen sie positive Effekte, wenn man sie richtig anwendet. Die reinigende Wirkung einer umfassenden Zahnhygiene (Zahnbürste, Zahnseide, Mundwasser) können sie jedoch nicht ersetzen – ebenso wenig wie den regelmäßigen Besuch beim Zahnarzt oder Kieferorthopäden.

 

5 Tipps für mehr Kauspaß

 

TIPP 1: Achten Sie darauf, dass der Kaugummi zuckerfrei ist und Xylitol enthält. In günstigen Produkten sind z. B. Aspartam, Sorbit oder Stevia enthalten, diese erzielen keine Wirkung oder können mitunter sogar schädlich für den Körper sein. Wer Xylit-Kaugummis nutzen möchte, sollte darauf achten, dass 1 Gramm pro Streifen oder Dragee enthalten ist.

TIPP 2: Greifen Sie zu Kaugummis, die zusätzlich Kalzium und Fluorid enthalten. Sie tragen dazu bei, kleine Defekte auf der Zahnoberfläche zu remineralisieren. Die Wirkung ist jedoch begrenzt, denn durch das Kaugummi-Kauen wird nur eine geringe Menge aufgenommen.

TIPP 3: Probieren Sie Zahnpflegekaugummis mit Poliergranulaten aus und nutzen Sie diese nach den Mahlzeiten, wenn keine Zahnbürste zur Hand ist. Auch hier dürfen Sie keine Wunder erwarten, aber sie wirken gleichwohl mehr als Produkte ohne diese Zusatzstoffe.

TIPP 4: Vermeiden Sie ständiges Kauen. Einerseits kann vermehrtes Kaugummikauen abführend wirken, andererseits können Kiefergelenk sowie Kiefermuskulatur durch die dauernde Beanspruchung Schäden davontragen.

TIPP 5: Spucken Sie Kaugummis nicht achtlos auf die Straße oder in die Natur. Das Material baut sich nämlich nur sehr langsam ab. Hüllen Sie den Kaugummi in seine Verpackung ein und werfen Sie ihn in die nächste Restmülltonne.


Quellen:

  • Cocco F, Carta G, Cagetti MG, Strohmenger L, Lingström P, Campus G. The caries preventive effect of 1-year use of low-dose xylitol chewing gum. A randomized placebo-controlled clinical trial in high-caries-risk adults. Clin Oral Investig. 2017 Dec;21(9):2733-2740. doi: 10.1007/s00784-017-2075-5. Epub 2017 Mar 16. PMID: 28303470; PMCID: PMC5693987.
  • Mäkinen KK, Bennett CA, Hujoel PP, Isokangas PJ, Isotupa KP, Pape HR Jr, Mäkinen PL. Xylitol chewing gums and caries rates: a 40-month cohort study. J Dent Res. 1995 Dec;74(12):1904-13. doi: 10.1177/00220345950740121501. PMID: 8600188.
  • Thaweboon S, Thaweboon B, Soo-Ampon S. The effect of xylitol chewing gum on mutans streptococci in saliva and dental plaque. Southeast Asian J Trop Med Public Health. 2004 Dec;35(4):1024-7. PMID: 15916109.
  • Gasmi Benahmed A, Gasmi A, Arshad M, Shanaida M, Lysiuk R, Peana M, Pshyk-Titko I, Adamiv S, Shanaida Y, Bjørklund G. Health benefits of xylitol. Appl Microbiol Biotechnol. 2020 Sep;104(17):7225-7237. doi: 10.1007/s00253-020-10708-7. Epub 2020 Jul 7. PMID: 32638045.
  • Singh R, Ren Z, Shi Y, Lin S, Kwon KC, Balamurugan S, Rai V, Mante F, Koo H, Daniell H. Affordable oral health care: dental biofilm disruption using chloroplast made enzymes with chewing gum delivery. Plant Biotechnol J. 2021 Jun 2. doi: 10.1111/pbi.13643. Epub ahead of print. PMID: 34076337.
  • Henry RK, Carkin M. The effect of gum chewing on sensitivity associated with in-office whitening procedures. Int J Dent Hyg. 2015 Nov;13(4):308-14. doi: 10.1111/idh.12136. Epub 2015 Apr 1. PMID: 25828296.
  • Al-Haboubi M, Zoitopoulos L, Beighton D, Gallagher JE. The potential benefits of sugar-free chewing gum on the oral health and quality of life of older people living in the community: a randomized controlled trial. Community Dent Oral Epidemiol. 2012 Oct;40(5):415-24. doi: 10.1111/j.1600-0528.2012.00685.x. Epub 2012 Apr 26. PMID: 22533799.
  • Rychlik R, Kreimendahl F, Blaich C, Calache H, Garcia-Godoy F, Kay E, Si Y, Zilberman D, Zimmer S. A global approach to assess the economic benefits of increased consumption of sugar-free chewing gum. Am J Dent. 2017 Apr;30(2):77-83. PMID: 29178768.
  • Das Gesundheitsportal medondo.health

