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DGZMK: Zucker wird als dosisabhängiges Gift betrachtet

Ernährung unter medizinischen und zahnmedizinischen Aspekten.

Es kommt nicht so häufig vor, dass Medizin und Zahnmedizin am selben Strang ziehen. Aber beim Thema Ernährung liegen die Gemeinsamkeiten wissenschaftsbasiert auf der Hand. Denn ernährungsassoziierte Erkrankungen sind mittlerweile so verbreitet, dass sie die Hauptursache aller Todesfälle weltweit darstellen. Auch den Mundraum verschonen sie nicht. Und das ist keineswegs trivial, denn eine Parodontitis etwa hat erwiesenermaßen weitere direkte Auswirkungen auf die systemische Erkrankung Diabetes Mellitus. Inzwischen werden über ein Drittel aller Kosten im Gesundheitssystem durch nichtübertragbare Erkrankungen (NCDs; engl. non-communicable diseases) verursacht. Medizin und Zahnmedizin identifizieren in der Ursachenforschung unter anderem einen gemeinsamen Grund: den wachsenden Zuckeranteil in unserer Nahrung.

Zuckerkonsum sorgt für dramatische Zahlen

Das wurde auf der Online-Pressekonferenz „Ernährung – ideale Schnittstelle zwischen Medizin und Zahnmedizin“ der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) deutlich. „Der stetig steigende Zuckeranteil in der Ernährung ist einer der wichtigsten Gründe für diese dramatischen Zahlen. Zucker wird heute als dosisabhängiges Gift betrachtet“, erklärte dort der Ernährungsmediziner und Diabetologe Dr. Matthias Riedl (Hamburg).

„Die Vielzahl an gesundheitlichen Folgen eines hohen Zuckerkonsums erstreckt sich in ein erhöhtes Entzündungspotenzial von Zahn, Zahnfleisch, Gelenken, der Haut und anderer Organe“, so Riedl. „Des weiteren wird das Immunsystem geschwächt und die Infektanfälligkeit erhöht sich. Magen- und Darmbeschwerden werden gefördert. Die Darmflora leidet unter hohem Zuckerkonsum. Sogar Schlafprobleme können auftreten.“

Zu den bekanntesten gesundheitlichen Risiken gehöre Diabetes Mellitus Typ 2. Es werde vermutet, dass schon 2040 etwa 12,3 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt sein werden, wenn sich der Zuckerkonsum nicht verringere. Beschleunigte Arterienverkalkung mit hoher Infarktgefahr sei eine der wichtigsten Folgen des Diabetes Mellitus. Riedl nannte dabei erschreckende Zahlen: „Rund 70 Prozent der 60.000 Amputationen in Deutschland werden bei Menschen mit Diabetes durchgeführt.“

Ernährung auch für Mundraum wichtig

„Ernährung spielt für den gesunden Mundraum eine ebenso entscheidende Rolle, wie sie es auch für den intakten Gesamtorganismus tut“, führte DGZMK-Präsident Prof. Dr. Roland Frankenberger (Uni Marburg) aus. „Zucker stellt dabei zweifelsfrei den klassischen ‚Common Risk Factor‘ dar, der Zahnmedizin und Medizin vereint wie kein zweiter Stoff. Das Paradebeispiel ist dabei der Einfluss von Zucker auf die Kariesentstehung.“

Frankenberger: „Ohne Zucker keine Karies – so einfach ist das!“ Auch mit Zucker wäre Karies kein Problem, wenn alle Menschen im Rahmen der häuslichen Mundhygiene ihre Zähne zu 100 Prozent sauberputzten. Ohne bakteriellen Biofilm könne keine Karies entstehen, weil immer Zucker UND Bakterien vorhanden sein müssten. „Das Problem ist: Hundert Prozent saubere Zähne sind eine Illusion, und daher ist ein vernünftiger Umgang mit zuckerhaltiger Ernährung aus kariologischer Sicht extrem wichtig“, machte der DGZMK-Präsident deutlich.

