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Erhöhtes Kariesrisiko durch regelmäßiges Dampfen
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Laut aktuellen Umfrage konsumieren 9,1 Millionen Amerikaner auf Tabak basierende Vaping-Produkte. Untersuchungen der Tufts University School of Dental Medicine haben jetzt ergeben, dass Patienten, die solche E-Zigaretten verwenden, anfälliger für Karies sind. Für diese Studie wurden Daten von mehr als 13.000 Patienten, die von 2019 bis 2022 in den Zahnkliniken von Tufts behandelt wurden, analysiert. Dies ist die erste Untersuchung, die speziell den Zusammenhang zwischen dem Konsum von E-Zigaretten mit einem erhöhten Risiko für Karies untersucht.
In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für die Gefahren des Dampfens für die allgemeine Gesundheit gestiegen. Besonders, weil einige zahnärztliche Studien bereits Zusammenhänge zwischen der Verwendung von E-Zigaretten und erhöhten Markern für Zahnfleischentzündungen nachweisen konnten.
Zu den Ergebnissen
Bei der Auswertung der Daten wurden 79 Prozent der Vaping-Patienten als Patienten mit hohem Kariesrisiko eingestuft, verglichen mit nur etwa 60 Prozent der Kontrollgruppe. Ein Grund, warum die Verwendung von E-Zigaretten zu einem hohen Kariesrisiko beiträgt, ist laut Forschern der Zuckergehalt und die Viskosität der Dampfflüssigkeit. Wenn die Flüssigkeit in Aerosolform gebracht und dann eingeatmet wird, bleibt sie an den Zähnen haften, wodurch Ablagerungen entstehen.
Es hat sich gezeigt, dass Vaping-Aerosole das orale Mikrobiom verändern und es gastfreundlicher für Karies verursachende Bakterien machen. Es wurde auch beobachtet, dass besonders Karies in Bereichen auftritt, in denen es normalerweise nicht auftritt – wie zum Beispiel an den Unterkanten von Vorderzähnen.
Die Tufts-Forscher empfehlen, dass Zahnärzte routinemäßig nach dem Gebrauch von E-Zigaretten bei ihren Patienten fragen sollten. Die Forscher schlagen auch vor, dass Patienten, die E-Zigaretten verwenden, für ein „strengeres Kariesbehandlungsprotokoll“ in Betracht gezogen werden sollten. Außerdem sollte fluoridhaltige Zahnpasta und Fluoridspülung von den Zahnärzten verschrieben werden.
Weitere Studien müssen durchgeführt werden, um zu untersuchen, wie sich das Dampfen auf die Mikrobiologie des Speichels auswirkt.
Herkunft: Tufts University
DOI: 10.1016/j.adaj.2022.09.013 (Studie in englischer Sprache)