Zahnseide kann vor Alzheimer schützen

Zahnseide schützt das Gehirn vor Entzündungen und beugt dem kognitiven Verfall vor.

Dies enthüllte nun eine neue Studie des NYU Rory Meyers College of Nursing. Die Studie zeigt, dass es – neben hygienischen Aspekten – einen weiteren Grund gibt, Zahnseide in die tägliche Routine aufzunehmen. Den Forschern dieser Studie zufolge kann Zahnseide dazu beitragen, den kognitiven Abbau zu verhindern. Die Forscher analysierten 14 Studien über Zahnverlust und kognitive Beeinträchtigung, die über einen längeren Zeitraum durchgeführt wurden und an denen insgesamt 34.074 Erwachsene und 4.689 Personen mit eingeschränkten kognitiven Funktionen teilnahmen.

Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass für Erwachsene mit mehr Zahnverlust ein 1,48-mal höheres Risiko für kognitive Beeinträchtigungen und ein 1,28-mal höheres Risiko für Demenz haben als die anderen. Dieses Risiko besteht auch dann, wenn man es hinauszögert, eine Zahnprothese zu bekommen, um den Zahnverlust zu ersetzen. Die Forscher stellten insbesondere fest, dass Erwachsene mit Zahnverlust ein höheres Risiko für kognitive Beeinträchtigungen besteht, wenn sie keinen Zahnersatz haben.

Angesichts der erschütternden Zahl von Menschen, bei denen jedes Jahr Alzheimer und Demenz diagnostiziert werden, und der Möglichkeit, die Mundgesundheit über die gesamte Lebensspanne hinweg zu verbessern, ist es wichtig, ein tieferes Verständnis des Zusammenhangs zwischen schlechter Mundgesundheit und kognitivem Abbau zu gewinnen, so Bei Wu, Professor für globale Gesundheit am NYU Rory Meyers College of Nursing und leitender Studienautor, in einer Erklärung.


Die Ergebnisse wurden im  The Journal of Post-Acute and Long-Term Care Medicine (JAMDA) veröffentlicht.

Quelle: edition.cnn.com

Häufiger Zahnverfärbungen bei jungen Schwimmern

Eine australische Studie untersuchte rund 100 schwimmende Kinder im Alter zwischen fünf und 17 Jahren mit Blick auf Zahnverfärbungen.

Kinder, die auf hohem Niveau schwimmen, haben ein sechsmal höheres Risiko, Zahnverfärbungen zu bekommen. Dies geht aus einer neuen Studie der University of Western Australia hervor.

Die Teilnehmer der Studie füllten dazu einen Fragebogen über die Häufigkeit ihrer Schwimmbadbesuche und über Faktoren aus, die mit Zahnverfärbungen in Zusammenhang stehen, darunter Mundhygiene und Ernährung. Es wurden zudem intraorale Frontalaufnahmen der Eck- und Schneidezähne gemacht.
Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe gleichaltriger Jugendlicher, die keine Schwimmwettkämpfe bestritten (44 Prozent), war die Verfärbung bei den Schwimmern deutlich höher (82 Prozent).

Auswirkungen des Schwimmersports auf die Zahngesundheit

„Die Ergebnisse zeigten, dass eine längere Schwimmdauer mit einer stärkeren Verfärbung einherging und dass diese Verfärbung nicht mit der Mundhygiene oder Faktoren wie der Ernährung zusammenhing“, so Studienleiter Dr. Jilen Patel. Neben Verfärbungen sind transparente Zahnränder und Heiß-Kalt-Empfindlichkeiten weitere mögliche Auswirkungen des Schwimmersports auf die Zahngesundheit.