Gebisse vor Jungsteinzeit kaum Karies

Die Warnung vor hohem Konsum der problematischen Substanz hat heute schon deshalb ihre Relevanz, weil der Zuckerkonsum von unter einem Kilogramm pro Kopf pro Jahr vor dem Jahr 1800 im Rahmen der Industrialisierung auf über 30 kg pro Kopf pro Jahr regelrecht explodiert ist. Mit verheerenden Folgen. Prof. Dr. Johan Peter Wölber (Uni Freiburg): „Während archäologische Funde von Gebissen vor dem Neolithikum und Gebisse von wildlebenden Tieren kaum Karies aufweisen, zeigen moderne Bevölkerungen in Industrienationen erheblich erhöhte Prävalenzen an Karies.“

 „Neuere zusammenfassende Untersuchungen zeigen, dass der Zuckerkonsum auch zur Entstehung einer Gingivitis beiträgt und mit mehr Parodontitis assoziiert ist“, erläuterte Wölber. Neuere Interventionsstudien, die eine Zuckervermeidung der Probanden beinhalteten, konnten sogar trotz gleichbleibendem oder vermehrtem Zahnbelag eine Reduktion der Zahnfleischentzündung zeigen.

Gesundheitspolitik gefordert

Die Quintessenz der Wissenschaftler: Die Gesundheitspolitik ist in Sachen Zuckervermeidung dringend gefordert, etwa im Sinne der Verhältnisprävention. Konkret wurden Werbeverbote, Zuckersteuer, verminderte Präsentation und bessere Kennzeichnung in Supermärkten genannt. Angesichts der großen wissenschaftlichen Evidenz zu den krankmachenden Folgen hohen Zuckerkonsums sei der Gesetzgeber hier in seiner Fürsorgepflicht gefordert.

Aber auch der Einzelne kann bereits vieles tun. Dr. Matthias Riedl hat mit seiner myFoodDoctor-App ein Werkzeug entwickelt, das dem Nutzer hilft, zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung zu gelangen. Der Nutzer trackt mit der App vier Tage lang seine Essgewohnheiten und erhält anschließend eine ausführliche Analyse der verzehrten Nahrungsmittel, einschließlich des Zuckerkonsums, sowie konkrete Ratschläge für ein ausgewogenes und gesundes Essverhalten. Viele Nutzer konnten so bereits auf Insulinspritzen verzichten oder sind nun nicht mehr auf Bluthochdruckmedikamente angewiesen. Mehr Informationen dazu finden sich auf myfooddoctor

Quelle: https://dzw.de/ernaehrung-weniger-zucker

Gesunde Kinderzähne – Prophylaxe statt Bohren

Bereits im Säuglingsalter legen Eltern den Grundstein für eine gute Mundgesundheit ihrer Kinder. Denn eine gute Zahnprophylaxe verringert die Kariesbelastung der Milchzähne.

Dies bedeutet auch ein geringeres Kariesrisiko bei den bleibenden Zähnen [1,2]. Auch wenn die Verbreitung von Karies bei Kindern in Deutschland in den letzten Jahren gesunken ist, so gibt es immer noch Verbesserungspotenzial, insbesondere hinsichtlich der Vorbeugung frühkindlicher Karies bei Kindern bis drei Jahren sowie den häuslichen Prophylaxemaßnahmen bei älteren Kindern. Die richtige Zahnbürste, Apps und Mundspülung können eine erfolgreiche Mundgesundheit unterstützen.

Status quo der Zahngesundheit bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland

Erkenntnisse aus dem BARMER-Krankenkassen-Zahnreport [3] von 2020 deuten darauf hin, dass Karies im Kindesalter sogar bis dato noch unterschätzt wurde. Dem Report nach sind gerade einmal 38 % der 10-jährigen Kinder ohne jegliche zahnärztliche Behandlungserfahrung, wie bspw. Füllungen, bezogen auf Milchzähne und bleibende Zähne [3]. Demnach besteht eindeutiger Handlungsbedarf für eine gründlichere Prophylaxe. Diese fängt bereits im Elternhaus mit einer gründlichen und altersgerechten Zahnvorsorge an.