Die Forscher fanden außerdem heraus, dass sich die Verfärbungen negativ auf die Lebensqualität der jungen Schwimmer auswirkte, wobei die Unzufriedenheit mit dem Lächeln und das Vermeiden des Lächelns bei den Kindern, die eine stärkere Verfärbung aufwiesen, größer war.

Dr. Patel sagte, dass die Ergebnisse dazu dienen würden, Eltern und Zahnärzte über mögliche Verfärbungen zu informieren, auch wenn die genaue Ursache noch nicht bekannt ist. „Weitere Forschungen konzentrieren sich darauf, die genauen Ursachen der Verfärbung zu verstehen, sei es der Chlorgehalt, der pH-Wert im Schwimmbecken oder die Zusammensetzung des Speichels“, so Dr. Patel.


 

Quelle: dentistry.co.uk

Warum manche Menschen anfälliger für Parodontitis sind

US-Forscher haben erstmals die verschiedenen Reaktionen auf die Ansammlung von Biofilm klassifiziert. Ihre Arbeit wirft ein neues Licht auf die Frage, warum manche Menschen anfälliger für schwere orale Erkrankungen sind.

Orale kommensale Bakterien wirken aktiv am Zahnfleischgewebe mit, um die Kontrolle der Neutrophilen und normale Gewebe- und Knochenumsatzprozesse aufrechtzuerhalten. Diese homöostatische Beziehung zwischen Wirt und Bakterien wird bei experimentellen Gingivitis-Studien gestört, da eine Zunahme der Bakterienlast die Entzündung der Gingiva verstärkt.

Ein Team unter der Leitung der University of Washington entdeckte in ihrer experimentellen Gingivitis-Studie nun eine bisher unbekannte Bandbreite von Entzündungsreaktionen auf Bakterienansammlungen im Mund. Bisher waren zwei Hauptphänotypen der oralen Entzündung bekannt: eine hohe oder starke und eine geringe klinische Reaktion. Veröffentlicht wurde die Arbeit in den Proceedings of the National Academy of Sciences.

DREI KLINISCHE ENTZÜNDUNGSPHÄNOTYPEN

Die Forscher fanden nun heraus, dass die experimentelle Gingivitis zu drei klinischen Entzündungsphänotypen führt (hoch, niedrig und langsam) und dass Interleukin-1β, ein bekannter wichtiger Gingivitis-assoziierter Entzündungsmediator, in der Gruppe mit langsamer Reaktion nicht mit klinischer Gingivitis assoziiert war. Darüber hinaus wies diese Gruppe signifikant höhere Werte von Streptococcus spp. auf.

Die Gruppe mit geringer klinischer Reaktion zeichnete sich durch niedrige Konzentrationen von Wirtsmediatoren aus, obwohl Bakterienakkumulation und -zusammensetzung in der Gruppe mit hoher klinischer Reaktion ähnlich waren. Neutrophile und Knochenaktivierungsmodulatoren wurden in allen drei Gruppen herunterreguliert, was auf neue gewebe- und knochenschützende Reaktionen während der Zahnfleischentzündung hindeutet.

GERINGE KLINISCHE REAKTION = GERINGE ENTZÜNDUNGSREAKTION

Die Studie zeigt damit zum ersten Mal, dass Probanden mit geringer klinischer Reaktion auch eine geringe Entzündungsreaktion auf eine Vielzahl von Entzündungssignalen aufwiesen. „Diese Studie hat in der Tat eine Heterogenität in der Entzündungsreaktion auf die bakterielle Ansammlung offenbart, die bisher nicht beschrieben wurde“, sagte Autor Dr. Richard Darveau von der School of Dentistry der University of Washington.

Sein Kollege und Mitautor Dr. Jeffrey McLean bestätigt: „Wir haben eine bestimmte Gruppe von Menschen gefunden, die eine langsamere Entwicklung von Plaque und eine ausgeprägte Zusammensetzung der mikrobiellen Gemeinschaft vor Beginn der Studie aufweisen.“

AUCH ANFÄLLIGER FÜR ANDERE BAKTERIELLE ENTZÜNDUNGEN?

Das Wissen über diese Variationen in der Entzündungsreaktion bei Gingivitis könnte die Identifizierung von parodontitisanfälligen Personen erleichtern. Es sei auch möglich, dass diese unterschiedlichen Ausprägungen  der Erkrankung mit der Anfälligkeit für andere chronische, bakteriell bedingte Entzündungen wie Darmerkrankungen zusammenhängen.

Insgesamt unterstreicht diese Studie die Variabilität der Wirtsreaktionen in der menschlichen Bevölkerung, die sich aus Variationen im Immunprofil des Wirts (Low-Responder) und in der Reifung der mikrobiellen Gemeinschaft (Slow-Responder) ergeben und sich auf die klinischen Ergebnisse in Bezug auf destruktive Entzündungen auswirken können.


Quelle: Bamashmous S, Kotsakis GA, Kerns KA, Leroux BG, Zenobia C, Chen D, Trivedi HM, McLean JS, Darveau RP. Human variation in gingival inflammation. Proc Natl Acad Sci U S A. 2021 Jul 6;118(27):e2012578118. doi: 10.1073/pnas.2012578118. PMID: 34193520; PMCID: PMC8271746.

https://www.zm-online.de/news/zahnmedizin/warum-manche-menschen-anfaelliger-fuer-parodontitis-sind/ 

Falsche Zahnpflege erhöht Übertragungsrisiko von COVID-19

Die spanischen Forscher María José González-Olmo, Bendición Delgado-Ramos, Ana Ruiz-Guillén, Martín Romero-Maroto und María Carrillo-Díaz untersuchten das (Mund-)Hygiene-Verhalten von Familien und Wohngemeinschaften, innerhalb derer mindestens eine Corona-Infektion vorlagen. Die Studie wurde jetzt veröffentlicht: Falsche Zahnpflege kann das Übertragungsrisiko um ein Vielfaches erhöhen.

Bereits im April 2020 führten die Wissenschaftler eine Umfrage durch, die auf die Hygiene innerhalb von Wohngemeinschaften abzielte, bei denen mindestens eine Corona-Infektion vorlag. Ziel war es herauszufinden, wie das mundhygienische Verhalten angepasst werden muss, um weitere Übertragungen innerhalb der Gemeinschaften oder Familien zu vermeiden.

Insgesamt wurden 302 Personen, bei denen durch PCR-Test eine COVID-19-Infektion bestätigt wurde und die mit einer anderen Person zusammenlebten, mit der sie ein Badezimmer teilten, die Analyse einbezogen.

Aufbau der Befragung

Der strukturierte Fragebogen bestand aus Fragen, die mehrere Bereiche abdeckten:

(1) soziodemografische Daten

(2) Kreuzübertragung auf eine andere Person, die in derselben Wohnung lebt und ein Badezimmer mitbenutzt, mit einem Antwortformat, das mittels einer dichotomen Frage (ja = 1/nein = 0) durchgeführt wurde

(3) Mundhygienegewohnheiten.

Im Segment Mundhygiene wurden folgende Daten erhoben:

• üblicherweise gemeinsame Nutzung einer Zahnbürste
• üblicherweise gemeinsame Nutzung eines Zahnbürstenbehälters
• üblicherweise gemeinsame Nutzung von Zahnpasta
• üblicherweise vertikale Platzierung der Bürste
• üblicherweise Platzierung der Kappe mit Loch für die Bürste
• üblicherweise Desinfektion der Bürste
• üblicherweise Schließen des Toilettendeckels vor dem Spülen
• Wechsel der Zahnbürste nach COVID-19 + Test

Mundhygienegewohnheiten müssen verbessert werden

Nur 33,8 % putzten ihre Zähne zwei- oder mehrmals täglich, 20,2 % verwendeten täglich Zahnseide, 15,2 % benutzten eine tägliche Mundspülung und 17,2 % bürsteten täglich ihre Zunge. Die Forscher fanden signifikante Unterschiede bei den Mundhygienemaßnahmen für das Zungenputzen. Diese Hygienemaßnahme wurde in der Gruppe, in der es keine Übertragung der Krankheit auf andere Mitglieder des Haushalts gab, häufiger angewendet.

Mundhygiene für den Alltag

Um Kontaminationen zu vermeiden, muss sichergestellt werden, dass sich Zahnbürsten innerhalb der Familie nicht im selben Behälter befinden. Nach dem Gebrauch werden Reinigungsgeräte kontaminiert und können, wenn sie nicht desinfiziert werden, ein Reservoir für Mikroorganismen sein. Das mikrobielle Überleben begünstigt die Ausbreitung auf andere Personen, wenn Reinigungsgeräte zusammen gelagert oder gemeinsam benutzt werden.