Die vier Säulen effektiver Kariesprävention bei Kindern

Bei Kindern zahlt sich eine gute Kariesprophylaxe auch im weiteren Leben aus, denn wenn die Milchzähne frei von Karies bleiben, dann besteht auch ein geringeres Risiko für eine Kariesbelastung bei den bleibenden Zähnen [1,2]. Gesunde Kinderzähne brauchen daher eine effektive Kariesvorbeugung. Diese basiert grundsätzlich auf den folgenden vier Säulen [1]:

✓ Der Anwendung der richtigen Menge an Fluorid und Vitamin D,

✓ einer gewissenhaften und altersgemäßen Zahnreinigung durch die Eltern ab dem ersten Milchzahn (mind. unterstützend bis zum 7. Lebensjahr)

✓ einer gesunden, kindgerechten und zahnschonenden Ernährung

✓ sowie dem regelmäßigen Besuch zur zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchung.

Für Kinder und Jugendliche ist es wichtig, die Zähne zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta zu putzen und die Zahnzwischenräume gründlich zu reinigen. Vor allem junge Menschen mit einer festen Zahnspange sollten auf eine sehr gute Mundhygiene achten und können zusätzlich zum Putzen, Zahnseide oder Interdentalbürstchen und eine Mundspülung mit antibakterieller Wirkung, wie bspw. Listerine Clean & Fresh (ohne Alkohol) verwenden.

Das 1×1 erfolgreicher Mundgesundheit bei Kindern: Zahnbürste, Apps und Mundspülung

Die Kinder von heute wachsen in einer digitalen Welt auf. Es ist also naheliegend, dass digitale Helfer, wie Zahnputz-Apps oder auch Videos auf YouTube oder in sozialen Medien als Unterstützung und Motivation zur täglichen Zahnpflege herangezogen werden können. Die Auswahl der Apps und Videos ist allerdings sehr groß und sollte vor der Benutzung von den Eltern auf ihre Nützlichkeit individuell geprüft werden.

Ab dem sechsten Geburtstag können Mundspüllösungen eine gute Bereicherung zur häuslichen Prophylaxe sein. Bei Kindern mit erhöhtem Kariesrisiko, bei Zahnfleischproblemen, wie sie häufig bei Zahnspangenträgern auftreten, kann die tägliche Mundhygiene verbessert werden. Die Mundspülungen enthalten Fluorid und/oder antibakteriell wirkende Stoffe, die die Mundhygiene verbessern können [4].

Listerine Clean & Fresh mit Fluorid für starke Zähne

Für Kinder ab 6 Jahren kann eine milde Mundspülung bei der häuslichen Prophylaxe unterstützend sein. So erreicht bspw. die Listerine Clean & Fresh Mundspülung auch die Stellen, welche die Zahnbürste verpasst – auch zwischen der Zahnspange. Die Mundspüllösung entfernt 97 % der nach dem Zähneputzen verbliebenen Bakterien*, der Zahnbelag wird reduziert, womit Zahnfleischproblemen vorgebeugt werden kann.

Listerine Clean & Fresh ist eine klinisch geprüfte Mundspülung. Besonders der milde Minzgeschmack und die Rezeptur mit Fluorid – selbstverständlich ohne Alkohol – macht die Mundspüllösung zur perfekten Ergänzung. Vor allem junge Zahnspangenträger profitieren von der Reinigung. Auch an die Umwelt wurde mitgedacht: Die Flaschen sind zu 100 % recycelbar und bestehen zu 50 % aus recyceltem Kunststoff**.

* Erhobene Daten von Nicht-Zahnspangenträgern.

** Sicherheitssiegel ausgenommen. Umwelt-Tipp: mit geschlossenem Deckel auf der Flasche entsorgen. Literatur

Literatur:

  1. Berg B, Cremer M, Flothkötter M, Koletzko B, Krämer N, Krawinkel M, Lawrenz B, Przyrembel H, Schiffner U, Splieth C, Vetter K, Weißenborn A. Kariesprävention im Säuglings- und frühen Kindesalter. Handlungsempfehlungen des bundesweiten Netzwerks Gesund ins Leben. Monatsschreiben Kinderheilkunde. 2021, 169.
  2. Wie werden Milchzähne von Anfang an geschützt?
    [Netzwerk Gesund ins Leben] https://www.gesund-ins-leben.de/fuer-fachkreise/bestens-unterstuetzt-durchs-1-lebensjahr/nachgefragt/wie-werden-die-milchzaehne-von-anfang-an-bestmoeglich geschuetzt/#:~:text=Vorteile%20von%20kariesfreien%20Milchz%C3%A4hnen&text=Insbesondere%20Kinder%20au : s.n., 2022.
  3. Michael Rädel, S. B.-W. (2020). BARMER Zahnreport 2020. Zahngesundheit bei Kindern und Jugendlichen. Berlin: BARMER.
  4. Zimmer, Prof. Dr. Stefan. Fluoridierung bei Kindern: Was ist aktuell? s.l. : Plaque N Care. Für den Zahnarzt und sein Team., 2019.