Auch sollten Familienmitglieder nicht dieselbe Zahnpasta-Tube verwenden, da dies ebenfalls eine Kontamination begünstigen kann. Außerdem muss die Zahnbürste mit dem Bürstenkopf nach oben aufbewahrt werden, da dies eine schnellere Trocknung ermöglicht und die Verbreitung von Mikroorganismen verhindert. Auch wenn die Bürste von einer Verpackung begleitet wird, muss diese Öffnungen haben, um das Trocknen zu erleichtern.

Toiletten sollten als mögliche Quelle einer viralen Kontamination der Raum- und Oberflächenluft betrachtet werden. Nach der Toilettenspülung kommt es häufig zu einer ständigen mikrobiellen Kontamination der Innenraumluft, die eine wichtige Quelle für die Ausbreitung nicht nur von Darm-, sondern auch von Atemwegsviren sein kann, die ebenfalls häufig über die Fäkalien ausgeschieden werden. Das Ausmaß der Kontamination in der Toilettenumgebung wurde untersucht und ergab, dass die höchste Oberflächenkontamination in der Nähe der Aerosolquelle auf Höhe des Toilettensitzes auftrat. Es wurden jedoch auch kontaminierte Oberflächen in einem Abstand von 83 cm von der Toilette gefunden. Aus diesem Grund sollte auch die Zahnbürste in einem Abstand von mindestens 1 m von der Toilette entfernt aufbewahrt werden, um eine mögliche Kontamination zu vermeiden, da das Virus auch in Fäkalien und Urin vorkommt.

Nach Beendigung eines eventuellen infektiösen Prozesses sollte immer eine neue Bürste verwendet werden!


Quelle: https://www.dentalnews.com/2021/07/28/oral-hygiene-habits-and-possible-transmission-of-covid-19-among-cohabitants/ 

Zahnersatz kann vor Demenz schützen

Mit jedem verlorenen Zahn wächst das Risiko einer kognitiven Beeinträchtigung – aber nicht für Menschen, die Zahnersatz haben wie eine Studie am New Yorker „NYU Rory Meyers College of Nursing“ herausgefunden hat. Das Forscherteam analysierte 14 Studien über den Zusammenhang zwischen Zahnverlust und kognitiven Funktionen, an denen insgesamt über 34.000 Erwachsene teilnahmen. Sie fanden heraus, dass Zahnverlust mit einem 1,48-fach höheren Risiko für kognitiven Abbau und einem 1,28-fach höheren Risiko für Demenz verbunden war, selbst nachdem sie andere Faktoren kontrolliert hatten.

Positive Wirkung von Zahnersatz

Diejenigen, die Zahnersatz trugen, hatten jedoch nicht das gleiche Risiko. Tatsächlich fanden die Forscher keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Zahnverlust und kognitivem Abbau bei Menschen mit Zahnersatz. Menschen mit fehlenden Zähnen waren eher kognitiv beeinträchtigt, wenn sie keinen Zahnersatz hatten.

„Angesichts der schwindelerregenden Zahl von Menschen, bei denen jedes Jahr Alzheimer und Demenz diagnostiziert wird, und der Möglichkeit, die Mundgesundheit über die gesamte Lebensspanne zu verbessern, ist es wichtig, ein tieferes Verständnis des Zusammenhangs zwischen schlechter Mundgesundheit und kognitivem Abbau zu gewinnen“, sagte Bei Wu, Professor am NYU.

Gute Mundhygiene im Fokus

Frühere Forschungen haben einen Zusammenhang zwischen Mundgesundheit und kognitiver Beeinträchtigung sowie Demenz gezeigt. Einige Forscher haben vermutet, dass fehlende Zähne zu Schwierigkeiten beim Kauen führen könnten, was wiederum zu einem Nährstoffmangel im Gehirn führen könnte. Andere Studien haben auf einen Zusammenhang zwischen Zahnfleischerkrankungen und Alzheimer-Krankheit hingewiesen. Alternativ könnte es sein, dass Zahnverlust ein Symptom für sozioökonomische Deprivation ist, die ebenfalls ein Risikofaktor für kognitiven Verfall ist.

„Diese ‚Dosis-Wirkungs-Beziehung‘ zwischen der Anzahl fehlender Zähne und dem Risiko einer verminderten kognitiven Funktion stärkt die Beweise, die Zahnverlust mit kognitiver Beeinträchtigung in Verbindung bringen, erheblich und liefert einige Hinweise darauf, dass Zahnverlust den kognitiven Verfall vorhersagen kann“, sagte Xiang Qi, Doktorand am NYU.

Die Forscher vermuten, dass eine gute Mundhygiene sogar schützend wirken kann. „Unsere Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer guten Mundgesundheit und ihre Rolle bei der Erhaltung der kognitiven Funktion“, so Wu.


Quelle: sciencedaily.com

Zähne putzen gegen Corona: So wichtig ist Mundhygiene

Händehygiene und Abstand halten sind seit dem Ausbruch von COVID-19 die Gebote der Stunde. In der Zahnmedizin plädiert man darüber hinaus dafür, die Mundhygiene stärker in den Fokus zu rücken. Doch können Mundspülung und Zähne putzen auch vor Corona schützen?

Die Mundhöhle spielt eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung von SARS-CoV-2. Einerseits übertragen sich die Coronaviren durch Speichel und Aerosole, die beim Atmen, Sprechen oder Husten durch den Mund abgegeben werden. Andererseits schwächen Entzündungserkrankungen im Mundraum das Immunsystem. Das Risiko einer Infektion und eines schweren Verlaufs steigt damit.

Paro-Patienten sind stärker gefährdet

Entzündungserkrankungen wie Gingivitis oder Parodontitis beeinträchtigen den gesamten Organismus. Zusammenhänge mit Krankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind längst wissenschaftlich belegt.

Kürzlich erschienen Studien (Herrera, D., Serrano, J., Roldán, S. et al.) legen nahe, dass es ebenfalls eine Verknüpfung zwischen der Viruslast in der Mundhöhle und dem Verlauf einer Corona-Erkrankung gibt. Je höher demnach die Keimzahl im Mund der Patienten ist, desto schwerer verlaufe die Erkrankung. Gleichzeitig ist dann auch die Gefahr der Übertragung auf andere Personen erhöht.

Patienten mit parodontalen Erkrankungen sind deshalb vermutlich stärker durch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 gefährdet als mundgesunde Patienten.

Antimikrobielle Mundspülung vor der Behandlung

Um die Keime im Mund zu reduzieren und so auch die Sicherheit fürs das Behandlungsteam in der Zahnarztpraxis zu erhöhen, wurde deshalb bereits vor einigen Monaten vom Deutschen Arbeitskreis für Hygiene in der Zahnmedizin (DAHZ) für Patienten unter anderem eine antimikrobielle Mundspülung vor jeder zahnmedizinischen Behandlung empfohlen.

Zähne putzen gegen Coronaviren

Ob das Zähneputzen an sich ebenfalls das Infektionsrisiko mit Corona reduzieren kann, ist wissenschaftlich noch nicht hinreichend untersucht. Doch die antimikrobielle Zusammensetzung der meisten Zahnpastas legt die Vermutung nahe, dass die Zahnpflege mit Zahnbürste und Zahncreme einen ähnlichen Effekt wie die Mundspülung haben könnte. Im British Dental Journal bekräftigte das unter anderem auch Prof. Martin Addy von der Universität Bristol. Es sei jetzt besonders wichtig, mindestens zweimal täglich Zähne zu putzen. Vor allem in den Risikogruppen, wie etwa bei Bewohnern von Pflegeheimen, sollte speziell darauf geachtet werden, weil hier die Zahnpflege häufig vernachlässigt wird.

Und auch DGZMK-Präsident Prof. Dr. Roland Frankenberger (Uni Marburg) hebt die Bedeutung des Zähneputzens in Zeiten von Corona hervor. Prävention stärke die Immunkompetenz am Entstehungsort der Virusinfektion und helfe, die Infektion zu vermeiden oder ihren Verlauf abzumildern. „Ein Patient, der unter einer Parodontitis leidet, hat eine subgingivale Zahnfleischentzündung. Das bedeutet, dass er – häufig unbemerkt – eine offene Wunde von etwa 40 Quadratzentimetern im Mundraum trägt“, so Frankenberger. Damit sei klar, dass dort eine geringe Schutzbarriere gegen eine Infektion mit SARS-CoV-2 besteht.

Ähnlich wie die Empfehlung zum ausgiebigen Händewaschen mit Seife sei den Wissenschaftlern zufolge deshalb als Schutzmaßnahme vor Corona auch das Zähne putzen mit Zahnbürste und Zahncreme wichtig.