Quelle: https://dentalmagazin.de/praxiszahnmedizin/kinderprophylaxe/prophylaxe-statt-bohren/

Zahncremes im großen Check – Kritik an Titandioxid

Regelmäßiges Putzen ist wichtig für gesunde Zähne. Welche Zahncremes sich dafür am besten eignen, hat die Stiftung Warentest für die Juli-Ausgabe der Zeitschrift test untersucht. Von 31 getesteten Pasten schützen 4 nicht ausreichend vor Karies, ihnen fehlt Fluorid. Viele andere enthalten den kritischen Farbstoff Titandioxid. Fünf sehr gute Zahncremes kommen ohne diesen aus.

Das strahlende Weiß der Zahnpasta erreichen die Hersteller häufig mit dem Farbstoff Titandioxid. Doch ab August 2022 ist das Pigment EU-weit in Lebensmitteln verboten. Es steht im Verdacht, das Erbgut zu schädigen, wenn es in den Körper gelangt. In Kosmetika ist es weiterhin erlaubt. Von den 31 getesteten Zahncremes enthalten 21 Titandioxid. Da Zahncreme beim Putzen zum Teil verschluckt werden kann und Titandioxid für die Zahnpflege unnötig ist, rät die Stiftung Warentest aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes zu Zahnpasten ohne den Farbstoff.

Für unverzichtbar hält das Expertenteam der Stiftung Warentest dagegen Fluorid. Es stärkt den Zahnschmelz und macht ihn widerstandsfähiger gegen Säuren, die von Plaque-Bakterien gebildet werden. In vier Zahncremes ist der wichtigste Inhaltsstoff zur Kariesvorbeugung nicht enthalten. Die Tester bewerten sie daher mit mangelhaft. Immerhin fünf Pasten sind sehr gut. Sie beugen sehr gut Karies vor und beinhalten kein kritisches Titandioxid. Die günstigsten kosten sogar weniger als 1 Euro pro 100 Milliliter: Dontodent Zahncreme antibakteriell von dm und Bevola Zahncreme fresh von Kaufland.

Die ausführlichen Ergebnisse zum Zahnpasta-Test finden sich in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift test und unter www.test.de/zahnpasta.

 


Quelle: Stiftung Warentest

Gute Mundgesundheit minimiert Risiko negativer Schwanger­schaftsverläufe

Der Mund wird oft als „Tor zum Körper“ und „Spiegel der Gesundheit“ bezeichnet, da er so viel über den allgemeinen Gesundheitszustand einer Person aussagt. Im Jahr 2021 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Erklärung verabschiedet, die unterstreicht, dass der Erhalt eines gesunden Mundraums das Risiko weitreichenderer Gesundheitsprobleme verringern kann. Gerade für schwangere Frauen ist eine gute Mundgesundheit von besonderer Relevanz, wie verschiedene Studien verdeutlichen. Die Pflege von Zähnen und Zahnfleisch ist in jeder Lebensphase wichtig. Das Journal of Dental Research stellt in seinem Artikel aus dem Jahr 2019 fest, dass Parodontitis – eine schwere Form der Zahnfleischentzündung, die sich in der Regel aus einer milderen Entzündung des Zahnfleischs (Gingivitis) entwickelt – mit über 50 Erkrankungen in Verbindung gebracht wird, darunter Diabetes und Beeinträchtigungen des Herz-Kreislauf-Systems. Das Fachmagazin erwähnt für schwangere Frauen zusätzliche Aspekte, die auf einen Zusammenhang zwischen Parodontitis und negativen Schwangerschaftsverläufen hinweist, wie ein niedriges Geburtsgewicht des Säuglings, Frühgeburten oder ein übermäßig hoher mütterlicher Blutdruck (Präeklampsie).¹

Rückgang der Frühgeburtenrate und systemischen Entzündungen

Eine randomisierte, kontrollierte Pilotstudie aus den USA, an der 67 schwangere Frauen mit schlechtem Parodontalstatus teilnahmen, untermauert die These. Die Teilnehmerinnen hatten sich während der Schwangerschaft einer nicht-chirurgischen Zahnsteinentfernung und Wurzelglättung (Tiefenreinigung der Zähne) unterzogen und gleichzeitig eine elektrische Zahnbürste von Philips Sonicare zur Anwendung zu Hause erhalten. Die vorläufigen Ergebnisse deuten auf einen 3,8-fachen Rückgang der Frühgeburtenrate und eine Verringerung verschiedener molekularer Marker für systemische (Ganzkörper-)Entzündungen hin.²

60 bis 75 Prozent von Schwangerschaftsgingivitis betroffen

Eine Schwangerschaft mit gesunden Zähnen und gesundem Zahnfleisch zu beginnen, ist von großem Vorteil. Frauen sollten zusätzlich während der Gestation auf eine Verschlechterung ihrer Mundgesundheit achten. Denn durch hormonelle Veränderungen kann es zu einer Mundtrockenheit kommen, die wiederum zu einer Veränderung der Pufferkapazität des Speichels führt, was die Ausbreitung des Plaque Biofilms begünstigt. Dadurch kommt es – genau wie durch Veränderungen des Gewebes der Mundschleimhaut – vermehrt zu einer Gingivitis. Diese so genannte „Schwangerschaftsgingivitis“ betrifft nachweislich 60 bis 75 Prozent der Schwangeren.³ In einigen Fällen kann sie zu einer Parodontitis fortschreiten, welche das Risiko eines ungünstigen Schwangerschaftsverlaufs und anderer gesundheitlichen Beeinträchtigungen erhöht⁴. Umso wichtiger ist es, die Mundgesundheit zu erhalten und genau zu kontrollieren.

Maßnahmen zum Erhalt der Mundgesundheit

Zahnmediziner sagen, dass zweimal täglich zwei Minuten gründliches Zähneputzen und regelmäßige zahnärztliche Kontrolluntersuchungen die besten Mittel sind, um die Bildung von Zahnbelag zu bekämpfen und Schwangerschaftsgingivitis zu verhindern.⁵ Es gibt jedoch weitere Maßnahmen, um eine gute Mundgesundheit zu erhalten: beispielsweise die regelmäßige Verwendung von Zahnseide oder der Wechsel von einer Handzahnbürste zu einem elektrischen Modell. Schwangere, die unter morgendlicher Übelkeit leiden, sollten außerdem nach dem Erbrechen den Mund mit Wasser ausspülen und dann mindestens eine Stunde warten, bevor sie sich die Zähne putzen.⁶ Denn: Der durch den Säurerückfluss entstehende niedrige pH-Wert im Mundraum greift die Schmelzoberfläche an. Dies kann bei sofortigem Zähneputzen zu Zahnschmelz- und Dentinabrasion führen, während das Spülen mit Wasser die Säure sofort verdünnt, den pH-Wert anhebt und neutralisiert.

 


Weitere Informationen unter: https://www.philips.de/c-e/pe/dental-professionals/zahnmedizinische-indikation/oral-and-overall-health und: www.philips.com/hebammen

Literatur
¹ Beck JD, Papapanou PN, Philips KH, Offenbacher S. Periodontal Medicine: 100 Years of Progress. J Dent Res. 2019 Sep;98(10):1053-1062. doi: 10.1177/0022034519846113. PMID: 31429666.
² Offenbacher S, Lin D, Strauss R, McKaig R, Irving J, Barros SP, Moss K, Barrow DA, Hefti A, Beck JD. Effects of periodontal therapy during pregnancy on periodontal status, biologic parameters, and pregnancy outcomes: a pilot study. J Periodontol. 2006 Dec;77(12):2011-24. doi: 10.1902/jop.2006.060047. PMID: 17209786
³ Steinberg BJ. Women’s oral health issues. J Dent Educ. 1999;63(3):271-275.
⁴ Sanz M, Kornman K; working group 3 of the joint EFP/AAP workshop. Periodontitis and adverse pregnancy outcomes: consensus report of the Joint EFP/AAP Workshop on Periodontitis and Systemic Diseases. J Periodontol. 2013;84(4 Suppl):S164-S169. doi:10.1902/jop.2013.1340016
⁵ https://www.nhsinform.scot/ready-steady-baby/pregnancy/looking-after-yourself-and-your-baby/looking-after-your-teeth-and-gums-in-pregnancy
⁶ https://www.nhs.uk/pregnancy/related-conditions/common-symptoms/bleeding-gums/

Im Vergleich: Zahnverfärbungen bei Rauchern und Nichtrauchern

Studie zeigt: Im Vergleich zu Nichtrauchern sind die Zähne von Rauchern deutlich weniger weiß. Dennoch verbessert sich das Aussehen der Zähne nach dem Rauchstopp bzw. dem Umstieg auf die E-Zigarette.

Italienische Forscher haben in einer aktuellen Studie nachgewiesen, dass die Zähne von Rauchern deutlich weniger weiß sind als die von Nichtrauchern. Hierzu kam die Technik der digitalen Spektralphotometrie zur Bewertung der Farbindizes von Zahnschmelz zum Einsatz. Das Novum dabei basiert in der Genauigkeit digitaler Messdaten, bislang kam bei ästhetischen Erhebungen der Beurteilung des Zahnweiß immer das Augenmaß entsprechend vordefinierter Farbskalen zum Einsatz: eine subjektive und ungenaue Methode.

Digitale Spektralphotometrie

In der Studie „Repeatability of dental shade by digital spectrophotometry in current, former, and never smokers” wurde die Technik der digitalen Spektralphotometrie verwendet, um die Zahnweiß-Indizes mit großer Präzision zu messen und sie zwischen Rauchern, ehemaligen Rauchern und Nichtrauchern zu vergleichen. „Wir sind stolz”, erklärt Giovanni Zucchelli, „auf die Ergebnisse unserer Forschung, die zeigen, dass die Zähne von Rauchern viel weniger weiß sind als die von Nichtrauchern. Außerdem lag der Zahnweiß-Index von Ex-Rauchern in einer mittleren Position zwischen Rauchern und Nichtrauchern”. Zahnverfärbungen, die durch Zigarettenrauch verursacht werden, sind nicht dauerhaft, und der Prozess kann durch einen Rauchstopp rückgängig gemacht werden.

Ästhetischer Stellenwert als Ansporn für das Nichtrauchen

Die Forscher führen eine internationale Studie durch, um die Auswirkungen des Konsums von E-Zigaretten und erhitzten Tabakprodukten auf die Mundgesundheit und die Ästhetik des Lächelns bei einer Stichprobe von mehr als 600 Personen zu untersuchen. „Im Hinblick auf die öffentliche Gesundheit”, sagt Riccardo Polosa, „könnten diese Studien eine große Wirkung haben. Menschen, die Probleme wie Mundgeruch haben oder das Aussehen ihres Lächelns für wichtig halten, könnten sich bei ihrer Entscheidung, mit dem Rauchen aufzuhören, stark von ästhetischen Überlegungen leiten lassen”.

Studie wird fortgeführt

In Zusammenarbeit mit Experten der Universität Catania und der Universität Bologna verglichen die Forscher die Intensität der Zahnaufhellung bei Rauchern, Ex-Rauchern und Nichtrauchern. Um den Ergebnissen mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen, überprüften sie die Messungen des Weißgrades der Zähne sieben und dreißig Tage nach dem ersten Besuch. Auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Studie planen die Autoren die Durchführung einer größeren internationalen Studie, in der sie die Veränderungen des Zahnweiß bei Rauchern untersuchen wollen, die sich für den Umstieg auf alternative nikotinfreisetzende Produkte wie E-Zigaretten und erhitzte Tabakprodukte entscheiden.

Zu den ersten Studienergebnissen geht es hier entlang: https://link.springer.com/article/10.1007/s10266-022-00692-x


Quelle: Springer

Auswirkung von Masken und Desinfektionsmitteln auf Migräne

Seit der Anfangszeit der COVID-19-Pandemie sind Schutzausrüstungen, wie Mundschutzmasken und Desinfektionsmittel, nicht mehr wegzudenken. Diese Helfer sollen zum Schutz vor einer Ansteckung dienen.

Laut einer Studie, welche von Forschern in der Türkei durchgeführt wurde, stellte sich jedoch heraus, dass die Schutzmittel einen negativen Einfluss auf die Gesundheit von Migränepatienten haben können.

Die Untersuchung erfolgte mit 310 Patienten. Bei der Auswahl wurde darauf geachtet, dass jeder dieser Patienten eine Migränediagnose von mindestens zwei Jahren aufweist.

Dabei kategorisierten die Forscher die Patienten in folgende drei Gruppen:

  • Migäneverschlechterung, welche sich durch die Zunahme der Migränehäufigkeit, Migränetage pro Monat, Migräneanfalldauer und Schweregrad der Kopfschmerzen zeigt
  • Stabile Migräne, bei der keine oder minimale Veränderungen zu erkennen sind
  • Migräneverbesserung, welche sich durch die Abnahme dieser verdeutlichte

Die Forscher fanden heraus, dass der Maskentyp, die Dauer der Maskennutzung sowie der Geruch nicht zur Migräneverschlimmerung beitragen und somit als unabhängige Risikofaktoren angesehen werden. Hinzu kommt, dass die Auswirkungen von Pandemiebeschränkungen in verschiedenen Gesellschaften unterschiedlich sind, da die jeweiligen Milieu andere Gesundheitssysteme aufweisen.

Den betroffenen Patienten wurden spezielle Empfehlungen ausgesprochen, welche die Lebensqualität verbessern sollen. Hierbei wurde ihnen geraten, die Verwendung von Desinfektionsmitteln explizit unter Berücksichtigung ihrer Arbeits- und sozialen Lebensbedingungen zu verwenden.


Quelle: The American Journal of Managed Care

Kohlenhydrate begünstigen schlechte Mundgesundheit

Lebensmittel, die wir regelmäßig zu uns nehmen, beeinflussen nachweislich die Zusammensetzung der Bakterien in unserem Mund. Wissenschaftler der University at Buffalo haben jetzt gezeigt, wie sich der Verzehr bestimmter Nahrungsmittel auf das orale Mikrobiom von Frauen nach der Menopause auswirkt. Sie fanden heraus, dass eine höhere Aufnahme von zucker- und kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln die Gesundheit bei älteren Frauen negativ beeinflussen kann.

Dies ist die erste Studie, die die Kohlenhydrataufnahme und das subgingivale Mikrobiom in einer Reihe von Stichproben auf eine Verbindung prüft. „Keine andere Studie hatte die oralen Bakterien in Bezug auf eine so breite Palette von Kohlenhydratarten in einer Kohorte untersucht. Wir haben auch Zusammenhänge mit der glykämischen Last geprüft, die in Bezug auf das orale Mikrobiom nicht gut untersucht ist“, so die Erstautorin der Studie, Amy Millen.

Die Probanden der Studie bestanden dabei ausschließlich aus postmenopausalen Frauen. Bei der Untersuchung wurden Proben von subgingivaler Plaque, die unter dem Zahnfleisch auftritt, genommen. „Dies ist wichtig, da sich die an Parodontitis beteiligten oralen Bakterien hauptsächlich in subgingivaler Plaque befinden“, so Amy Millen.

Forscher konnte einen Zusammenhang zwischen Gesamtkohlenhydraten, glykämischer Last, Saccharose und Streptococcus mutans belegen. Dies ist nur ein Faktor, der zu Karies und einigen Arten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beiträgt. Das Team konnte auch konkrete Verbindungen zwischen Kohlenhydraten und dem Einfluss auf das oralen Mikrobiom feststellen.

Die Schlüsselfrage ist nun, was das alles für die allgemeine Gesundheit bedeutet, und das ist noch nicht so leicht zu verstehen. „Wenn mehr Studien durchgeführt werden, die das orale Mikrobiom mit ähnlichen Sequenzierungstechniken und dem Fortschreiten oder der Entwicklung von Parodontitis im Laufe der Zeit untersuchen, können wir möglicherweise bessere Rückschlüsse darauf ziehen, wie sich die Ernährung auf das orale Mikrobiom und die Parodontitis auswirkt“, sagte Millen.

 


Quelle: University at Buffalo